LIFESTYLE: TRENDBAROMETER 12.02.2021

Das Trendbarometer gleitet geschmeidig ins Frühjahr, und es geht weiterhin um Dinge, die mich in der vergangenen Woche bewegt, belustigt oder erschüttert haben. Nichts folgt einem festen Schema, Hauptsache ein bunter Mix, unterhaltsam, lustig, manchmal nachdenklich, oder auch böse… 

 

Flockdown

Der nun doch ziemlich harte Winter verhilft der neuerlichen Verlängerung des Lockdowns Nachdruck. Einerseits unterstützt das meine vorsichtige Natur, andererseits ist es die pure Perspektivlosigkeit. Es ist wie mit dem Esel und der Karotte: Der dicke Reiter sitzt auf dem lieben Lastentier und hält ihm eine Angel mit Möhre dran vor die Nase. Und das Tier läuft los, schnappt die Möhre aber irgendwie nie.

Ehrlich gesagt bin ich momentan froh, dass in meinem Umfeld alle nur noch vom Winter sprechen, die Pandemie ist nicht mehr der erste Tagesordnungspunkt, und das tut auch mal gut. Zum Glück scheinen auch Winterferien, Skifahren und Co. kein wirkliches Thema zu sein, alle igeln sich noch mehr ein, und ich hoffe inständig, dass all diese Opfer nutzvoll sein werden.

Aber ich freue mich auch sehr für alle Friseurinnen und Friseure, die nun endlich wieder eine Perspektive bekommen haben. Man soll sich ja nicht zu früh freuen, aber wenn alles gut geht, gibt es wohl allerorts ein heftiges Scherengeklapper zu hören. 😉 Tag und Nacht, es gibt sicherlich Bedarf, nicht wahr?

Ehrlich gesagt ist mir das alles aber noch nicht so richtig geheuer, und ich bin froh, so dermaßen pflegeleichtes Haar (samt „Frisur“) zu besitzen. (Zu irgendwas muss die raspelkurze Zuckerwatte ja gut sein!)

Blumengeschäfte und Zoos gehören wohl auch dazu. Und besonders für die Tiere freue ich mich ebenfalls, denn die haben derzeit noch mehr Langeweile in ihren kleinen „Behausungen“ als es eh schon leider der Fall ist.

 

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Zugriffszahlen

Man merkt schon, dass die Leute momentan etwas mehr Zeit zur Verfügung haben, denn die Zugriffszahlen meines Blogs sind seit dem ersten Lockdown im letzten Jahr weiterhin ständig gestiegen. Aber da kann ich mich eh nicht beschweren, denn seit Start des Blogs 2013 gab es Jahr für Jahr nur Steigerungen, niemals einen Knick oder Stagnation.

Darauf kann man auch stolz sein. Klar, Leserinnen und Leser kommen und gehen, das ist völlig natürlich, aber darüber macht man sich als Blogger keine Gedanken, denn es bleibt immer eine „Beziehung“ auf Distanz, auch wenn die meisten Influencer/Blogger uns etwas anderes vorgaukeln.

Sind die Zahlen offensichtlich gut, kommen aber auch die Geier, die ein Schnäppchen machen wollen. In meinem Fall lesen sie erst gar nicht, worum es bei KK geht, und ignorieren die Tatsache, dass ich keine Kooperationen mit Firmen suche.

Aber das Thema ist allein durch Instagram mittlerweile so allgegenwärtig geworden, dass ich langsam nur noch mit Unbehagen in mein Blogger-Postfach schaue, weil ich weiß, dass da wieder eine Menge Angebote warten.

Wäre auch gar nicht schlimm, wenn die meisten nicht ziemlich unangemessen wären. Ständig geht es darum, dass man den Werbe-Charakter eines Posts verschleiern soll. Fremde Beiträge unter dem eigenen Label veröffentlichen (und somit seine Authentizität fragwürdig mißbrauchen würde), oder verstecke Werbelinks einbauen soll.

Ähnlich unlauter sind dann auch die ständigen Aufforderungen, dass man die Beiträge gar nicht als Werbung kennzeichnen soll, was meiner Auffassung nach schon in die Richtung „Anstiftung“ geht.

Nun bin ich ja kein großer Mega-Blog, aber ihr könnt euch sicherlich vorstellen, wie es bei den richtig Großen der Branche aussieht, und wie da wohl verfahren wird. Es geht um mächtig viel Kohle, und auch Kleinvieh macht Mist, zumindest seit auch Micro-Influencer interessant geworden sind.

 

 

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Retinol im Drogeriemarkt…

…kommt langsam (wieder) groß in Mode. Alle im dm oder Rossmann vertretenen Firmen, kommen langsam aber sicher mit einem Retinolprodukt an den Start.

Einige hatten das früher schon mal im Programm, das war aber wohl für den Massenmarkt keine so gute Idee, denn das hochwirksame Retinol wird nicht von jeder Haut vertragen, und auch kleinere Nebenwirkungen schrecken uninformierte KonsumentInnen schnell ab. Mit den verträglicheren Estern, oder verkapseltem Retinol, wird der Wirkstoff auch wieder für die breitere Masse interessant. Zumindest wenn man das von der Warte der Kosmetikfirmen aus betrachtet.

Nun ist es also L´Oréal, die ein Retinolserum mit „echtem“ Retinol rausbringen. Und weil dann öfter die Frage auftaucht, ob ich mir das kaufen werde, hier schon mal die Antwort: Nein, das werde ich mir nicht kaufen.

Für einen Preis von knapp 20 Euro bekomme ich ein übersichtlich formuliertes Produkt, bei dem aber leider jede Menge unguter Alkohol und Duftstoffe auffallen. Das erspare ich meiner Rosacea. Zudem geizt L´Oréal mit Informationen, die Einsatzkonzentration des Retinols wird nicht angegeben, und sowas halte ich für unzeitgemäß.

Das Produkt wird sicherlich seine Fans finden, für mich ist es aber völlig uninteressant.

 

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GNTM 2021

Huch…an mir völlig vorbeigegangen. GNTM 2021 hat begonnen, und irgendwie ist mir in diesem Jahr die Lust an einer gepflegten Portion Trash-TV vergangen.

Schon das Dschungelcamp-Surrogat „Die große Dschungelshow“ ließ mich leider völlig kalt, und GNTM kommt in diesem Jahr so zwanghaft „divers“ daher, dass ich befürchte, dass das alles nur eine besonders fiese Masche ist.

Einzig zwei Teilnehmerinnen sind mir beim Schnelldurchlauf in Erinnerung geblieben:

Herrlich die vom Bauernhof stammende Teilnehmerin, die frei von der Leber weg verkündete, dass sie sich gut mit Kühen auskenne.

Und legendär die Model-Azubine, die Heidi eine „ruhige Ausstrahlung wie eine Mutti“ attestierte. Holla, da macht man sich aber beliebt, wenn man die Chefin gleich zu Anfang langweilig und altbacken nennt. 😉

Vollends raus war ich gestern, als eine Kandidatin einer Konkurrentin vorwarf „Fake zu sein“, und ihr androhte ihr „die Beine zu brechen“, falls sie mit dieser Vermutung richtig läge. Die Produktion ließ das unkommentiert durchgehen, und ich habe den Ausschaltknopf gedrückt. Unglaublich.

Nee, Reality-TV hat bei mir in diesem Jahr keine Chance. Wenn ich eine Portion Reality möchte, schaue ich mir eine Folge „Die Fussbroichs“ an. Das ist in meinen Augen ein wirklich wertvolles Zeitdokument. Passt zu meinem Nostalgietrip. Ich hoffe und wünsche, dass es Fred und Annemie heute gut geht. Weiß da jemand etwas?

 

 

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(Fotos: Konsumkaiser, Pixabay, Screenshots dm.  Keinerlei Sponsoring)


9 Gedanken zu “LIFESTYLE: TRENDBAROMETER 12.02.2021

  1. Ich habe die Fussbroichs geliebt 🙂 der Sohn sieht ja heute aus wie sein Vater damals. Wenn man googelt, kann man nachlesen, dass sich die Eltern um Weihnachten herum mit Covid19 infiziert haben. Annemie war oder ist im Krankenhaus, Fred ist über 80 und nicht unbedingt gesund. Das ist der Stand von Anfang Januar.

  2. Ich wünsche dir ein schönes Wochenende. Gerade deshalb liebe ich deinen Blog, weil du ehrlich bist….

  3. Ich habe die letzten Tage auch Fussbroichs geschaut, es ist, wie alte vertraute Bekannte mal wieder zu sehen. Über Modegeschmack und Frisuren kann man geteilter Meinung sein, aber irgendwie waren die Leute damals doch relativ normal. Fred sah in seinen jungen Jahren richtig gut aus, auch mit über 50 noch. Der Sohn ist den beiden leider nicht so gelungen, der wurde wohl tatsächlich zu viel verwöhnt. Optisch kann er seinem Vater überhaupt nicht das Wasser reichen. Und charakterlich fehlt da wohl auch einiges, der will halt kein Arbeitsmann sein, das ist sein Fehler.

  4. Langsam, aber stetig wirst Du zu einem Blog-Dinosaurier… ;-))
    Perspektivisch, inhaltlich und stilistisch und in Deiner Haltung als Persönlichkeit Deiner Generation bekleidest Du eine Reihe von Alleinstellungsmerkmalen, die Anziehung ausüben im Influencer-Einheitsbrei. Kennste eine/n, kennste alle — irgendwie. Jeder schreibt vom anderen ab, alle laden sich gegenseitig ein.

    In der Kunst gibt es den schönen Begriff der Provenienz, der Auskunft gibt über die Herkunft und Entstehung sowie die Echtheit eines Werkes. Hier ist alles echt und Du selbst.

    We love.

    1. Liebe Thorlane, das hast du gut gesagt! +1!!!

      Weshalb lese ich hier?
      Weil mich dieser ewige Einheitsbrei, dieses Geschwafel um Nichts, diese Verschwendung von Lebenszeit so fürchterlich langweilt. Ich kann da nur für mich sprechen, aber Storytelling des Brandings wegen geht mir so etwas von auf die Nerven. „Und alle kreischen im Chor: Ohhhhh!!!! Ahhhhh!!!! Habenwill!!!!“ Da spürt man doch gleich die Absicht und ist verstimmt. 🤮
      Mitleid überkommt einen auch, wenn einen Blog sieht, den man so leidlich witzig findet, der deutlich nach den weit verbreiteten Hobbys Fotographie und Schreiben aussieht – und irgendwann, meist in der jüngeren Historie, tauchen dann eben doch, ehrlicherweise als solches gekennzeichnet, Verkaufsbeiträge zu bunten Schwämmen oder „Ordnungssystemen“ auf. Zumeist hören dann kurz danach die motivierten Beiträge auf, und dann stellt sich der Blog einige Monate später ganz ein. Ach ja.

      ☀️Hier☀️ist nichts davon zu finden. Was ich ja geradezu bestaune, ist dieser ungebrochene Wille, sich auch mit Mittelchen auseinanderzusetzen, die ich aus eigenem Antrieb nicht anfassen würde. Man lernt ja immer wieder dazu, und das ist schön.

      ❤️+🌹an den Hausherrn!!!

  5. Bildungslücke Fussbroichs – bei TV bin ich ziemlich raus. GNTM läuft ja auch im Netz, aber um 22:00 Uhr habe ich gestern aufgegeben. Wie die kreischen, wenn die vor den Kleiderständern ankommen, geht so auf meine Nerven.

    Die Bloganfragen werden in der Tat immer dreister. Es wird do-follow gefordert, ich soll für eine Jobsucherseite werben, die dann dafür meinen Link auf ihre Seite packen und die CBD Anbieter übertrumpfen sich mit Rabatten für die Follower, zudem möchte ein Ferienhausanbieter aus Südafrika einen Gastbeitrag platzieren. Mutation inklusive?

    Nö, das lasse ich gerne bleiben. Ab und zu probiere ich einzelnen Kosmetikprodukte aus, aber nichts Neues hat es bisher geschafft, in meine Beautyroutine zu kommen.

    Sonnige Grüße aus Nordfriesland!

    PS: Wenn es bei Euch auch kälter als -5 ist und dazu windstill, kann man prima gefrorene Seifenblasen machen. Ich sehe staunend zu, wie sich kleine „Palmenwedel“ aus Eis auf der zarten Oberfläche ausbreiten. Viel Spaß dabei!

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