GASTBEITRAG K-BEAUTY (DINAH): Ein neuer Hype: Das 7 Skin Ritual für pralle Haut

Schon mal was von der koreanischen 7 Skin Methode gehört? Dabei werden hintereinander sieben Schichten Toner auf die Haut aufgetragen, bis sie sich mit Feuchtigkeit vollgesogen hat und schön prall ist. „Skin“ heißt in Korea nicht nur Haut, sondern auch Toner oder Gesichtswasser, daher der Name. Drei Schichten Toner waren in Korea schon länger durchaus üblich, aber seit etwa einem Jahr sind „7 Skins“ das Maß aller Dinge.

Im Prinzip soll diese Methode denselben Effekt haben wie eine Tuchmaske. Da der Toner bei jeder Schicht sanft in die Haut gepresst oder geklopft wird, wird die Feuchtigkeit besser in die Haut eingeschleust – so jedenfalls die Theorie. Üblicherweise versucht man, die gewünschte pralle Haut und den Glow durch das Layern diverser Pflegeprodukte wie Essence, Serum, Emulsion, Creme zu erreichen – für ölige Mischhaut kann das aber zu viel sein, gerade in feucht-heißen Sommermonaten. Also kamen die Koreanerinnen auf die Idee, die okklusiven Produkte wegzulassen und durch Toner zu ersetzen. Sheet Masks sind in Asien ein abendliches Ritual, man lässt sie gerne mindestens eine halbe Stunde auf dem Gesicht, folglich sind die 7 Skins ideal für die Morgenroutine.

Die Basics der Methode

Wichtig: Das verwendete Gesichtswasser darf keinen Alkohol (Ethanol), Säuren, ätherische Öle oder andere reizende Substanzen enthalten und sollte einen ph-Wert von maximal 6,0 haben. Koreanerinnen nehmen gerne einen dickflüssigen Essence Toner, der etwas dickflüssiger ist, jedoch eignen sich auch wässrige Produkte, die schneller einziehen. Um die Feuchtigkeit einzuschließen, sollte auf die 7 Skins noch eine Schicht Gesichtsöl oder Creme folgen, es kann auch Sonnencreme sein. Wichtig ist auch, zwischen den Durchgängen keine allzu langen Pausen zu machen, da die Feuchtigkeit sonst gleich wieder verdunstet, also nicht länger als 2 bis 3 Minuten. Vorsicht ist auch bei empfindlicher Haut geboten, denn gut durchfeuchtete Haut nimmt Wirkstoffe deutlich besser auf – damit steigt das Reizpotenzial von Vitamin C, Retinol etc.

Soweit also die Theorie. Natürlich habe ich auch den Praxistest gemacht – morgens sieben Lagen Gesichtswasser statt wie üblich drei, wobei ich gerne verschiedene Produkte verwende. Warum? Vielleicht einfach, weil ich sie da habe … Zum Einsatz kommen bei mir ein Toner Mist der neuseeländischen Marke It’s Skin, der Moistful Booskin von Enprani und der Supple Preparation Toner von Klairs. Bei dem Test habe ich mich nicht auf mein Gefühl verlassen, sondern die Feuchtigkeitswerte jeweils gemessen. Zur Erinnerung: Ich habe trockene Haut, mein Feuchtigkeitswert liegt morgens vor der Reinigung zwischen 35 und 40 Prozent.

Meine Erfahrung mit der 7 Skin Methode

Schicht 1 Toner Mist: Ich sprühe erst in die Hand, dann verteile ich das Produkt im Gesicht. Es zieht sofort ein. Gemessener Wert: 50 % Wasser

Schicht 2 Toner Mist: Derselbe Vorgang. Der Toner ist sehr wässrig und verschwindet direkt in der Haut. Gemessen: 55 % Wasser

Schicht 3 Moistful Booskin: Dieser Toner ist nicht ganz so dünnflüssig, also klopfe ich ihn leicht in die Haut ein, so wie ich das in den Videos immer sehe. 58 % Wasser

Schicht 4 Moistful Booskin: Ich klopfe brav und warte ein bisschen, bis die Flüssigkeit eingezogen ist. 58 % Wasser

Schicht 5 Klairs: Dieser Toner ist wirklich richtig dickflüssig, sogar leicht klebrig. Aber meine Haut nimmt auch diese Schicht willig auf. 58 % Wasser Hmm?

Schicht 6 Klairs: Diesmal nehme ich etwas mehr und klopfe hochkonzentriert. Noch sieht mein Gesicht im Spiegel aus wie immer, also nicht wirklich prall. Mache ich etwas falsch? Gemessen: 58 % Wasser

Schicht 7 Klairs: Noch eine Portion Toner, schön einklopfen, ein bisschen pressen … Wo ist der Glow? Gemessen: 58 % Wasser

Ich runzele kurz die Stirn beim Blick auf das Testergebnis, nur sehr kurz natürlich – das gibt ja sonst Mimikfalten … Mein persönliches Fazit zu 7 Skin: Jede Haut hat vermutlich eine bestimmte Aufnahmekapazität für Flüssigkeit bzw. Wasser, abhängig vom Hauttyp, aktuellem Bedarf, Alter etc. Ist dieser Maximalwert erreicht, bei mir also 58 Prozent, bringt mehr Toner nicht mehr Feuchtigkeit. Ich habe mein Optimum schon nach 3 Skins erreicht. Alle weiteren Schichten sind dann entweder verdunstet oder in meine Hände gewandert. Wobei jede Haut anders ist. Ich vermute, dass dehydrierte ölige Mischhaut am meisten von dieser Methode profitiert, wenn ölhaltige Cremes und Emulsionen keine Alternative sind.

Link zu einem youtube-Video: https://www.youtube.com/watch?v=-wTGzrBqsIk

 

 

 

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(Fotos: Dinah f. KK   Keinerlei Sponsoring)


17 Gedanken zu “GASTBEITRAG K-BEAUTY (DINAH): Ein neuer Hype: Das 7 Skin Ritual für pralle Haut

  1. Interessanter Test! Bis jetzt nehme ich nur 1 x Toner, aber ich werde mal den 3-fachen Auftrag testen (habe auch trockene, fettarme Haut). Wo kaufst du den Toner von Enprani? Ich kann ihn online nicht finden.

    1. Den Moistful Booskin gibt es leider nicht mehr, mein Exemplar habe ich noch 2016 gekauft. Der Toner von Klairs ist aber auch ziemlich gut, auf jeden Fall ist er sehr beliebt und auch in Deutschland zu bekommen

  2. Sehr interessant! Ich sollte mir auch noch ein paar Toner zulegen, glaub ich… Hab relativ feuchtigkeitsarme und auch leicht trockene Haut, wie sich mal bei so einem Test bei Douglas herausgestellt hat. Welches Gerät hast du da zum Messen, wenn ich mal fragen darf? Und wo hast du das gekauft? Ist ja ziemlich praktisch, um mal so die Effekte der ganzen Pflegeprodukte zu messen, das würde ich mir auch evtl. mal kaufen 🙂

  3. Die empfohlenen 7 Schritte erscheinen mir auch etwas übertrieben – 2, 3 x reichen bei mir ebenfalls. Ich konnte (wenn auch ohne Messgerät) keinen Unterschied zu den 7 „Durchgängen“ feststellen, wichtiger dürfte ohnehin sein, dass der Toner nicht verrieben, sondern „eingedrückt“ wird (sehr gern der von Irit Eser empfohlene The Saem Urban Eco Harakeke-Toner in grün) ….

  4. Das ist wirklich interessant und es reizt mich, es selbst einmal auszuprobieren. Welches Messgerät nutzt Du und woher hast Du es?

  5. Neu ist diese Methode nicht. Seit Jahren empfehlen wir diese Art der Anwendung für unsere Produkte. Wir beginnen allerdings im ersten Schritt mit einem feinen niedermolekularen Hyaluronserum. Es führt einerseits eine Grundfeuchtigkeit zu und andererseits wirkt es wie ein Schwamm für nachfolgende Flüssigkeiten. Ohne das Serum vorab ist Tonic schnell wieder verdunstet. Step1: Auftragen des Serums, kurz einziehen lassen Step2: Moisturizing Tonic Spray fein aufnebeln und ca. 30 Sekunden einziehen lassen oder einpattern. Das Aufnebeln nun mehrfach wiederholen bis zur Sättigung der Haut. Um zusätzlich Verdunstung zu verhindern empfehlen wir nach dem letzten Sprühen etwas Pflegecreme aufzutragen, die zum Hauttyp passt. So gibt es auch keine Übersättigung.
    Wer eine Neigung zu periodaler Dermatitis hat, sollte jedoch die kritischen Stellen ( Mundwinkel oder Nasenflügel) nicht zu stark überfeuchten. Dort dann ggf. nur Serum und Creme auftragen. Gerne stehen wir bei weiteren Fragen zur Verfügung http://www.skinthings.de

    1. Wir verwenden statt des Begriffes „Toner“ lieber „Pflegewasser“. Da ist der Zweck und Nutzen eindeutiger

  6. HI Dinah, auf dem Display sieht man 43,7%. War der Skin Analizer ( über Amazon ca 13 € ) nur zu Demozwecken im Bild?
    Wer nicht unbedingt einen asiatischen Toner braucht, kann die Methode auch mit allen anderen Tonern ohne Alk, Duft etc machen, gerade im Sommer angenehmen. Und immmer schön die Tür zumachen, also danach was drüber

    1. Das Foto von dem Skin Analyzer habe ich nicht während des Tests gemacht, das war mir zu umständlich. Den Wert habe ich für das Foto irgendwann später auf meinem Handrücken gemessen. Es ging mir nur darum, dieses Gerät auch auf einem Foto zu haben, damit man sich darunter etwas vorstellen kann

  7. Komme mir gerade etwas zurückgeblieben vor- mit meinem “ Ein-Toner- nach – der – Reinigung“- System…
    Ich habe zwar auch für morgens verschiedene Toner ( denn eigentlich bin ich ein absoluter Toner-Fan, müsste diese Methode also unbedingt kennen), gerne einen flüssigen, wäßrigen von Bioderma ( Sensibio Tonique oder den blauen aus der Hydrabio- Serie), den grünen von PC ( “ Earth Sourced“- wesentlich dickflüssiger) oder von Missha Ultra Waterful active Toner ( von dem ich immer wieder fasziniert bin, wie meine Haut ihn förmlich verschluckt, denn er ist sehr dicklich); ich benutze sie aber nie zusammen, sondern eben jeden Morgen, je nach Laune, einen anderen.
    Dabei würden sie bestimmt auch nacheinander passen, muss es wirklich mal ausprobieren mit meiner öligen Haut. Eigentlich bin ich immer ganz froh, wenn meine nachfolgende Sonnencreme nicht zu sehr glänzt und einzieht.
    Das Messgerät klingt auch spannend, werde ich mir mal überlegen.

  8. Hallo Dinah,

    ich bin jetzt auf diesen Beitrag noch mal gestoßen, weil ich mich für diese Toner Geschichte gerade interessiere. Du schreibst, dass gut durchfeuchtet Haut die Wirkstoffe besser aufnimmt? Würde man denn, am Abend, das Retinol aber nicht verdünnen durch die vielen Schichten vorher? Was meinst du?

    1. Wenn der Toner komplett eingezogen ist, dann verdünnt man auf diese Weise nichts. Die Haut ist dann einfach besser aufnahmefähig. Allerdings sollte die Hautoberfläche auf jeden Fall trocken sein ehe man zum Beispiel Retinol aufträgt, weil bei feuchter Haut das Reizpotenzial höher ist. Will man Wirkstoffe bewusst verdünnen, sollte man sie vor dem Auftragen direkt in der Hand mit einem Serum oder einer Creme mischen.

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