Ein hochdosiertes Säurepeeling für zuhause? Das geht, wenn man dabei auch extrem vorsichtig vorgeht und eine robuste Haut mitbringt. Vor einigen Jahren hatte ich bereits das Glycolsäurepeeling von IdealDerm vorgestellt, und das ist immer noch mein Powerprodukt, auf das ich nicht verzichten möchte.
Dieser Blogpost kommt auf den letzten Drücker, denn im Sommer würde ich keine starken Säurepeelings empfehlen. Sobald man sich etwas länger in der Sonne bewegt, und der UV Index nach oben schnellt, ist für mich Schicht im Schacht, da mache ich Pause und verwende nur noch ganz sanfte Säureprodukte, wie zB. niedriger konzentrierte Mandelsäure und BHA.
Hier kommt gleich nochmal mein Artikel von damals, falls ihr euch fragt, wie das mit der 35 prozentigen Säure funktionieren soll.
Aber zuerst die Sicherheitshinweise.
Legt euch alles erst einmal bereit. Besorge ein Glas Wasser, darin kann man ein bis zwei Teelöffel Natronpulver (ich habe hier Kaiser Natron aus dem Supermarkt) auflösen. Damit wird das Peeling neutralisiert. Das ist wichtig, es darf nicht länger auf der Haut bleiben!
Nach dem Neutralisieren wird das gesamte Gesamte Gesicht nochmal mit Wasser gewaschen. Danach kommt eine pflegende und beruhigende Gesichtscreme.
Das Peeling kann man mit einem Fächerpinsel auftragen, ich mache es aber viel lieber mit den asiatischen Wattepads. Auch die Lauge trage ich mit den Pads auf, die ich im Glas einfach tränke.
Anschliessend immer Tagescremes mit hohem Lichtschutzfaktor auftragen (mind. 30, besser 50+)!
Und zum guten Schluss: Wer auch nur den Hauch von Zweifel hat, dass die eigene Haut das nicht vertragen könnte, sollte die Finger davon lassen, und im Zweifelsfall lässt man ein solches Peeling dann bei der Fachfrau oder dem Fachmann machen! Bitte bedenkt meine Hinweise!
Ich muss sagen, dass es kaum ein besseres Produkt für mich in der Heimanwendung gibt. Was auch klar ist, denn sowas gibt es nun mal für den normalen Endverbraucher nicht, und man muss auch im Idealderm Shop bestätigen, dass man „Profi“ ist, und man sich mit der Anwendung auskennt, sowie schon Säurepeelings benutzt hat. So habe ich mir gerade eben wieder eine neue Flasche gekauft.
Ein noch stärkeres Peeling würde ich persönlich dann aber nicht mehr benutzen, irgendwann hört der Spaß auch auf. Die 35% sind eine Hausnummer, der pH wert ganz schön niedrig, da hat die Haut was zu knuspern. Aber im Endeffekt ist das Ergebnis super, da kommt selbst Paula´s Choice oder Neostrata nicht mit, was ja auch klar ist. Aber bedenkt bitte: Das ist mein ureigener Eindruck und meine Erfahrung.
Mein Artikel von 2018
Ich stöbere ja gerne mal zwischendurch im Internetshop von Idealderm, denn dort gibt es ständig spannende Produkte zu entdecken. Einziges Problem: Ich finde es dort extrem unübersichtlich und irgendwie nicht einladend. Trotzdem bin ich in meiner Lieblingsrubrik „Peeling“ fündig geworden. Ein Glykolsäurepeeling mit 35% und einem pH Wert von angeblich 1,8 – 2 weckte mein Interesse.
Für den Preis von 39,95 Euro (50ml) habe ich es mir gekauft, und ich war angenehm überrascht als es zwei Tage später bei mir eintrudelte.
Leider konnte ich die Inhaltsstoffe im Shop nicht gänzlich einsehen, deshalb war ich umso überraschter, dass das Produkt angenehm übersichtlich formuliert ist:
Über das Propylenglycol kann man streiten, es ist aber in einer Konzentration unter 30% eigentlich zu vernachlässigen. Dann sorgt es nur für eine gute Verteilbarkeit und Befeuchtung der Haut, da PG hervorragende Wasserbindungsfähigkeiten besitzt.
Danach sehen wir schon Niacinamid, und das in einer scheinbar recht guten Konzentration. Aufgrund des sehr niedrigen pH Wertes kann sich das Niacinamid etwas schneller in Niacin umwandeln, was einen Flush auf der Haut auslösen kann. Das kommt allerdings nicht bei allen Menschen vor und die Rötung ist auch nur temporär. Trotzdem sollte man ein solches Produkt stets recht kühl lagern, da das die Bildung von Niacin verzögert.
Der Rest sind nur noch Konsistenzgeber und pH Stabilisatoren.
Der „Star“ ist allerdings die Gykolsäure, die hier mit 35% angegeben wird. Schaut man sich dazu den pH Wert von (angeblich) 1,8 – 2 an, erhält man ein Produkt mit fast vollständig wirkender freier Säuremenge. Meine pH Messung lag allerdings bei ca. 2,5, ich messe aber nur mit sehr ungenauen Messstreifen. Dann wäre der Gehalt der freien Säure aber immer noch bei ca. 33%. Also ein ganz schöner Hammer, zumal der niedrige pH Wert auch schneller zu Hautreizungen führen kann!
- Deshalb hier nochmals meine Warnung: Es handelt sich hier um ein Profi-Produkt!
- Anfänger in Sachen Säurepeelings lassen hier bitte unbedingt die Finger weg!
- Die Haut sollte bereits seit längerer Zeit an Säureprodukte gewöhnt sein.
- Bei Hautschäden und/oder Hauterkrankungen auf keinen Fall anwenden und den Arzt befragen!
- Nach der Anwendung IMMER tagsüber einen hohen UV Schutz auftragen (mind. 25-30)!
- Im Sommer würde ich ein so hochdosiertes Produkt nicht verwenden, Pigmentstörungen könnten auftreten!
Ihr findet HIER nochmals Dinahs Beauty-Basics Beitrag zu AHAs, zu denen ja die Glykolsäure ebenfalls gehört.
Anwendung:
Ich trage die wässrige und geruchlose Lösung alle zwei Wochen mit einem Wattepad sparsam auf die völlig trockene Haut auf. Nach spätestens 8 Minuten soll man neutralisieren (besser erst mit 3-4 Minuten starten, wenn es zu stark „kribbelt“ sofort abwaschen), mir reicht es aber das Gesicht vollständig mit Wasser abzuwaschen. Unbedingt die Augenpartie und die Nasenflügel aussparen. Danach trage ich eine beruhigende und etwas reichhaltigere Pflegecreme auf. Da ich das Peeling nur am Abend benutze ist es in meinem Fall der „Ultra-Rich Moisturizer“ von Paula´s Choice, den ich als Nachtpflege sehr schätze. (Derzeit -Mai 2020- nutze ich den Calm Balm von HighDroxy)
Säurepeelings mit diesem Stärkegrad werden nicht auf der Haut gelassen, wie die leave-on Produkte von zB. Paula´s Choice. Hier ist es wirklich wichtig die Reaktion auf der Haut nach dem genanten Zeitraum zu unterbrechen. Dazu muss man äusserst gründlich vorgehen und reichlich Wasser verwenden, wenn man kein Neutralisationsprodukt verwendet. Aufpassen, dass nichts in die Augen läuft!
Nach einer Anwendung sehe ich allerdings einen deutlichen Effekt: Da kommen die übrigen Säureprodukte für den Hausgebrauch natürlich nicht mit. Die Haut ist sofort klarer, reiner, heller und wirkt wie erfrischt. Bei mir persönlich ist es noch zu keiner unguten Hautreaktion gekommen, man kann das aber nicht ausschliessen. Dieses hochpotente Produkt kann jederzeit für unangenehme Hautrötungen und Reizungen, sowie Juckreiz und Brennen sorgen, dessen muss man sich bewusst sein.
Meine robuste Haut liebt das aber, und ich gehe mit dem Produkt und der Anwendung äussert vorsichtig und umsichtig um. Das ist aber auch die Grundvoraussetzung! Nicht umsonst sollte ein so hochdosiertes Säureprodukt besser nur von einer Kosmetikerin oder Hautarzt angewendet werden. Und bitte keinesfalls den UV Schutz vergessen!
Das Fläschchen mit 50 ml reicht für ca. 30-40 Anwendungen, und der Preis ist für mich total akzeptabel (€ 39,95)
(Bestellbar über den IDEALDERM Shop)
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(Fotos: Konsumkaiser Das Produkt wurde selbst gekauft, keinerlei Sponsoring)
Guten Morgen, lieber KK,
das ist sehr interessant! Ich habe ja ebenfalls eine sehr robuste Haut, die mir eigentlich auch gleich rückmeldet, wenn sie was nicht mag. AHA habe ich bisher in Form des Glow Toners von Instytutum benutzt. Ein wirklich schönes Produkt. Jetzt im Sommer werde ich wohl deinen Rat befolgen und meine Haut nicht mit dem von dir vorgestellten Hammer belasten, sondern mir das für die dunklere Jahreszeit auf meiner „Empfehlungen KK“-Liste notieren.
Danke für den spannenden Beitrag und deine verantwortungsvollen Ratschläge an uns!
Einen sonnigen Tag für dich und alle LeserInnen!
Ich denke auch, dass das ein „Projekt“ für den Herbst sein wird. Sehr vernünftig.
Liebe Grüße!
KK
Wenn Du regelmäßig alle 2 Wochen peelst.
Siehst Du auch „Langzeiterfolge“ ?
Nein, irgendwann ist ja auch mal das Ende der Fahnenstange erreicht, will sagen, dass ich ja nicht irgendwann wie 18 aussehen kann, nur weil ich das schon seit langer Zeit anwende.
Aber wenn ich es nicht benutze, sehe ich starke Unterschiede. Und nach jedem Peeling sieht die Haut immer ein wenig „frischer“ aus. das ist bei stärkeren Peelings natürlich auch noch stärker sichtbar. Aber über Langzeiteffekte möchte ich nichts sagen, da ich ja auch Retinol verwende. Ich kann nicht zuordnen, welcher Wirkstoff was verursacht, aber es ist ein guter Stand, und meine Haut bleibt auch schon jahrelang so und hält sich in einer guten Kondition.
Liebe Grüße!
KK
Wow, ich glaub das würde ich mir nicht trauen 🙂 aber bei mir reicht auch das rote Peeling von The Ordinary für 5 Minuten und ich merke einen deutlichen Unterschied….da bleib ich glaub erstmal dabei11
Hallo zusammen,
an diese „Powerhouses“ traue ich mich nicht dran obwohl ich insbesondere Glykolsäure hervorragend vertrage und auch sehr gerne nutze.
Ein Traum wäre ein flüssiges Kombinationspeeling von Paula mit 10-12% Glykolsäure + 1-2% BHA, passender pH-Wert und wenig Propanediolgeschmiere.
Stimmt, von Paula würde ich mir auch noch ein richtig hochdosiertes Produkt wünschen. Aber seitdem die ja extrem Mainstream gehen, wird das wohl nichts. Und ja, es ist ja auch ein nicht mal eben so im Vorbeigehen zu verwendendes Produkt.
Liebe Grüße!
KK
Hat jemand in diesem Zusammenhang schon mal was von MDO Skincare gehört?
Auch ein Säurepeeling zum abwaschen, daß als Kur verwendet werden soll.
Finde ich mega unseriös. Auf der Seite erfährt man ja kaum etwas über die Inhaltsstoffe. Insgesamt wirkt das auf mich wie eine überteuerte TV Shop Marke. Habe ich es übersehen, oder gibt es nirgends die inci einzusehen?
Liebe Grüße!
KK
Ich habe auch eben genau nachgesehen. Leider Alkohol und Parfum drin. Könne wir also vergessen.
Kennt jemand andere Produkte von Idealderm? Habe Rosacea und frage mich ob die Pflege da gut ist?
Hallo KK, danke für die Einblicke. Finde 35% für mich zuviel. Mir reichen 10% völlig aus, dafür mache ich auch im Sommer weiter und pausiere nicht. Im Sommer liebe ich diesen typischen Säureglow!
Leider hat das Peeling keinerlei Auswirkungen auf meine Pigmentflecken und ich frage mich, warum die einfach nicht weggehen wollen? Hast Du da Erfolge erzielen können?
Hallo Renate, vielleicht kommt es auch dadurch, dass du AHA im Sommer nutzt? Verwendest du dazu auch extrem hohen Sonnenschutz? Das ist nämlich wichtig, weil ansonsten die Pigmentverschiebungen sogar noch begünstigt werden.
Das Wort „Säureglow“ im Sommer macht mich da etwas stutzig.
Bei mir wirken Säuren übrigens nur sehr begrenzt auf diese Flecke, leider. 🙂
Liebe Grüße!
KK
Leichte Säurepeelings nehme ich auch im Sommer, aber nicht über 5%.
Aber ich verstehe was sie mit „Säureglow“ meint.
Ich nehme immer lsf 50 aber dieses mit 35% werde ich erst testen wenn mein 30% von the ordinary leer ist. Habe eh viel zu viel rumstehen.
Nehmt ihr retinol auch im Sommer?
Also ich nehme auch nur leichtere Retinolprodukte im Sommer. Angeblich ist das ja sogar eine gute Idee, aber die hochdosierten Sachen stressen meine Haut zu sehr.
Das 30% von TO hat nicht so einen extrem niedrigen pH wie das35% von IdealDerm. Daher ist es deutlich stärker, wenn man von der effektiv freien Säure ausgeht. Also Obacht! 🧐
Liebe Grüße!
KK
Ich find das voll daneben wenn die gefährliche Säure für die Haut empfohlen wird!! Leute das ist gefährlich und verletzt eure Hautschichten. Du spielst das voll herunter und tust so als ob das jeder nehmen kann. Das ist aber gefährlich. Ich würde sagen Körperverletzung. Aber hauptsache die kaufen das alle!!! Ich glaube du hast das noch nie ausprobiert und kennst die Schmerzen nicht die von sowas gemacht werden auf die Haut und zellen. Oder??
Hmm, nein ch mehr Warnungen konnte ich in diesem Artikel nicht unterbringen. Und ob das jemand kauft, kann mir völlig egal sein. Und ja, ich habe es mehrfach gekauft und nutze es gern. Warum also der Aufriss?
LG
KK
Hallo ,
Könnt ihr mir euren Säureglow erklären ?
Ich sehe nie ein säureglow oder ich bin einfach noch zu jung ? ( 30).
Ich habe eher des Öfteren mehr Hautschüppchen nach dem Peelen als vorher. Insbesondere nase und kinn.
Ich benutze 5 % daily aha von Paula alle zwei bis drei Tage und 2 % bha von Paula zwischen dem aha. Ein Tag dazwischen ist immer Pause.
An 35% würde ich mich auch nicht trauen , aber wer robuste Haut hat und sich auskennt warum nicht.
Ich bin 33 und mir geht es sehr ähnlich. Direkt nach dem Peeling ist die Haut zwar schön, aber dann kippt es ganz schnell und meine Haut sieht schlechter aus als vor der Anwendung. Rau, stumpf, schuppig. Daher verwende ich kaum noch Säure. Wenn meine Haut sich wirklich sehr schlimm anfühlt, nehme ich mal für ein paar Minuten das rote Peeling von TO. Aber ansonsten wird meine Haut am schönsten, wenn ich die Triacneal Expert von Avene benutze. Keine Ahnung, 9b es am Papain liegt oder am Retinal. Und ansonsten irgendein nicht zu hoch dosiertes Retinolprodukt, dann bleibt der Zustand schon gut.
Ich mag keine körnigen Peelings, weder in Gesicht noch am Körper.
Wenn ich glycol benutze ist die Haut einfach feiner und sie glänzt ein bisschen weil glycol auch durchfeuchtet im Gegensatz zu Salicylsäure.
Ich bin übrigens 40 und ich finde es schade dass ich Säuren u retinol nicht schon in meinen 20ern kennengelernt habe.
Bin Generation Solarium und bräunen in der Sonne mit Melkfett😝
Zum Thema Glow habe ich meine tägliche Methode gefunden:
– morgens Clear regular 2% (wie Wasser) etwa 3-4 Tropfen und
– abends die 10% AHA 2 Tropfen direkt nach der Reinigung, danach das schwarze 0,1% Retinol 1 Pumpstoß, gemischt mit 1-2 Tropfen Peptide-Booster, der allerdings nur für die Straffung sorgt.
Von Haus aus ist meine Haut sehr verhornt, jetzt ist alles fein. Bei meinen Mädels habe ich beobachtet, das in aller Regel viel zu viel aufgetragen wird, es reicht eine sehr kleine Menge (1-3 Tropfen jeweils) und somit auch eine leichtere Konzentration. Direkt nach der Reinigung, nach der das Gesicht nur ganz sanft abgetupft werden sollte, lassen sich aich Winzmenge gut verteilen; man kann auch alles NACH der Reinigung und VOR dem SPF in der Handfläche verrühren und in einem Rutsch auftragen, es geht wirklich nichts an Wirksamkeit verloren 😉