SKINCARE: QUICK-CHECK * SONNENSCHUTZ

Endlich kommt der Frühling, die Temperaturen steigen, die Sonne kommt raus. Wir sind wieder mehr draußen, und wer es bis jetzt nicht getan hat, sollte seine sonnenentwöhnte Haut vor den UV-Strahlen schützen. Nicht nur um Falten vorzubeugen, sondern auch Hautkrebs. Ganz übersichtlich ein paar Erinnerungen dazu.

 

 

Heute ist in Deutschland Muttertag, das Wetter soll schön werden, die Temperaturen steigen über 20 Grad Celsius, die Menschen strömen ins Freie.

Wer Beautyblogs folgt, wird wissen, dass ein guter Sonnenschutz ganzjährig angebracht ist, aber gerade jetzt ist er ganz besonders wichtig. Unsere Haut ist „entwöhnt“ von UV-Strahlung dieser Qualität, der Eigenschutz ist auf ein Minimum zurückgefahren.

 

Aber neben all den „Anti-Aging-Gedanken“, kommt mir die Hautkrebs-Prävention immer wieder zu kurz. Ja, Sonnenlicht ist gut, wir brauchen es unabdingbar, aber zu viel ist nun mal auch gefährlich. Unmissverständlich: Zu viel UV-Strahlung kann zu Hautkrebs führen, der auch tödlich verlaufen kann.

Wer nur auf UVA-Strahlung achtet, weil Falten vermieden werden sollen, sollte daran denken, dass UVA ebenfalls für die Entstehung von bestimmten Hautkrebsarten verantwortlich sein kann!

 

Kümmern wir uns aber wieder um die schönen Seiten des herrlichen Sonnenscheins, denn mit einem zu uns passenden Sonnenschutz sind wir (nach heutigem Wissenstand) weitestgehend auf der sicheren Seite. Und da wir hier alle wohl eine gewisse Sonnen-Historie aufzuweisen haben, sollten wir uns alle auch zu Anfang der sonnigen Saison wieder einmal ein paar Gedanken um guten und konsequenten Sonnenschutz machen.

 

Grosses Problem: Viele Publikationen von Laien im Internet haben große Ängste, Zweifel und Unsicherheiten zum Thema UV-Schutz geschürt. Da wird plakativ und schwarz-weiß-malerisch von dem „richtigen“ und dem „falschen“ Sonnenschutz geschrieben. Von „guten“ und „schlechten“ Marken, Inhaltsstoffen und was auch immer. Dabei ist auch dieses Thema (wie so oft in der Hautpflege) höchst individuell.

Mein allerwichtigster Tipp: Hört nicht zu viel auf verallgemeinernde Aussagen. Auch Blogposts und Kommentare, die einen wissenschaftlichen Anstrich haben, kennen EUCH nicht. Dazu kann ein Beitrag, der zwar wissenschaftliche Quellen zitiert und interpretiert niemals einen Anspruch auf Allgemeingültigkeit erheben. Manchmal wissen wir nicht einmal, wie hoch die Qualität des Beitrags ist, denn das Label „Wissenschaft“ lässt sich vorzüglich als „Blender“ einsetzen.

Nutze den Sonnenschutz, bei dem DU ein gutes Bauchgefühl hast. Den Sonnenschutz, den DU gerne und regelmäßig benutzt. ALLES ist besser als gar keinen Schutz zu verwenden. Alle anderen Tipps und Ratschläge nutze als Inspiration, nicht als Befehl.

 

 

 

PRIMA 🙂

Sonnenschutz konsequent und reichlich anwenden. Heute ja, morgen nein, das reicht nicht. Trotzdem realistisch bleiben, was Menge und Aufwand angeht.

Bei einem neuen Schutzprodukt mal die Menge von 1 Gramm (das ist die Durchschnittsmenge) mit der Feinwaage abmessen, sodass man ungefähr weiß, wieviel man für das Gesicht braucht. Im Zweifelsfall lieber mehr auftragen.

Ist die Menge schlecht verteilbar, in Etappen eincremen. (Also ein paar Minuten nach dem ersten Eincremen warten, dann den Rest)

Verantwortungsvoll mit ungeschützten Sonnenzeiten umgehen. Arme und Beine für bis zu 15 Minuten ungeschützt in die Sonne zu legen, hat eine positive Wirkung auf unsere Vitamin-D-Produktion. Auch mal ins (nicht zu grelle) Sonnenlicht zu schauen (nicht in die Sonnen selbst!) hellt die Stimmung auf, aber auf die Dosis achten! (Dazu den eigenen Hauttyp bestimmen, oder bestimmen lassen)

Bitte nach dem Schwimmen, und nach ein paar Stunden in der Sonne sowieso, erneut eincremen. Auch bei starker Schweißbildung ist das eine gute Idee. Auf der Stirn ist das manchmal ein aussichtsloses Unterfangen (sehr heiße Temperaturen), dann unbedingt einen Hut, eine Kappe tragen.

Sonnenbrille mit UV-Schutzgläsern ist ein recht guter Schutz gegen Augenfältchen.

Lichtschutzfaktor 30 und höher? Ja bitte! 50+ ist eine gute Idee, weil hier der Schutz gegen UVA auch besonders hoch ist. Gel, Creme oder Lotion? Vorliebe entscheidet!

Auch mit LSF 50+ bräunt man, nur langsamer, schonender, nachhaltiger. „Bräune“ ist eine Schutzfunktion der Haut.

Lichtschutz großzügig und akkurat verteilen, ein paar Minuten einwirken lassen. Danach ist vorsichtiges(!) Abtupfen von Hautglanz völlig ok.

Antioxidanzien im Sonnenschutz? Ja bitte! Erst Serum, dann Creme, dann Sonnenschutz, zuletzt das Make-up (falls gewünscht).

Schon ein paar Stunden draußen? Sonnenschutz erneut auftragen!

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BITTE NICHT 😦

Sonnenbrand um jeden Preis vermeiden! Und das ganz besonders auch bei Kindern!

„Natürliche“ Filter (mineralisch, anorganische Filter) sind nicht per se „besser“ als „chemische“ Filter (organische Filter). Auf die persönlichen Bedürfnisse und Voraussetzungen kommt es an (Kind, Allergien, Vorlieben, usw.).

Nochmaliges Auftragen von UV-Schutz verlängert NICHT nochmals die mögliche Aufenthaltsdauer in der Sonne. Die beginnt IMMER mit dem ersten Auftragen eines Schutzes und dem Eintritt in das Sonnenlicht.

Bitte nicht denken, man sei hinter Glasscheiben geschützt. Auch hier UV-Schutz nutzen.

Bitte nicht sparsam sein bei der Auftragsmenge, auch wenn das Produkt sehr teuer war. Dann lieber auf günstigere Produkte umsteigen – der Haut zuliebe!

Rest von Sonnenschutz nicht lange im warmen Badezimmer lagern. Abgelaufenen Sonnenschutz wegwerfen. Immer!

Keinesfalls auf den UV-Schutz in Make-ups und Puder verlassen. Zu unsicher, zu wenig.

Sonnenschutz nicht über das Make-up, immer darunter! An Arbeitstagen morgens besonders reichlich und akkurat Schutz auftragen, nicht im Gesicht reiben, dann muss der Schutz nicht zwingend über dem Make-up erneuert werden, was das Make-up ruinieren würde.

UV-Schutz nicht direkt mit  anderen Produkten (zB. Cremes, Seren oder Make-up) mischen. Der Schütz würde „verdünnt“.

Bei zwei verschiedenen Produkten mit unterschiedlichen Lichtschutzfaktoren lieber immer am niedrigeren Wert orientieren.

Nicht die „Sonnenterrassen“ beim Eincremen vergessen! (zB. Ohren, Nasenrücken, Haaransatz. Aber auch Oberlider der Augen, Nacken, Dekolleté, Füße und Hände)

 

Nochmals: Nutze einen Sonnenschutz, den DU liebst! Nur so stellt man sicher, dass dieser auch oft, regelmäßig und in notwendiger Menge aufgetragen wird.

Und zuletzt: Den besten Schutz kann man durch recht dichte Kleidung, Kopfbedeckungen und Sonnenbrillen erreichen. Bei Kindern sollte das noch stärker beachtet werden.

 

Bei Fragen und Unsicherheiten (ich kratze das Thema hier ja nur oberflächlich und laienhaft an) empfehle ich unbedingt, sich dazu mit Fachleuten auszutauschen, denn es handelt sich nicht nur um ein kosmetisches Thema, sondern unsere wertvolle Gesundheit hängt ebenfalls damit zusammen.

 

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(Fotos: Konsumkaiser, Pixabay.  Kein Sponsoring)

 

 

 

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7 Gedanken zu “SKINCARE: QUICK-CHECK * SONNENSCHUTZ

  1. Lieber KK, danke für das Plädoyer für den Sonnenschutz!
    Ich bin gerade in einer onkologischen Weiterbildung und höre wieder, dass auch in Deutschland die Zahl der Hautkrebs Erkrankungen steigt….
    Einen wunderschönen Sonntag
    Herzliche Grüße
    Sibylle

  2. Lieber KK,

    Danke, dass Du dieses Thema für jeden verständlich auf den Blog bringst. Ja, auch in Deutschland muss die Haut geschützt werden!!! Auch im Schatten!!! Mir musste schon ein verdächtiges Mal entfernt werden und viele meiner Patienten muss immer wieder ein Mal entfernt werden, was den Körper mit Narben überzieht.

    Ich kann nur ins gleiche Horn stoßen: Schützt eure Haut!!!

    Schönen „Sommertag“

    Karen

  3. Ein sexy Frauenhintern als Eyecatcher zum Thema Sonnenschutz? — Wow. Ja, liegt nahe… 😉

  4. Erst mal herzlichen 🍀-Wunsch zur überstandenen Erstimpfung, lieber KK! Gut, dass du das gepostet und nicht NEIN oder WARTE MAL AB zu Astra gesagt hast und mit gutem Beispiel voran gehst. Habe mehrere Leute im Bekanntenkreis (keine Risikoleute), die lieber nicht geimpft werden als mit Astra! Da kann man sich nur an den Kopf greifen, ehrlich!
    Danke auch, dass du dieses so wichtige Thema Sonnenschutz immer wieder aufgreifst & die Leute aufklärst, seh‘ das ähnlich wie du besser eine günstige oder niedrig gescannte Sonnencreme als gar nix! Mittlerweile verschenke ich immer wieder mal ein Tübchen an gute Freunde – gerne auch an die, die mich immer ein bisschen schräg angucken, wenn ich erzähl‘, dass ich mich täglich mit nem 50er Schutz eincreme!
    Unsicher bin ich nur in punkto Selbstbräuner (egal ob als Tropfen, Spray, Mousse oder Creme) UND peeling & retinol UND Sonne!
    Toll wäre, wenn du da mal was darüber machen könntest… reduzierst du Retinol & Peeling im Sommer und wenn ja auf wieviele Tage oder ist das alles Quatsch, wenn man tagsüber hohen Sonnenschutz trägt? Letztens bei der Hautvorsorge erzählte mir die Hautärztin dass Selbstbräuner in Kombi mit Sonnencreme ne echt schlimme Mischung für die Haut sei und das Hautkrebsrisiko enorm steigern würde … besser im Sommer keinen Selbstbräuner verwenden und nur so in die Sonne gehen mit ausreichend Sonnenschutz … wie siehst du das bzw wie handhabst du das? Ich bin eher ein heller bis mittlerer Sonnentyp und peppe meine Helligkeit seit Jahren auch im Sommer mit Selbstbräuner auf… möchte eigentlich nicht drauf verzichten 🙈.
    Einen schönen Sonntagabend wünscht Lilouka

    1. Hallo Lilouka, Ja, Sonnenschutz ist immer noch ein kontrovers diskutiertes Thema. Ich glaube, dass sich viele ganz einfach nicht damit beschäftigen wollen, weil es zu diesem „unnützen Kosmetikkram“ gehört.
      Ja, im Hochsommer reduziere ich Retinol und Peelings. Ich nutze sanftere Produkte, manchmal auch größere Intervalle zwischen den Anwendungen. Das muss man zwar nicht, wenn man guten Sonnenschutz verwendet, ich für mich halte das aber für sinnvoll.
      Was deine Hautärztin in Bezug auf Selbstbräuner und Sonnenschutz meinte, ist mir schleierhaft.
      Ein Selbstbräuner ist schon mal besser als in der Sonne zu brutzeln um die gewünschte Bräune zu erlangen.
      Dann können laut SCCS (Scientific Committee for Consumer Safety) auch Schwangere SB nutzen.
      Natürlich gibt es auch Allergien dagegen, aber die gibt es ja gegen fast alle Stoffe.
      Problematisch sind alte, lang und warm gelagerte SB mit DHA, da sollte man vorsichtig sein, und nichts länger lagern
      Auch sind Anitioxidanziem zusätzlich eine gute Idee, da SB für vermehrte Bildung von Freien Radikalen sorgen können.
      Wer gänzlich sicher gehen möchte, nutzt nur den Wirkstoff Erythrulose. Allerdings bietet die Kombi von DHA und Ery. die beste Farbentwicklung.
      So wie ich das sehe, sind SB sicher. Vielleicht vermutete deine Hautärztin, dass Leute die künstliche Bräune mit Schutz gegen UV-Strahlung verwechseln? Da hilft diese oberflächliche Einfärbung toter Hautzellen nämlich 0,0%.
      Also keine Panik!
      Liebe Grüße
      KK

      1. Danke für deine wertvollen Tipps, lieber KK, hast mir sehr geholfen! Guck jetzt mal mehr auf die Inhaltsstoffe – guter Hinweis, alte, geöffnete Produkte nach einem Jahr auszusortieren… da bin ich ein Schlurri, weil mir immer wieder neue spannende Produkte in die Hände fallen und die alten rutschen dann einfach ein Stückchen weiter nach hinten im Badezimmerschrank… gute Nacht & man hört, äh liest sich 😉!

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