SKINCARE: THE MURAD EXPERIENCE * GESICHTSPFLEGE VON DR. MURAD – TEIL 3 (VITAMIN C & AHA)

Hautpflege von Dr. Murad ist bei uns noch nicht so weit verbreitet. Da ich aber doch ein Faible für klinisch anmutende Kosmetikprodukte habe, war es nur eine Frage der Zeit, bis ich endlich auch einmal bei dieser vielversprechenden US Beautymarke landen würde. Here we go…Heute geht es um das „Vita-C Glycolic Brightening Serum“

 

Wer sich für den ersten und zweiten Teil dieser kleinen Serie interessiert (es geht um das „Multi-Acid Peel“ und die Retinol-Serie) schaut bitte HIER und HIER.

 

Vitamin C gehört nicht zu den ständigen Produkten in meiner Hautpflege. Irgendwie komme ich mit vielen Produkten dieser Gattung nicht zurecht. Zuerst dachte ich, es läge an dem meist niedrigen pH-Wert der Produkte, damit das „reine“ Vitamin C wirken könne. Aber auch nicht-saure Derivate haben mich nicht immer überzeugen können.

Bislang war einzig nur das Vitamin C Serum von Teoxane voll und ganz verträglich für meine Haut…warum auch immer.

 

Nun habe ich den Weiten des Internets aber auch viel Gutes über das Vita-C Glycolic Brightening Serum von Murad gelesen, und durch eine fette Rabattaktion bei lookfantastic.de, habe ich es mir dann doch mal gegönnt. Das ist nun schon einige Zeit her, und so kann ich meine ersten Gedanken dazu mit euch teilen.

 

 

Anmutung und Konsistenz

Das Produkt kommt in einem blickdichten Zwei-Kammer-Spender. Das sieht schick aus, ist aber eigentlich nicht wirklich nötig, denn die Wirkstoffe vertragen sich gegenseitig prima, der niedrige pH-Wert stimmt, und das sieht eigentlich nur nach einem netten Marketing-Gimmick aus. Trotzdem schützt der Spender das Serum vorbildlich.

Ein Pumpstoß genügt meiner Meinung nach für das gesamte Gesicht. Die Konsistenz ist einer Emulsion ähnlich, nicht ganz so wässrig, wie man sich meist ein Serum vorstellt und unbeschwerend leicht. Dafür fühlt es sich aber ein wenig „silikonig“ an, das geht bei mir noch gerade gut, es könnte aber manche Leute stören.

 

 

Die Verteilbarkeit des Produktes ist dadurch jedoch top, das Serum gleitet auf die Haut wie Seide, dazu zieht es auch noch recht schnell ein und hinterlässt weder ein klebriges Gefühl, noch irgendwelche Rückstände. Einzig die dezent eingesetzten lichtstreuenden Pigmente kaschieren subtil kleine Fältchen und Unregelmäßigkeiten der Haut. Alle weiteren Produkte vertrugen sich bei mir auf der Haut prima, es rollte auch nicht ab. Zu Make-up kann ich leider keine Aussage machen, doch das enthaltene Silikon wird da sicherlich eher zuträglich agieren.

Bleibt noch zu erwähnen, dass das Produkt frei von Duftstoffen und ätherischen Ölen ist, trotzdem kann man ganz leicht einen ziemlich angenehmen Eigenduft wahrnehmen, der aber weder stört noch reizt. Das Vitamin C, und die Glykolsäure „brutzeln“ bei mir nicht auf der Haut, das finde ich höchst angenehm.

 

 

Ein Wort zu den enthaltenen Wirkstoffen Vitamin C und Glykolsäure

Es ist wieder einmal schade, aber auch hier vertritt Murad die Meinung, die Einsatzkonzentration der Wirkstoffe ginge niemanden etwas an. Ja, auch wenn die meisten Kunden mit den Zahlen womöglich nicht viel anfangen können, so helfen sie doch beim Vergleich der Produkte.

Ein Produkt vorher einschätzen zu können ist wichtig, denn es soll ja zur Haut und ihrem Zustand passen. Dazu kommt die Vorgeschichte der Haut. Habe ich schon Produkte mit Vitamin C und Glykolsäure benutzt, kann ich oftmals höhere Konzentrationen davon vertragen, als pure „Anfänger“.

Mein Tipp wäre hier eine Konzentration der Glykolsäure garantiert unter 10%, aber doch über/bei 8%. Man sieht die Wirksamkeit, allerdings recht langsam und wirklich schonend, daher auch meine Einschätzung. Da der pH-Wert des Produktes zwar durchaus im wirksamen Bereich liegt, aber mit ca. 3,9 auch nicht zu den sauersten Produkten gehört (für Anfänger dennoch nicht zu unterschätzen!), ist der Anteil der freien Säure, die an die Haut gelangt, auch nicht ganz so hoch, was noch ein wenig der Verträglichkeit zugute kommt.

Das Vitamin C, enthalten als „pure“ Form, und stabilisiertes, fettlösliches Derivat, wird insgesamt nicht mehr als 5% in die Formulierung einbringen. Doch das sollte man nicht unterschätzen.

 

Es ist nüchtern betrachtet bei beiden Wirkstoffen durchaus wirksam und völlig ausreichend. Im Schneller, Höher, Weiter Spiel der Pflegeprodukte momentan, sollte man im Zusammenhang mit Produktsicherheit und Verträglichkeit nicht ausser Acht lassen, dass die Wirksamkeit der Produkte nicht immer mit höheren Einsatzkonzentrationen steigt! Die möglichen Nebenwirkungen dagegen schon.

Ich finde das Produkt hier durchaus sinnvoll formuliert, obwohl ich auch verstehen kann, dass man für einen so stolzen Preis auch gerne das „Maximum“ der Möglichkeiten erhalten möchte. Ein Gedanke, von dem wir uns vielleicht langsam verabschieden sollte, auch wenn das leider viele der selbsternannten INCI-BloggerInnen immer noch propagieren.

Trotzdem sehe ich es nicht ein, dass Hersteller Vergleichsdaten „verheimlichen“ – das braucht nicht sein. Und allein sich auf Herstellerversprechen verlassen? Nun, da haben Firmen wie zB. L´Oréal durch völlig überzogene Produktversprechungen bedauerlicherweise viel Vertrauen bei den KonsumentInnen verspielt.

 

 

Die weiteren Inhaltsstoffe

Der Mix ist recht imposant und abwechslungsreich. Silikone muss man auf der Haut mögen, die spürt man eben hier auch, machen aber auch einen guten Job in Sachen akkurate Verteilbarkeit des Serums.

Es finden sich viele gute Feuchtigkeitsspender, hervorragende Antioxidantien, und zur Unterstützung des Aufhelleffektes für die Pigmentstörungen noch Hexylresorcinol, ein Tyrosinasehemmer. Er reduziert die Melaninsynthese und minimiert Hyperpigmentierungen. Über Vitamin C und die Glykolsäure habe ich oben bereits spekuliert. Dazu kommen aber auch noch eine Menge Hilfsstoffe, und dazu ein paar eher selten eingesetzte Pflanzenextrakte mit (für mich persönlich) wahrscheinlich zweifelhaftem Nutzen.

Aber nun gut, die Formulierung ist relativ reizarm, wenn man vom niedrigen pH-Wert absieht. Dazu ist die Formulierung für so gut wie jeden Hauttyp nutzbar.

Ein aufhellender Soforteffekt ist tatsächlich direkt auszumachen, das liegt an den enthaltenen Pigmenten, die das Licht kunstvoll zerstreuen, sodass die Haut temporär etwas heller und ebenmäßiger aussieht (Mica, Eisenoxid, Titandioxid). Einen Glitzereffekt gibt es aber nicht.

Anwendung

Direkt nach der Reinigung (und einem eventuellen Toner), nach einer kurzen Wartezeit (die ich persönlich empfehle) folgt eine dem Hauttyp angepasste Creme (oder ein Gel).

Aufgrund der enthaltenen Pigmente empfiehlt sich eine Verwendung tagsüber, denn was soll ich mit dem Soforteffekt in der Nacht? Zumal ich dann auch meine Haut nicht mit nutzlosen Pigmenten belästigen muss.

Unverständlich für mich ist auch der Hinweis von Murad, das Produkt morgens und abends anzuwenden.

Das muss man individuell entscheiden. Das kann für empfindlichere Hauttypen deutlich zu viel sein und unschöne Reaktionen hervorrufen. Solche Produkte, und sind sie auch noch so gering dosiert, setzt man vorsichtig und mit Bedacht ein, sodass Hautreaktionen gleich erkannt und zugeordnet werden können!

Das Produkt verträgt sich auch mit Retinol und Niacinamid. Ich persönlich kombiniere aber all diese Wirkstoffe nicht direkt und auf einen Schlag. Kann man, es wird aber niemand gezwungen, auch wenn viele Beautyblogger am liebsten „alles was geht“ gleichzeitig auftragen würden.

Ich persönlich halte es für übersichtlicher und vernünftiger, wenn man eine morgens-abends Trennung vollzieht. Morgens bei mir die Säure, am Abend das Retinol. Den Rest dorthin, wo es sich gut anfühlt. Will sagen: Selbst ausprobieren!

 

Meine Erfahrungen und Fazit

Endlich doch mal wieder ein Vitamin C Produkt, das bei mir einigermaßen funktioniert und meine Haut zu respektieren scheint. Die Kombination mit etwas Glykolsäure tut meiner Haut gut, auch wenn stärkere Produkte dieser Gattung bei mir schnellere und deutlichere Effekte erzielen. Man kann aber prima damit fahren, die Haut sieht gepflegt und gesund aus.

Eindeutig auch ein Serum für das abendliche Ausgehen, es gibt ein wenig „Glow“, also ein gesundes Leuchten der Haut. Der dezente Soforteffekt ist fein, da kann ich mir so manch andere Produkte mit lichtstreuenden Pigmenten (zB. Primer) sparen.

Wenn ich auf einen Langzeiteffekt schiele, kann ich nicht so erfreulich reagieren, da tut sich einfach nicht genug. Sicherlich: Man muss Zeit und Geduld mitbringen, aber meine Pigmentflecken auf der Stirn zeigten sich gänzlich unbeeindruckt. Auch der Rest der Haut wurde (im Gegensatz zum temporären Soforteffekt) nicht verbessert.

Auch denke ich, dass der doch etwas geringere Gehalt an Vitamin C eine nicht ganz so starke Wirkung auf Pigmentstörungen haben wird.

Obacht: Meine Haut ist ja gut gepflegt, da kommen ständig nur Wirkstoffprodukte ran! Bei anderer Haut kann das Resultat anders (also umfangreich besser) aussehen. Gerade auch in Hinblick auf die Glykolsäure ist meine Haut bereits einschlägig vorbereitet, da ist Murads Vita-C Glycolic Brightening Serum wohl auch einfach das falsche Produkt für mich persönlich.

Wer jedoch mal mit einem etwas komplexeren Produkt beginnen möchte, immer schon mal Vitamin C und eine Fruchtsäure kombinieren wollte, kann hier sicher einen Versuch starten, der mit großer Wahrscheinlichkeit für keine unguten Erfahrungen sorgen wird, da das Produkt zu den eher sanfteren Vertretern dieser Zunft gehört.

Um die Doofen Drei (Alk, Parfüm, ätherische Duftöle) braucht man sich keine Sorgen machen, das Produkt wird sicher von vielen Hauttypen respektiert. Nur ultra-sensible Haut beachtet bitte den eher niedrigen pH-Wert, der eine entsprechend veranlagte Haut belasten kann.

Bleibt noch zu erwähnen, dass die Firma Murad ein fast unüberschaubares Arsenal an „Brightening-Produkten“ im Programm hat, die allesamt durch das Fehlen der Infos zu den Wirkstoff-Einsatzkonzentrationen für Laien kaum zu vergleichen sind. Das ist nicht zielführend, denn die Firma riskiert Frustration bei den KundInnen durch eine mögliche Entscheidung für das falsche Produkt!

Für mich persönlich kein Nachkaufprodukt. Trotzdem ein irgendwie schönes, angenehmes Serum, das ich gerne benutzt habe. Die Geldausgabe habe ich zumindest nicht bereut. 🙂

 

30 ml im sehr guten Pumpspender kosten ca. € 85,00 (zB. über lookfantastic – unbedingt Rabatte nutzen!)

 

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(Fotos: Konsumkaiser     Das Produkt wurde selbst gekauft, keinerlei Sponsoring)

 


10 Gedanken zu “SKINCARE: THE MURAD EXPERIENCE * GESICHTSPFLEGE VON DR. MURAD – TEIL 3 (VITAMIN C & AHA)

  1. Guten Morgrn ihr Lieben,
    ich dachte ich bin die Einzige die schon so viel Vitamin C Seren ausprobiert hat und keines ausser das Teoxane vertrug. Solange Vitamin C in einer Creme vertreten ist, ist es ok aber in Form von Serum funktioniert es einfach nicht bei mir und gibt sofort unruhige Haut und Pickelchen. Also immer auf Rabatt warten und ab zu Teoxane zurück.

    1. Danke, ich bin nicht alleine!! Mir geht es mit dem Vitamin c auch so, und ich komme nur mit dem teuren Teoxane klar. Ich hüte es wie einen Schatz. 🙂 😉
      Murad reizt mich irgendwie nicht. Du klingst ja auch nicht geflachst, oder?
      Guten Wochenstart!!

  2. Guten Morgen!
    Vielen Dank für die ausführliche Besprechung. Tatsächlich suche auch ich immer noch nach einem verträglichen vit C Produkt, das auch spürbar was für mich tut. Bisher komme ich ganz gut damit zurecht, ein bis zweimal in der Woche die Suspension von TO in die Nachtpflege zu mischen.

    Mit Produkten wie dem heutige von dir vorgestellten habe ich ein grundsätzliches Problem, denn was bringt mir der schimmernde Glow im Serum? Sobald ich die Sonnencreme drüber gebe, ist der schimmernde Effekt doch futsch. Oder überleben die Partikel tatsächlich eine dicke Schicht SC und erfüllen dann immer noch ihre Aufgabe?
    Wie du schon sagst, abends ist dieser Effekt für die Katz, es sei denn ich lege Wert darauf, meine Kissen oder Bettbezüge leicht einzuschimmern. Insofern…🤷.
    Vielleicht probiere ich aber das Serum von Theoxane Mal aus, das klingt deutlich vielversprechender.

    Viele liebe Grüße für einen tollen Wochenstart!

    1. Im Telefonat mit Irit, war sie total begeistert vom Vitamin C von Geek&Gorgeous. Kenne es noch nicht, aber es ist wenigstens günstig. Und Irit vertraue ich, wenn sie begeistert ist.
      Vielleicht ist das was?
      Liebe Grüße
      KK

  3. Hallo allerseits,
    ich muss sagen das Produkt spricht mich alleine auf Grund des Preises nicht an, auch nicht mit Rabatt. Das Vitamin C Serum von Geek&Gorgeous hab ich schon 1 x leer gemacht. Ich habe es super vertragen, naja den Würstchenwassergeruch muss man halt mögen. Mir ist es lieber als Duftstoffe. Bezüglich der Wirksamkeit kann ich gar nichts sagen. Meine Haut ist halt sehr gepflegt, da ist eine positive Veränderung kaum bis gar nicht auszumachen. Ich werde es aber bei der nächsten Bestellung wieder mit ordern, genauso wie das A-Game. Ich hoffe Irit ist bald wieder am Start. Einen schönen Tag an alle 🙂
    Michaela

    1. Hallo beima1! Vielleicht wäre ja der Vitamin C Booster von Paulas Choice eine Möglichkeit? Da kann man einen Mini-Tropfen in jede beliebige Augencreme geben und macht daraus eine „Vitamin C Augencreme“. Das wäre auch extrem preisgünstig, da enorm sparsam im Verbrauch.
      Liebe Grüße
      KK

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