LIFESTYLE: DEN INNEREN SCHWEINEHUND BESIEGEN DURCH EIGENMOTIVATION * IMPLEMENTATIONS-INTENTIONEN

Warum ist es so schwer seinen eigenen Schweinehund zu überwinden? Warum scheitern wir so oft, trotz guter Vorsätze? Du fragst dich öfter, warum es so schwer ist abzunehmen oder ungute Essgewohnheiten zu ändern? Eigenmotivation, Strategie und Zeit/Geduld braucht es, um gesetzte Ziele doch eines Tages zu erreichen. Und das schafft jeder…mit ein klein bisschen Engagement…

 

Konsumkaiser

Gute (schwammige) Vorsätze

Viele von uns haben die besten Vorsätze: Gerade zu Jahresbeginn gibt es ein Flut an Wünschen zur Verbesserung der Fitness, des Gewichts oder unangenehmer Angewohnheiten. Trotzdem scheitern wir ständig. Keinen Bock auf Sport, die Pizza ist doch so verlockend, die paar Zigaretten am Tag werden schon nicht so schädlich sein, und so weiter.

Der häufigste Grund für dieses Scheitern ist, dass man zu viele Hindernisse überwinden und extra Leistungen erbringen muss. Du kennst das vielleicht selbst: Obwohl du fest entschlossen warst, zB. öfter zu trainieren, hattest du Probleme, deinen Plan in die Tat umzusetzen: Wetter, Arbeit, Familie, Zeitmangel sind nur ein paar der Hindernisse, die dir im Weg stehen.

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Die Zielintention und der „Wenn-Dann-Plan“

Um sich aus diesem Teufelskreis zu befreien ist es zuerst unerlässlich sein(e) Ziel(e) deutlich zu formulieren: „Ich will in 2 Monaten 2kg leichter sein!“ oder „Bis zum nächsten Sommer bin ich totaler Nichtraucher!“

Darauf kann man aufbauen, nämlich mit den sogenannten Implementations-Intentionen. Man kann diese Strategie auch als „Wenn-Dann-Plan“ bezeichnen.

Was ist das?

Ein Strategieplan, der es einem ermöglicht, Ziele durch  Stufen der Verhaltensänderung zu erreichen. Ein Schritt nach dem anderen, nichts auf einen Schlag, denn das ist einer der größten Fehler: „Ich will weniger essen, dadurch 10kg abnehmen und Nichtraucher werden…bis nächsten Samstag!“ Das wird…ach was…das KANN nicht funktionieren.

Sei dabei ehrlich zu dir selbst, wenn du deine Ziele und Zielführung formulierst: „Wenn ich um 18:00 Uhr Arbeitsschluss habe, gehe ich sofort zum Sport!“ wird meist von schlechtem Wetter, Müdigkeit, Faulheitsanfällen uä. unterwandert! Also besser formulieren: „Wenn ich um 18:00 Arbeitsschluss habe, steht meine Sporttasche bereits im Kofferraum und meine Trainingspartnerin wartet auf mich schon vor dem Kursraum, wo wir dann einen fetzigen Zumba-Kurs besuchen und Spaß haben werden!“

Merkt ihr was? Es kommt darauf an, seine Ziele deutlich zu visualisieren, Eventualitäten einzuplanen, Klippen zu umschiffen, und (wie gesagt) ehrlich zu sich selbst zu sein. Immer mehrere Schritte einplanen!

„Wenn ich heute Abend mit Freunden essen gehe, werde ich eine Mahlzeit mit wenigen Kohlehydraten und viel Eiweiß bestellen. Wenn ich danach nach Hause komme, nehme ich die Treppe und nicht den Fahrstuhl. Für morgen Früh stelle ich schon die Laufschuhe und Laufklamotten vor mein Bett, damit ich noch vor der Arbeit eine kleine Runde laufen kann. Wenn das Wetter aber echt doof ist, gönne ich mir 30 Minuten „Sonnengruß“ im Powermodus vor dem geöffneten Fenster!“

„Wenn ich heute Mittag Lust auf etwas Süßes bekomme, nehme ich mir garantiert einen Apfel und keinen Cupcake. Und in der Raucherpause gehe ich kurz an die frische Luft und inhaliere Sauerstoff und nicht eklig-düstere Teerdämpfe!“

  • Wichtig ist nach meiner Erfahrung, dass man seinen „Tagesplan“ akribisch einen Tag zuvor erdenkt und formuliert, vielleicht sogar aufschreibt.
  • Alte (ungute) Gewohnheiten werden durch neue (gute) Gewohnheiten ersetzt, eingeübt und verinnerlicht.

 

Wie kann das wirken?

Präzise Angaben wie „wann“, „wo“ und „wie“ – und wahrscheinliche Ablenkungen einzubeziehen – führen zu einer besseren Wahrnehmung für die jeweilige Situation. Ein fiktiver Plan wird damit Realität.

So nimmt man ohne große Anstrengung das vorher visualisierte zielorientierte Verhalten automatisch an. Das bewusste Lenken von Verhaltensweisen in bestimmten Situationen und bei Stimuli aus der Umgebung, ermöglicht die Einleitung spezifischer Handlungen, wodurch man ohne Zögern und Abwägen entscheiden kann. In anderen Worten: Schon bevor die Situation überhaupt eingetreten ist, hast du beschlossen, wie du dich verhalten wirst. Man überlistet also quasi ein wenig den berühmten Schweinehund.

Bedenke bitte, dass es nur Sinn macht mit (zuerst) kleinen Schritten zu beginnen! Dann formuliere nach und nach mehr Implementations-Intentionen. Entscheidend ist, dass du jede Situation als Chance siehst, dein Ziel zu erreichen.

Nutze Misserfolge um deine Implementations-Intentionen weiter zu verfeinern. Lass dich von Rückschlägen nicht runterziehen. Stehe darüber und erinnere dich daran, wie viel du schon verändern konntest. Das wird dir die Zuversicht geben, dass du mit jeder neuen Gewohnheit deinem Ziel einen Schritt näher kommst.

 

 

 

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(Fotos: Konsumkaiser, freestock   Keinerlei Sponsoring!)


6 Gedanken zu “LIFESTYLE: DEN INNEREN SCHWEINEHUND BESIEGEN DURCH EIGENMOTIVATION * IMPLEMENTATIONS-INTENTIONEN

  1. Wenn du jetzt noch nen Post à la „Visualisieren für Dummies“ nachreichen könntest, wäre ich dir sehr verbunden. 😉 Genau die Visualisierung ist seit jeher mein Problem. Und darum ist dieses „Denken Sie jetzt nicht an einen rosa Elefanten“ für mich auch völlig unverständlich, weil das nicht mal dann klappt, wenn ich es will. Oder glaube, es zu wollen… hm…

    LG Anna

    [Post ist gleich mal fürs neue Jahr abgespeichert… da möchte ich nämlich auf Knopfdruck rosa Elefanten sehen können.]

    1. Dazu schreibe ich gleich mal was, kommt dann morgen. Das ist nämlich für die Meisten ein Problem! Auch bei der Meditation. Liebe Grüße, KK

  2. Alles gut und schön, aaaaber: hab voller Motivation under dank Ernährungsumstellung 20 kg in 9 Monaten abgenommen…2 Jahre gehalten. 5 Monate nicht geraucht (1 Jahr später) und sicher, daß der Drang nie wieder kommen würde. Nun hab ich wieder 10 kg drauf und rauche viel zu viel. Ich denke inzwischen, die Motivation, ob in kleinen oder großen Schritten ist nichts, was dauerhaft greifbar oder anleitbar ist. Das mag natürlich nicht für jeden zutreffen😏

    1. Naja, Motivation heißt ja nicht: „Alles wird leichter und ist ein Freifahrtschein fürs entspannte Sein“. Alles ist harte Arbeit, nur im Laufe der Zeit verändern sich unsere Prioritäten, und es werden manche Dinge weniger wichtig, andere dafür um so mehr.
      Die „falschen“ Verhaltensweise kommen ja auch gerne wieder zurück, denn die hat man sich mühsam seehr lange antrainiert. Länger als die neuen, die die alten ersetzt haben. Motivation ist nichts Mystisches, man muss es nur für wichtig genug empfinden. Der „Leidensdruck“ ist da ein guter Gradmesser.
      LG, KK

  3. das hilft mir gerade sehr. hier bin ich seit über 3 wochen so schön „im programm“ und möchte wenigstens ein paar der aktivitäten in den alltag retten. liebe grüße – bärbel

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