Die Dior Backstage Linie mit ihren zahlreichen Foundations und dem Primer ist mir besonders aufgefallen, weil sie konsequent unisex beworben wird. Frauen und Männer posieren in den Ads, warum sollen nicht beide Geschlechter eine tolle Haut zeigen dürfen? Da mich allerdings Foundation nicht so wirklich anmacht, konnte ich mich aber beim Primer wirklich nicht zurückhalten und musste ihn ausprobieren. Ein Glücksgriff!
Der Dior Backstage Face & Body Primer kommt in einer schön schlichten Plastikflasche, die wie geeistes Glas aussieht, es wirkt hochwertig und typisch Dior. Die Foundations in vierzig Farbtönen gibt es ja bereits seit über einem Jahr, nun kommt also noch ein Primerprodukt, das Feuchtigkeit, Aufpolsterung, Mattierung, also eine rundum optisch verschönerte Haut verspricht.
Ein Primer soll dazu eine perfekte Grundlage für das folgende Make-up zu sein, man kann ihn allerdings auch problemlos als letzten Schritt nach der Creme und ohne Make-up auftragen, um von der optischen Zauberwirkung zu profitieren. Und das empfehle ich auch allen interessierten Männern, die eine getönte Foundation scheuen, trotzdem aber kleine Makel und Unebenheiten, sowie große Poren und Glanz ausblenden wollen. Dior bewirbt die Backstage-Produkte allesamt offensiv als unisex.
Nun gibt es bei Primern ja meist EIN großes Problem. Sie wirken schnell arg silikonig, denn das Silikon wirkt hautglättend, dazu setzen sich bereits nach kurzer Zeit unschöne Krümel in Linien und Fältchen ab und betonen diese unvorteilhaft.
Vergiss es! Das passiert mir bei Dior Backstage nicht. Ich war erstaunt, wie flüssig und wenig „silikonig“ sich das Produkt anfühlt. Man kann es aus der praktischen Tropfflasche mit verengtem Hals prima dosieren, ein paar Tropfen reichen bereits. Eine leichte Tönung besitzt der Primer, die aber auf der Haut keine Rolle spielt.
Nach meiner letzten Creme warte ich einige Zeit, bis diese richtig in die Haut gesunken ist, das ist besonders bei Cremes mit Lichtschutz wichtig, dann gebe ich die dünne Schicht Primer darüber und verteile es eher in Kreisen tupfend als stark reibend.
Das funktioniert recht einfach, man muss aber ein wenig üben, dass man mit einer kleinen Menge fürs ganze Gesicht gut auskommt. Viel hilft hier nicht viel, es erhöht nur die Chance, dass sich doch etwas absetzt. So wie eben beschrieben funktioniert es bei mir aber hervorragend, und ich bin geradezu erstaunt, wie toll das Endergebnis ist.
Das fertige Kunstwerk, haha, hat keinen unguten Glanz, wirkt aber auch nicht matt und stumpf, was ich besonders wichtig finde. Die Poren auf der Nase wirken unscheinbar, man „übersieht“ sie einfach. Unschöne Pigmentflecke auf meiner Stirn werden nicht abgedeckt, sind aber weniger scharf umrandet und etwas „ausgeblendet“. Ähnliches gilt für kleiner Fältchen und Falten auf der Stirn und unter den Augen.
Die Zornesfalte bleibt relativ unbeeindruckt, und das muss ich auch über die Nasolabialfalten sagen, die einfach zu tief sind, als dass sie sich von Pigmenten und Silikonenen beeindrucken ließen. Trotzdem bleiben sie weicher als sonst, was ein guter Zug ist. Vielleicht kennt ihr diese Tage, an denen man nach viel Stress richtig hart eingegrabene Falten haben kann? Gerade in Gesichtszonen mit viel Mimik entstehen diese harten Krater gerne. Ich habe aber den Eindruck, dass mit der weichmachenden Wirkung einer guten Pflegekombi plus dem Backstage Primer dieser Effekt ausbleibt. Bislang bleiben mir „harte Faltengräben“ erspart, trotz langen Tagen, langen Nächten, oder viel Stress.
Eine Freundin von mir nutzt das Produkt ebenfalls, und sie ist Raucherin. Ihr größtes Problem sind die Fältchen am Mund, die sogenannten Raucherfalten. Sie schwört darauf, dass eben diese kleinen Plisseebister deutlich gemildert aussehen und geradezu erträglich werden, wenn sie Dior Backstage mit IN:FUSE von HighDroxy kombiniert.
Kommen wir nun zum größten „Problem(chen)“ Der Zauber hält nicht soo lange. Ja, die Ernüchterung kommt dann leider doch immer wieder, ist ja klar. Ein Grund, warum die Beautychirurgie keine großartige Angst vor Kosmetikprodukten aller Art haben muss. Im Endeffekt hilft nur das Skalpell, wenn man es denn möchte.
Ich muss aber auch sagen, dass der Effekt, eben weil sich nichts so arg in die Falten setzt, einigermaßen anhält. Einen Abend hält das schon durch, auch wenn man vielleicht einmal hauchdünn nachlegen muss. Das ist übrigens eine gute Idee, denn damit bekommt die Haut nochmals einen kleinen spürbaren Feuchtigkeitskick, leichte Pflege und sie sieht ein kleines bisschen aufgepolsterter aus, ohne das Gesamtbild zu zerstören, besonders wenn man Make-up aufgetragen hat.
Interessant in diesem Zusammenhang finde ich auch, dass man dabei ruhig auch ein wenig schwitzen kann. Das zerstört den Look (samt Make-up) nicht so schnell wie üblich – erstaunlich. Wer also gerne mal ein paar Hüpfer auf der Tanzfläche wagen will, wird sich hinterher wahrscheinlich wundern, wie einigermaßen „geregelt“ noch alles im Gesicht aussieht. Dies ist übrigens auch ein Erfahrungsbericht meiner oben erwähnten guten Freundin. Demnächst schicke ich sie mit Dior Backstage noch ins Wellenbad und in die Wüste! 😉
Die Inhaltsstoffe
Die typischen Inhaltsstoffe eines Primers sind natürlich vorhanden, will sagen, dass es ne Menge Silikone und Pigmente gibt. Trotzdem ist das Gefühl ziemlich milchig bis flüssig und nicht so extrem silikonig. Eine hohe Menge Glycerin und etwas Karitébutter sorgen für zusätzliche Feuchtigkeit und weichmachende Pflege.
Empfindliche Hauttypen nehmen bitte zur Kenntnis, dass dieses Produkt (Typisch französische Luxuskosmetik) jede Menge Parfüm und extra deklarationspflichtige Duftstoffe enthält. Da ich solch ein Produkt nur manchmal nach Bedarf verwende, kommt meine Haut damit scheinbar auch prima damit klar. Keinerlei Protest auch bisher aus der Rosazeaecke.
Was kann man erwarten?
Weniger sichtbare Poren
Eher mattes Finish und weniger Glanz, aber keinesfalls stumpfes Aussehen
Leichte Aufpolsterung und Milderung von feinen Linien und Fältchen
Ein gepflegtes und weicheres Hautgefühl durch Karitébutter
Ein einheitlicheres und „leuchtenderes“ Hautbild durch Mikro-Perlmuttpartikel, kein Discokugeleffekt
Ein universeller Farbton für alle Hautfarben und Hauttypen
Ziemlich Resistent gegen Schweiß und Mimik
Recht sparsam
Für Frauen und Männer problemlos tragbar
50 ml kosten ca. € 34,99 (zB. über Douglas)
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(Fotos: Konsumkaiser, Screenshot Dior Das Produkt wurde selbst gekauft, keinerlei Sponsoring)
Auch den habe ich mir am We. angesehen und überlegt. 😀 😀 😀 Aber ich muss den Bestellfinger nun mal etwas ausruhen lassen…für´s erste jedenfalls*g*
Liebe Grüße
Jessi
Die Backstage-Produkte haben wirklich ein sehr gutes Image und auch die Farbvielfalt ist für viele ein Segen, bei denen sonst nie was wirklich richtig passt. Bei uns gibt es die nur in einem Douglas.
So ein Hauch bessere Haut, ohne direkt wie Foundation auszusehen, erregt auch immer meine Aufmerksamkeit. Im Moment probiere ich da Chanels neues Water Tint, ein Hauch von Farbe, der an mir außer einer leicht egalisierten Haut wie Nichts aussieht. Ich bin sehr zufrieden und gerade in der Hitze finde ich das sehr angenehm. Ich spüre rein gar nichts auf der Haut liegen. Mit Primer hab ich da leider oft Probleme. Ich überlege gerade, wie beides zusammen wäre, muss ich mal probieren, wenn wir wieder unter der 30-Grad-Grenze sind.
Zweiter Punkt: ich mag wirklich sehr, dass Dior Unisex bewirbt. Ich finde toll, wenn Männer sich leichter Verbesserungen bedienen können, ohne dass es für sie unpassend weiblich ist und mir gefällt die Selbstverständlichkeit dabei. Chanel hat zwar auch eine Linie für Männer, aber wozu diese Schubladen? Bravo, Dior.
Ich weiß, du gehörst nicht dazu, aber es ist doch auch schön, wenn das mehrere auf robusterer Männerhaut vergleichen können und da offener wären.
Ja, ich denke auch, dass sich da gerade was ändert. Zumindest bei den jüngeren Generationen, die das Schubladendenken arg hinterfragen. Schöne Entwicklung!
Liebe Grüße!
KK
Hallo iridia, meinst Du mit dem Walter Tinte das hier „LES BEIGES EAU DE TEINTFOUNDATION“?
Danke schön mal
Sylvia
Auch wenn ich mich jetzt als kosmetischen Dummkopf oute – was macht man eigentlich mit einem Body Primer, wenn man weder als Model noch als Bodybuilder arbeitet ;-)?? Ich kann mir die alltagstaugliche Verwendung für „Otto Normalverbraucher“ ehrlich gesagt nicht vorstellen, noch dazu, da das Produkt ja leicht getönt ist …
?
Vielen Dank für „Licht ins Dunkel“ 🙂 und GLG Ursula
Das ist eine Anlehnung an den Profibereich, wenn Models das auch auf den Körper bekommen. Backstage soll ja so ein bisschen Profiqualität signalisieren. Ist aber bloß Marketing. Bei 50 ml kommt man dann wohl auch nicht weit, würde man sich komplett einschmieren. 😉
Liebe Grüße!
KK
Ahh, so ist das also zu verstehen!
Danke für Deine Aufklärung und liebe Grüße retour 🙂
Ursula