Vielleicht ist es schon einigen von Euch aufgefallen: Äusserst gefällig aussehende Flaschen mit Shampoo und Conditioner erobern Social Media, Drogeriemärkte und unsere Badezimmer. Die Rede ist von „Monday“, einer neuen Haarpflegemarke, von der ich gleich einmal das Feuchtigkeits-Shampoo ausprobiert habe.
Plötzlich waren sie da: Die an Kevin Murphy Produkte erinnernden dicken Flaschen mit Pumpspender, die (derzeit) Shampoo und Conditioner beherbergen. Recht günstig (ab ca. 5,95 Euro) bekommt man sie im Kosmetikversand (zB. lookfantastic oder hagel-shop) oder bei Rossmann im stationären Handel.
Gegründet von einer Neuseeländerin, die es leid war, dass nur sündhaft teure Produkte Kultstatus erreichen können, wollte sie kultige Beautyprodukte zu erschwinglichen Preisen auf den Markt bringen. Ok, sagen wir mal so: Das mit dem Shampoo hat auch bei mir geklappt. Ich habe sogleich blind zugegriffen, denn die Flasche mit dem dicken Spender fand ich einfach zu verführerisch.
Das Shampoo selbst ist dann tatsächlich auch ok. Es macht fluffiges Haar, stinkt nicht nach Kaugummi (nur ganz dezent nach Frucht), schäumt nicht übermäßig und trocknet weder aus, noch überpflegt es normales bis strohiges Haar wie meins.
Das könnte tatsächlich mein neues Lieblingsprodukt im Bad sein, wenn ich nicht genauer auf die Flasche geschaut hätte.
Das Gesamtpaket, also Flasche (war klar) UND Inhalt (war mir nicht klar) kommen aus China. Aha, so funktioniert das also mit dem „kultigen Produkt für den kleinen Geldbeutel“. Hätte mir eigentlich direkt klar sein müssen, aber man ist ja immer so arglos.
Es ist ja so: Nicht nur der Plastikmüll Krims-Krams aus Plastik kommt beinahe zu 100% aus China zu uns, nein, es werden auch immer mehr Güter des täglichen Lebens, von denen wir es nicht vermuten. So nun auch schnödes Shampoo und Conditioner. Selbst (Dosen-)Tomaten werden importiert, was ich eigentlich fast schon pervers finde.
Gut und schön. Aber brauchen wir wirklich Shampoo aus China? Mal davon abgesehen, dass sich China zunehmend als Putin-Versteher positioniert, und recht offen die „Weltherrschaft“ anstrebt. Welthandel ist gut und richtig, aber muss ich mir fast mein gesamtes Leben importieren lassen? Gilt es da nicht auch endlich einmal umzudenken?
Was ich auch nicht so recht verstehe, ist die PETA-Zertifizierung. Die Rohstoffe stammen aus China, und dort ist es garantiert nicht sichergestellt, dass diese Stoffe eben nicht an Tieren getestet wurden, wie es das Zertifikat verlangt. Hmmm..
Billig kostet! Einen anderen Preis als wir denken. Ich persönlich werde meine Lesebrille vermehrt einsetzen um solche „Fehlkäufe“ in Zukunft zu vermeiden. Ich brauche kein Shampoo aus China, ist die Flasche auch noch so nett. Und das mit den Impulskäufen (siehe die nette Flasche) kriege ich auch noch in den Griff.
Wie ist EURE Meinung dazu? Der Preis bestimmt alles? Bewusster auswählen, auch was die Herkunft der Produkte angeht, und dafür etwas mehr zahlen?
350 ml MONDAY Moisture Shampoo ab ca. € 5,95
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(Fotos: Konsumkaiser. Das Produkt wurde selbst gekauft, keinerlei Sponsoring)
🙊Ich bin schon vor einiger Zeit „Opfer“ dieser ansprechenden Verpackung geworden – und fand das Shampoo und die Spülung sehr gut. Allerdings haben wir Probleme gehabt, die Reste herauszubekommen, ist die Flasche fast leer, greift der Spender nicht mehr. Von daher haben wir nicht nachgekauft. Mit dem Wissen, dass das Zeug auch noch aus China kommt, ist ein Nachkauf jetzt sowieso ausgeschlossen. Danke für die Aufklärung!
Merci, dass du so genau hingeschaut hast, denn ich bin um die Flaschen auch schon herumgeschlichen.
Dank deiner Recherche werde ich diese Produkte ganz sicher nicht kaufen.
LG von Susanne
Brauchen tun WIR nicht, aaaber…. solange der Konsument (sprich wir alle) es kauft 🤷, wird es immer wieder geben. Und wenn in andere Verpackung
Nicht mit Kosmetik-ich bekam gestern bei der Frage nach einem Glas offenen Rotweins den einzig verfügbaren aus Südafrika offeriert.
Ich nahm ihn,fragte den Eigentümer des Restaurants nach einem CO2 bekömmlicher Wein-die Antwort war lapidar: Sie können ja Bier trinken.
So werde ich es dann auch nächstens machen,aber in einem anderen Restaurant(das hat vielleicht auch einen Wein aus Italien oder Frankreich oder gar aus Deutschland im offenen Ausschank).
Es ist wohl von mir mehr Aufmerksamkeit gefordert,ich bemühe mich.
Ich wäre schon bei dem ganzen Plastik raus gewesen, und dann noch aus China. Das braucht kein Mensch. Ich versuche mehr Kosmetik halbwegs regional zu kaufen, aber das ist wirklich schwierig. Liebe Grüsse Claudia
Wir brauchen uns nichts vorzumachen, es wird auch viel oder Bestandteile davon in China hergestellt, ohne dass es deklariert wird; siehe z.B. das Thema Tomatendosen oder andere Konserven. Es ist absolut erschreckend. Ich versuche immer bewusster einzukaufen. Deshalb, wo es bereits so offengelegt wird, werde ich nicht kaufen.
An meine Haare kommt nur noch festes Shampoo, das funktioniert ganz hervorragend und verursacht keinen Plastikmüll! Dank Irit Eser habe ich eine Auswahl bei der Naturseifen Manufaktur Uckermark bestellt und komme damit super zurecht. Die Seifenstücke sind jetzt optisch natürlich kein Hingucker, vor allem, wenn man sie schon ein paar Mal benutzt hat, aber die Wirkung überzeugt mich zu 100 %. Die Männer in meinem Haus muss ich allerdings noch überzeugen….
Die schönen Flaschen sind mir auch schon aufgefallen. Ich schaue schon hin wo was produziert wird, mein Mann auch. Kosmetik aus China kommt nicht in Frage! Wir sollten mal alle eine Mail an PETA schicken wie die Zertifizierung zu stande kam. In China sind Tierversuche Vorschrift…
Da sollen die sich mal äußern. Ich glaube schon lange nicht mehr an Siegel. Die korrupten Staaten zertifizieren doch gegen Geld alles. Wers glaubt wird seelig!
Liebe Grüße Christiane
Eigentlich sollte man auf Produkte, die in China produziert werden, verzichten. Leider ist dies mittlerweile nicht immer möglich, da wir (Deutschen) auch hier abhängig sind und zum anderen ist nicht immer ganz klar woher was kommt. Die Regale in den diversen Märkten würden noch leerer wenn wir konsequent auf das „Zeug“ aus China verzichten, andererseits würde man mal sehen wieviel doch mittlerweile aus China kommt.
Auf Grüße wird heute verzichtet sagt Herr TO.
Ja, diese Abhängigkeiten sind ja nun seit dem Krieg in der Ukraine wohl ins allen aufgefallen. Schlimm, dass wir da ganz schön im Schlamassel sitzen. Eigentlich ist die einzige Konsequenz, dass der Konsumrausch eingeschränkt werden muss. 😵💫
Liebe Grüße
KK
Schaue schon seit längerem bei Kosmetik nicht nur auf Inhaltsstoffe, sondern auch auf den Produktionsstandort – da gibt es manche Überraschung. Ein Unternehmen aus Neuseeland produziert natürlich nicht in Europa, aber es gäbe in der ’näheren‘ Umgebung Produktionsstandorte, in denen Menschen- und Tierrechte sagen wir mal diplomatisch etwas mehr Aufmerksamkeit erhalten.
ich versuche ebenso -sofern möglich und ersichtlich- auf Produkte zu verzichten, welche in China produziert werden. Bei Tomatendosen kaufe ich nur die von Mutti (ja, ist pervers was auf diesem Markt läuft) und bei Kosmetik kann ich mir nur unschwer vorstellen, dass das in China gänzlich ohne Tierversuche abläuft – weil jedes Produkt hier am lebenden Wesen getestet werden muss (irgendwas stimmt hier nicht). Wenn möglich kaufe ich am liebsten Kosmetikprodukte „made in Germany“ – was aber auch nicht immer ein Qualitätsmerkmal sein kann. Billig hat immer einen Preis!
Lustig, ich hab die Flasche neulich auch gesehen und habe sie gerade wegen der „dicken Plastikverpackung“ nicht gekauft. Ich versuche auf Plastik zu verzichten, wo es geht und verwende das feste Dusch-Shampoo von Babylove. Und Duftstoffe oder Parfum meide ich auch. Daher habe ich nicht die große Auswahl aber falle auf sowas gottseidank auch nicht rein. Ganz plastikfrei ist mein Bad aber auch nicht.
Im Jahr 2021 importierte die deutsche Wirtschaft Waren im Wert von 142,28 Milliarden Euro aus China. Im Vergleich zum Jahr 2009 (56,71 Milliarden) hat sich der Warenwert chinesischer Importe mehr als verdoppelt.
LG Herr TO
Lieber Herr TO,
grauenvoll!! Habe gerade bei PETA angefragt wieso Kosmetik aus China zertifiziert wurde. Schaun wir mal was kommt.
Wollte mich noch mal für Deinen Tipp bezüglich der Cetaphil Pro Moisturising Lotion bedanken. Ein Traum von sahniger Konzistenz. Ist doch ein Unterschied zu den billigen Bodylotionen. Made in Canada. Aus Spaß probiere ich die mal im Gesicht. Wird garantiert nachgekauft.
LG Christiane
Ich mag vielleicht eine Zynikerin sein, aber wenn Rohstoffe und Verpackung eh in China hergestellt werden, machts doch Sinn, das dann auch gleich da zusammen zu rühren.
Ich kann mich der Vorstellung nicht erwehren, wie andere teure Globalplayer alles einzeln nach Europa karren, es dann vor Ort zusamen rühren und “ Hergestellt in Europa“ draufschreiben.
Tierversuche gibt’s in China bestimmt nur bei Produkten und Rohstoffen für den eigenen Markt, ob das das jetzt moralisch besser macht, tja…
Liebe Grüsse
Ronjana
Tierversuche nur für den eigenen Markt? Die Rohstoffe werden massenweise exportiert. Ein klein wenig naiv gedacht.
Liebe Grüße Christiane
Liebe Ronjana,
googel mal bitte „Arbeitsbedingungen China“. Was man da zum Teil liest ist schlimm und sowas sollte man (wenn möglich) nicht unterstützen.
LG Herr TO.
Abgesehen von der Herkunft, braucht man wirklich ein weiteres 08/15 Haarpflege Produkt mit absoluten Standard INCI? Kein SLES oder Silikon, ja schön und gut, gibt es 1000 andere aber damit kann man werben, dafür eine Mischung der üblichen Tenside, alle gängigen Filmbildner am Markt (Acrylate Copolymer, diverse Polyquats, Hydroxypropyl Guar etc.), Kochsalz zum verdicken, die üblichen Konservierunsmittel, Parfüm und eine Prise Shea Butter fürs Greenwashing.
Eine endlos langweilige INCI Liste wie bei 100% aller Drogerie Shampoos, ich werde müde beim Lesen. Natürlich kommt es nicht nur auf INCI an und ich erwarte mir am Kosmetik-Markt keine Revolution mehr, aber irgendeine Daseinsberechtung wäre schon nett. Es wird hier keine Lücke gefüllt, sondern einfach ein weiteres auswechselbares Produkt in einen übersättigten Markt gepresst.
Da wir nun ja festgestellt haben, dass man so ein Shampoo aus China nicht unbedingt benötigt, hätte ich ein Shampoo-Tipp aus good old Germany.
Die Firma nennt sich „myrto naturalcosmetics“. Die haben Ihren Sitz in Bergisch Gladbach. Hatte von denen schon mehrmals Shampoos gekauft, allerdings schon ein paar Jahre her. Die stellen mittlerweile auch Gesichts- bzw. Körperpflegeprodukte her. Angefangen haben die aber mit Shampoos.
Haarige Grüße von Herr TO.
Ich hab auch die Shampoo- und Conditioner-Kombi vor ein paar Monaten in Holland entdeckt und gekauft. Wegen dieser in meinen Augen hübschen Verpackung. Die wir bei mir dazu dienen demnächst meine Lieblingsshampoos und -spülungen beherbergen.
Klar sind feste Shampoos besser für die Umwelt, nur m. E. nicht unbedingt für alle Haartypen geeignet. Meine langen Haare, die sich eh schon alle Nase lang verknoten, möchte ich nicht damit behandeln.
Ich gehe auch nur noch mit Lesebrille einkaufen, damit ich die Inhaltsstoffe gut lesen kann. Ich lebe nicht in Deutschland, die meisten meiner Beauty Produkte sind in dem Land hergestellt, in dem ich lebe. Produkte aus China vermeide ich so, so gut es geht. Von meinem letzten Deutschland Besuch habe ich mir einige Shampoo Bars mitgebracht. Die bekomme ich hier so nicht bzw. nur sehr teuer.
@Stefanie, ich habe Haare, die bis Mitte Oberschenkel gehen, die Shampoo Bars machen mir keine Probleme. Ich schäume in den Handflächen auf und verteile den Schaum dann auf Kopfhaut und Haar. Ich wasche allerdings nur unter der Dusche, nicht überkopf am Waschbecken.