Ich bin meist ein ruhiges Schaf, verstehe, dass die momentane Situation der Pandemie viele Entbehrungen kostet, ich halte mich an alle Verordnungen und Regeln, aber so ganz langsam werde ich unruhig. Ein Blogartikel zum Kopfschütteln.
Immer öfter ertappe ich mich in diesen Tagen beim Kopfschütteln.
Ja, ich bin für strenge und harte „Corona-Regeln“, denn die Konsequenzen dieser Pandemie sind ebenfalls hart und streng. Tote, Post-Covid-Syndrom, Pleiten, psychische Probleme, da kam und kommt eine Menge zusammen.
Ein Skandal sind die fehlenden Hilfen, die zu großen Teilen immer noch nicht zB. bei den hilfsbedürftigen Selbstständigen angekommen sind. Das wird meiner Meinung nach arg unter den Tisch gekehrt, nur was soll man denn machen? Man stelle sich vor, alle Angestellten dieses Landes erhielten ab sofort für zwei-drei Monate keinen Lohn mehr. Der Arbeitgeber hat ihnen aber versichert, es gäbe zumindest Lohnabschläge, damit wenigstens die Miete, Heizung und Strom weiterlaufen können. Doch da kommt nichts…
Salamitaktik ohne Ende
Na, dann halten wenigstens alle die Füße still und warten die paar Monate demütig ab, weil die Wintersaison nun mal perfekt geeignet für die Ausbreitung des fiesen Virus ist? Pustekuchen. Vor lauter Klein-Klein, ständiger Salamitaktik und viel zu schlaffen Regelungen, die durch unseren Föderalismus auch noch zu einem immer größeren Flickenteppich von Parteigerangel und Wahlkampfgetue werden, ist die Bevölkerung dermaßen verunsichert, dass keiner mehr so richtig zu wissen scheint, was gut und schlecht, was erlaubt und nicht erlaubt, und was für die Allgemeinheit oder für einen selbst richtig ist.
Die Regierung, die ich zu Beginn der Pandemie noch immerzu für ihr umsichtiges Handeln loben wollte, verstrickt sich nun in Lockdown-Taktiken, die den Bürgerinnen und Bürgern aber ganz offensichtlich nur unzureichend erklärt werden. Ja, lauwarme Erklärungen gibt es zuhauf. Von Virologen, Politikern, und allen, die sich von der Hinterbank aus nun berufen sehen, endlich mal ein paar Worte in fast täglicher Folge hinein in Kameras und Mikrofone zu diktieren.
Ich habe das ungute Gefühl, dass diese schwelende Unsicherheit immer mehr in Wut umschlägt. Das „Nase-voll-Gefühl“ ist stark im Kommen, der Wutbürger hat endlich sein neuestes Be(s)tätigungsfeld gefunden, aber nicht nur der…
Ich muss sagen, ich will da nicht mitmachen, nein ich finde es unpassend, dumm und wenig zielführend, doch ein Teil von mir meutert bereits mit.
Inkonsequenz hat Konsequenzen
Seit unserer Kindheit wissen wir: Inkonsequenz hält keiner lange aus. Das führt zu nichts Gutem. Leider ist das scheinbar planlose Handeln so einiger Regierungen in dieser Phase der Pandemie kaum noch anders zu bezeichnen.
Ich hatte volles Verständnis dafür, weil die Lage so neu, so groß, so unberechenbar war. Aber seitdem wir den Sommer mutwillig verpennt haben, und nun alle ach so erstaunt auf stetig steigende Infektions- und Totenzahlen schielen, obwohl wir ständig von Lockdown-mini, zu Lockdown-light, hin zu Lockdown-hart und demnächst Lockdown-total wechseln, verlassen mich Verständnis und Hoffnung zusehends.
EIN harter Lockdown sofort – nun zu spät
Was zur Hölle war so schwer daran, einmal richtig ALLES zuzumachen, um eine Zeitlang zu warten und dann wieder aufzuschließen? Das kann man eventuell mehrfach kurzzeitig und kurzfristig wiederholen, aber ein total gespaltenes Land in Kauf zu nehmen, aus arbeitenden Menschen, die eigentlich kaum was merken (und ihre Freiheit wollen), und dagegen Zwangsarbeitslosen, die nun seit Monaten(!) kein Geld mehr verdienen dürfen, Hilfeleistungen hinterherrennen (und sich demnächst aus dem Fenster schmeißen) – das kann doch nicht wahr sein?
Dazu Verbote, die sich kaum noch jemandem erschließen. Kontaktverbote, nur noch eine Person treffen, usw. – aber in Bus und Bahn zwängen sich die Menschen, die zu ihren Arbeitsplätzen müssen wie in Sardinendosen? Ich will all die Inkonsequenzen gar nicht aufzählen, das zerrt nur am Nervenkostüm.
Echt jetzt, wir haben demnächst den Brocken zu schlucken, dass nicht mehr die Verweigerer und Leugner das Problem sind, sondern, dass die bislang Opferbereiten, Verständigen, Vernünftigen und Regeltreuen unruhig werden. Mit Recht!
Ich habe immer die mangelnde Kommunikationsfähigkeit dieser Bundesregierung angekreidet, und gerade in dieser Pandemie wird deutlich, wie wichtig eine mitfühlende (und ehrliche) Aufklärung der Bevölkerung wäre. Auch wenn ich sie mag, Frau Merkels alternativloser Märchenerzählerinnenton beim Vortragen von Wasserstandsmeldungen ist nicht hilfreich. Soll sie doch ihren Bonus als Wissenschaftlerin ausspielen. So wirkt alles nur noch dilettantisch und willkürlich, gerade mit über tausend Toten am Tag.
Ja…aber
Ich trage jederzeit ein Maske, wenn ich das Haus verlasse, was derzeit wirklich nicht oft vorkommt. Ich verlasse meinen Wohnort nicht, fahre natürlich auch nicht in Urlaub oder zum Schnee-Tagesausflug. Die Corona-App ist stets aktiv, und ich bin einer von denen, wenn man davon spricht, dass es „auf jeden Einzelnen ankommt“, der durch Entbehrungen und Pflichtgefühl sein Umfeld und dadurch sich selbst schützt. Ich beklage mich bisher kaum, dass ich seit Ende Oktober 2020 nicht arbeiten darf und daher keinerlei Einnahmen generiere. Ich habe einige liebe Menschen und Bekannte an Corona verloren, bange um meine über achtzigjährige Mutter, und gehöre selbst zur Risikogruppe.
Aber ich habe mittlerweile das Gefühl, dass ein angebliches Vorurteil der Politik gegenüber nun doch ganz offen sichtbar wird: Es wurde das große Ganze und die Belange der Bürgerinnen und Bürger aus dem Blick verloren. Alles auf dem Rücken von überlasteten Eltern, verzweifelten Solo-Selbstständigen (sorry wenn ich mich jetzt hier mal nach vorne drängle), Kranken, Risikogruppen, Senioren, Schülerinnen und Schülern, Alltagsheldinnen und Helden…
Ich halte durch, mache weiter, werde die Anderen und mich schützen, bleibe vernünftig und besonnen, aber man muss auch mal Dampf ablassen. Und da ein Blog ja traditionell einer Art Tagebuch entstammt, bin ich froh, das auch mal ab und an nutzen zu können. Pffffffff…
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(Foto: Konsumkaiser. Keinerlei Sponsoring)
guten Morgen,
ich bin seit Heute aus der Quarantäne.Hatte einer Nachbarin über Weihnachten etwas geholfen, das sie etwas hinfällig ist, geholfen.Dann musste sie plötzlich ins Krankenhaus.Ihr ging es sehr schlecht.An Covid nicht gedacht.Sie kam ja aus dem Krankenhaus! Alle Besucher (5) durften nun abwarten, was da kommt. Zum Glück war Niemand infiziert.Der Test war auch negativ.Alles gut. (Grosse Dankbarkeit in mir, das wir alle nicht erkrankt sind)Tja, da war der Virus, den man irgendwie verdrängt, doch ganz nah.
Ich hoffe, das es mal etwas besser wird, aber da es global ist, wird es noch lange dauern, trotz Impfung.
bleibt gesund
Lieber KK.
Du hast so Recht.
Der Flickenteppich verteilt die Last ungleichmäßig und irgendwie auch ungerecht, daher sind auch die Meinungen und Haltungen auch oft so unterschiedlich.
Und die Perspektivlosigkeit ist ein Disaster. Weil man nicht weiß, wann es weiter geht und weil man bis dahin auch irgendwo wohnen soll und irgendwas essen will.
Sehr sehr traurig das Ganze.
Und es tut mir wirklich Leid.
Lieber KK,
tut mir sehr Leid, dass du liebe Menschen verloren hast 😦
Zu deinem Text Zustimmung auf ganzer Linie. Und: Es fehlt der politischen Kaste sehr an Demut, das wird immer offensichtlicher und genau das induziert eine sehr schlimme Wut in mir. Ich halte mich auch an alles. Aber ich fühle mich den Beschränkungen zunehmend hilflos ausgeliefert, weil nämlich mein Verhalten kaum etwas für die Allgemeinheit bringt.
Denn wie du richtig schreibst, an vielen Stellen sind die Zustände katastrophal. Diese Zustände, die die Pandemie treiben, müssten viel stärker thematisiert und natürlich bekämpft werden.
Die Hälfte aller Toten kommt aus Alten- und Pflegeheimen derzeit. Lebe ich hier wirklich in einem der reichsten, höchstentwickelten Länder der Erde?? Das ist doch eines Entwicklungslandes würdig (sorry Entwicklungsländer).
Dieser Tage sah ich Jens Spahn im Interview. Breitbeinig, zurückgelehnt, seeehr relaxt lümmelte er in seinem Stuhl und parlierte zufrieden darüber, wie richtig er das alles gemacht habe mit dem Impfstoff:
Eine ikonische Darstellung von Selbstgefälligkeit.
Hat mir Brechreiz verursacht.
Spahn ist bei mir unten durch, als er letztlich aus politischer Faulheit die wichtigsten humanistischen Grundsätze über Bord warf: Wie will jemand einer Organentnahme zustimmen, der geistig dazu nicht in der Lage ist (das sind mehr als man allgemein so denkt). Disclaimer: ich bin pro Organspende, da muss mehr passieren, aber nicht per Überrumpelung.
Und jetzt noch das.
Nein, der Mann hat deutlich zu wenig Empathie für den Mitmenschen.
Und deutlich zu wenig Vorstellungskraft, Sinn für die Gesellschaft und Fleiß.
Sorry, das musste mal raus.
Da kann ich nur zustimmen. Herr Spahn, der mit Corona infiziert in einem Restaurant sitzt, zu einer Zeit, als man uns allen schon riet, bitte zuhause zu bleiben. Der dann mehrmals getestet wurde, um den Zeitpunkt der Beendigung seiner ansteckenden Phase zu bestimmen. Und der sich nun frech hinstellt und bestimmen möchte, dass man nicht selbst entscheiden kann, mt welchem Impfstoff man sich impfen lässt, obwohl er selbst natürlich den besten und teuersten bekommen wird! Da platzt mir echt der Kragen!
Ich sitze gerade in Quarantäne, darf keinen Test machen, weil ich dafür das Haus nicht verlassen darf und soll mal in Ruhe und völlig allain gelassen abwarten, ob ich krank werde… die Angststörung gibt es völlig gratis dazu….
Ich gehöre auch zu den Menschen, die sich seit Monaten an alle Regeln halten, die auch den Sommer über sehr vorsichtig nur draußen Treffen mit geliebten Menschen arrangiert hat, die aber weiterhin jeden Tag ins Büro muss, da der Arbeitgeber ein durchaus mögliches Homeoffice verweigert. In diesem Bereich bleibt die Regierung ja völlig stumm und enthält sich jeder Regelung, obwohl viele der Ansteckungen genau dort passieren.
Ich werde mich auch weiterhin an die Rgeln halten ,aber Dampf ablassen muss dann doch mal sein!
Sehr fein und sympathisch geschrieben…klasse
Ich kann dich sehr gut verstehen! Auch als Mensch, der alle Maßnahmen mit trägt, wird man angesichts der so widersprüchlichen Regelungen, die viele Berufsgruppen im Regen stehen lassen, müde und mürbe. Ich bin Krippenpädagogin und hier in MV ist meine Kita voll, trotz Lockdown, weil die meisten Eltern arbeiten müssen. Dafür habe ich Verständnis, aber ich habe keinerlei Möglichkeit, mich zu schützen! In der Krippe ist Maske tragen einfach nicht möglich. Der Austausch mit so kleinen Kindern lebt (auch) von Mimik und Gestik. Der Körperkontakt ist eng – dementsprechend oft wird man angeniest und angehustet.
Mein einziger Wunsch wäre jede Woche zum Test gehen zu können, aber das wird einfach nicht in Betracht gezogen… Ich hatte keinen einzigen Test seit Pandemiebeginn! Einziger Lichtblick ist für mich jetzt die Impfung im Frühjahr. Ich hoffe für uns alle, dass wir bis dahin weiterhin physisch und mental gesund durchkommen.
Liebe Grüße
Das tut mir leid. Ich arbeite mit etwas größeren Kindern (4 und älter) und trage eine Maske, auch wenn es manchmal das Unterrichten schwerer macht. Habe mir jetzt eine Maske mit durchsichtigem Plastikteil besorgt (eigentlich zum Singen), vielleicht findest du so was auch bei dir oder kannst es basteln?
https://www.google.com/imgres?imgurl=https%3A%2F%2Fwww.nagoyatv.com%2Fnbnnews_image%2Fdcmaxs00154301.jpg&imgrefurl=https%3A%2F%2Fwww.nagoyatv.com%2Fnews%2F%3Fid%3D001543&tbnid=Dg7vw3FuzzdelM&vet=12ahUKEwjEtZ6Zl5_uAhWJHaYKHT5fDx0QMygOegUIARClAQ..i&docid=Eu0pLUl3mFLr5M&w=1920&h=1080&q=%E6%AD%8C%E3%81%88%E3%82%8B%E3%83%9E%E3%82%B9%E3%82%AF&ved=2ahUKEwjEtZ6Zl5_uAhWJHaYKHT5fDx0QMygOegUIARClAQ
Ich finde auch, die Regierungen (bei mir Japan) müssten mehr tun. Regeln sind immer nur für Andere, Premier Suga hat sich letztens erst ein großes Geschäftsessen geleistet, total gegen seine eigenen Regeln. Aber wir quetschen uns hier auch alle in die vollen Bahnen (und selbst in Japan tragen nicht alle Maske oder machen brav Quarantäne), und die Eltern schicken ihre Kinder mit Husten und Fieber in die Schule.
Du sprichst mir aus der Seele! Wir sitzen in dieser Pandemie zwar alle im gleichen Sturm, aber in komplett unterschiedlichen Booten. Das kann doch nicht sein.
Lieber KK,
sehr gut geschrieben, besser geht´s nicht und es spricht mir aus der Seele!
Die Leute sind total verunsichert, was nun erlaubt ist und was nicht. Mein Mann und ich hatten ein Frühstück mit einem befreundeten Paar geplant. Als nun einen Tag vorher die neue Verordnung rauskam, dass nur noch eine Person im privaten Bereich erlaubt ist, haben wir die Sache abgesagt-und nun, siehe da, es gilt in NRW gar nicht… Wir sind seit letzten März extrem vorsichtig gewesen, nur noch einmal die Woche zum Einkaufen gefahren und trotzdem beide an Corona erkrankt- Gott sei Dank nur mittelschwer. Am meisten wünschen wir uns, endlich mal wieder jemand in den Arm zu nehmen, was wir seitdem selbst mit unseren erwachsenen Kindern nicht gemacht haben. Uns geht es in dieser Situation aber noch sehr gut, wir sind beide in Rente haben Haus und Garten und kommen dank unseres Hundes jeden Tag ins Feld an die frische Luft. Oft denken wir an die, deren Existenz auf der Kippe steht, die aufgrund der Wohnsituation auf kleinem Raum zusammenhocken müssen, die Leute, die Kinder versorgen und unterbringen müssen. Wir hoffen, dass die Impfungen Wirkung zeigen und es mal wieder ein Stück Normalität geben wird.
Ich wünsche Dir und allen Mitlesern alles Gute und bleibt gesund!
Lieben Gruß!
Ein Skandal sind die fehlenden Hilfen, die zu großen Teilen immer noch nicht zB. bei den hilfsbedürftigen Selbstständigen angekommen sind. Das wird meiner Meinung nach arg unter den Tisch gekehrt, nur was soll man denn machen? Man stelle sich vor, alle Angestellten dieses Landes erhielten ab sofort für zwei-drei Monate keinen Lohn mehr. Der Arbeitgeber hat ihnen aber versichert, es gäbe zumindest Lohnabschläge, damit wenigstens die Miete, Heizung und Strom weiterlaufen können. Doch da kommt nichts…
,,Mich überrascht, wie viele einzelne Gruppen sich als Opfer stilisieren. Die Opfer der Pandemie sind die Toten. Diese haben keine Hoffnung mehr“ das war Söder‘s Kommentar dazu!
Grüße aus Bayern Silke gen Heimat. Wir haben in Niedersachsen vielleicht die Impfung verbräslt aber die höchsten Zahlen haben wir nicht seit 10 Monaten 🤦♀️Aber schee is scho gell
Bin ganz Deiner Meinung, diese Inkonsequenz und Verbummelei macht mich zunehmend zornig.
Jetzt steigen die Zahlen gerade wieder, warum? Weil das Virus sich blöderweise an Weihnachten nicht im Urlaub befunden und unsere „Ausnahmeregelung“ nicht mitgetragen hat? Könnte zur Inkubationszeit von 5-10 Tagen passen…..und nicht nur in den öffentlichen Verkehrsmitteln wird es eng, ich erlebe es auch zunehmend im Lebensmittelladen…..
Ich bin auch Risikogruppe und meine Eltern beide über 80 Jahre alt, und wenn ich mir diese Internetseite zum Anmelden anschaue frage ich mich wirklich, wie viel Debilität man eigentlich haben kann. Die gehen wirklich davon aus, dass 80-jährige alle Internet haben und sich durch diesen idiiotischen Anmeldevorgang durcharbeiten können. Meine Eltern hängen ganz bestimmt nicht am Telefon und versuchen stundenlang bei einer belegten und überlasteten Hotline anzurufen, die schämen sich dafür, fühlen sich für den Lockdown verantwortlich, wollen nicht, dass andere wegen ihnen soo eingeschränkt werden, können das nicht mehr hören mit dem wir müssen die Alten schützen, da würden sie lieber dieses Virus in Kauf nehmen und abtreten. Ich bin da anderer Meinung, ich bin Ärztin im Krankenhaus, ich möchte nicht, dass unser Gesundheitssystem zusammenbricht, denn dann hat keiner mehr eine Garantie auf Versorgung, es ist eh schon hart an der Grenze. Wir haben noch freie Betten auf den Intensivstationen, ja klar, da sind freie Betten, völlig freie Betten, denn es ist auch kein Personal für diese Betten vorhanden!
Es tut mir leid, dass Du Menschen verloren hast und auch, dass Du zu einer der Berufsgruppen gehörst, die nicht arbeiten dürfen. Manchmal überlege ich mir, dass ich lieber auch gar nicht mehr rausgehen möchte und mich ein paar Monate noch mit Minimalprogramm irgendwie durchschlage, geht nicht, muss raus und muss auch als Risikoperson meinen Job machen. Das ist keine Beschwerde, wenn man das studiert hat weiss man, dass es Keime und Seuchen gibt. Aber Danke an Dich, Danke, dass Du Dich trotz aller Schwierigkeiten an die Regeln hältst, denn es ist wirklich so, jeder einzelne zählt. Danke.
Lieber KK, ich kann deine Gedanken und Gefühle in der aktuellen Situation sehr gut nachvollziehen. Die Frustration über die ganzen Einschränkungen, die offenbar doch keinen richtigen Erfolg bringen, wächst auch in meinem Umfeld ständig. Und das sind normalerweise auch alles keine Wutbürger 😉 Nur eben selbstständige oder Alleinerziehende mit Kindern, die ständig zu Hause sind, oder Menschen in Kurzarbeit wie ich selbst. Seit April arbeite ich wöchentlich 13 Stunden pro Woche seit regulär 35 – natürlich fehlen mir auch mit KUG jeden Monat ein paar Hundert Euro. Ein Ende ist nicht abzusehen …
Wobei ich gar nicht glaube, dass so viele zu Weihnachten und an Silvester unvernünftig waren. In Deutschland kursiert sicher auch längst die neuere ansteckendere Variante des Virus. Masken können ein wichtiger Schutz vor Verbreitung sein – aber natürlich nur die richtigen, die auch richtig getragen werden. Nach wie vor sehe ich viele, auch viele ältere Menschen, mit OP-Masken, die so schlecht am Gesicht sitzen, dass rechts und links der Wind durchpfeift – da tanzen die Viren natürlich Tango, die irgendwo in der Luft rumschwirren! Damit schützt man weder sich noch andere Menschen. Ich trage seit Anfang Dezember ausschließlich FFP2-Masken, auch im Supermarkt.
FFP2 trage ich von Beginn an (der Handwerker ist hier klar im Vorteil 😉). Später habe ich mir kurzerhand einen Schwung FFP2 nachbestellt und als im Juli die Lieferkette auch für Private wieder funktionierte im FFP3 ohne Filter. Und trage diese seit Ende August, als die Reiserückkehrer wieder eintrudelten. Mit MNS darüber, zum Schutz der Maske, dazu eine helle, große Sonnenbrille. Ich habe einfach nachgemacht, was die Fachleute an der Front tun.
Man hat vergessen zu vermitteln, daß es um eine bestimmte Ausrichtung des Verhaltens geht – nämlich Kontakte zu vermeiden. Alle Maßnahmen sind „nur“ Annäherungen an das „ideale“ Verhalten.
Mich verärgern die Tourismus- und Freizeitlobbys total (aber auch der überfüllte ÖPNV und die Ausredenerfinder).
Das ist ein richtiges Double-bind, welches da stattfindet: auf der einen Seite werden die tollsten Bilder gezeigt, von Südseeinseln, von Restaurants, vom Rodeln und Skifahren – und gleichzeitig wird gesagt: nein, das dürft ihr nicht.
Und dann heißt es wieder: Aber die armen Betriebe müssen wir unterstützen, also hingehen und das machen, was dem Virus auch so Spaß macht usw. (by the way – früher bin ich nur essengegangen und habe nicht ein Restaurant unterstützt 😕). So geht es hin und her – und das macht wirklich fertig, psychisch, und das auch noch völlig unnötig.
Ideal wäre ja das drei- bis dreieinhalbwöchige Verharren an dem Ort, an dem man am nötigsten gebraucht wird oder wo man sein muss (z.B. medizinisches Personal und die Patienten auf einer Dialyse-Abteilung). Nur absolute medizinische Notfälle erlauben den Ortswechsel, und diesen auch nur in Astronautenmontur. Keine schöne Vorstellung, aber wenn es helfen würde, bitte. Ich kann mir aber in Europa niemanden vorstellen, der genau das ohne Ausnahme hier und Ausnahme dort durchziehen würde, auch müsste es gut, aber rasch geplant werden.
Deswegen ist es kontraproduktiv, wenn danach gesucht wird, wieweit man noch die Regeln ausreizen kann – anstatt danach zu fragen, was man tatsächlich noch dürfte, wäre man wissenschaftlich basiert vernünftig und eher übervorsichtig.
In einer demokratischen Gesellschaft mit einem Rechtsstaat muss man natürlich danach fragen dürfen, inwieweit bestimmte Massnahmen zielführend sind, aber wirklich jede einzelne Massnahme aus eher ideologisch gefärbten Gründen zu hinterfragen – die eher infantile Haltung: warum dürfen die und wir nicht – , führt leider nicht zu einem niedrigeren R-Wert (o.ä.).
Gestritten wird ja mittlerweile über jede einzelne Maßnahme, aber das große Ganze, da gebe ich Dir recht, wird nicht mehr gesehen, man verliert sich im klein-klein. Und die ganze Situation ist für jeden grässlich.
Mit dem Virus lassen sich keine Kompromisse schließen, wie man sieht. So ein Mist.
Wir wollen alle, daß es vorbei ist.
Wir bashen, mißtrauen, diskreditieren tagtäglich die PolitikerInnen, egal nach welcher Ansage, wie drastisch, drammatisch diese war.
Z.B.: „BLEIBEN SIE ZU HAUSE“. Nur daheim bleiben sollen die anderen. ICH nicht. Weil Urlaub. Ich muß nur dahin, dorthin, Freizeitgestaltung ist überhaupt das Wichtigste, oberste Maxime. Sind ja Ferien, …
Wer will in Deutschland, Österreich, EUROPA seinen Arbeitsplatz erhalten, retten? Interessiert Abeit, überhaupt noch?
Jeder/e will, hat das Recht auf jede nur erdenkliche medizinische Betreuung im Ernstfall.
In Österreich wollen sich nicht einmal 30 % der Bevölkerung impfen lassen. Sie wollen sich nicht regelmäßig testen lassen. Sie wollen die Seuche nicht.
Was wollen wir eigentlich noch gemeinsam, erreichen?
Welches Ziel haben wir? Mit welcher/en Strategien?
Alle müssen ewig leben dürfen.
Corona ist das offensichtlich alles WURSCHT (egal).
Lieber KK,
deine Zeilen gehen ganz tief rein, ich bin da auch so gespalten. Hatte anfangs großes Verständnis für die Maßnahmen, mir auch gedacht, na, erst mal abwarten, solidarisch bleiben etc. Mittlerweile komme ich mit diesem politischen Rumgeeiere & immer dreierlei Maß messen an meine Grenzen.
Hab‘ Bammel vor englischen Zuständen. Die Zahlen dort explodieren und der Regierung fällt nix besseres ein, als mit dem (noch vorhandenen) Impfstoff erst mal alle zu impfen – wohlwissend, dass der Stoff für die 2. Ladung (drei Wochen später!) nicht reichen und der Virus (der keine Landesgrenzen kennt, der Ar….!) weiter mutieren wird, was wiederum direkte Auswirkungen auf uns hat. Denn dann geht der ganze Käse von vorne los. Prost Mahlzeit!
Es ist alles so absurd, würden wir im Kino sitzen u den Pandemie-Blogbuster „Mission ohne Ende“ gucken, bliebe nur, Popkorn zur Seite schmeißen und schnell das Weite suchen! Was für ne doofe Story , könnten wir vor der Türe lästern. So unrealistisch, haha.
Ein schöner Tagtraum, geht aber leider nicht, wir (bin ebenfalls Selbstständig ohne die kleinste Hilfe in Aussicht!) sind dazu verdammt, diese „Mission impossible“ fertig zu schauen! Dabei gilt: Kopf schön über Wasser halten – auch wenn’s (echt) oft verdammt schwer fällt.
Wie sagte Karl Valentin so treffend: „Hoffentlich wird es nicht so schlimm, wie es schon ist!“
Lieber KK
Vielen Dank für den tollen Post, den ich voll und ganz unterschreiben möchte!
Auch ich bin Soloselbststaendige ( koerpernahe Dienstleistung ) und seit Ende Oktober ist die Praxis geschlossen.
Ich mache mittlerweile ausschließlich via Zoom Workshop ehrenamtlich Beratung für Frauen mit Krebs.
Aber davon kann man keine Rechnung zahlen….
Herzliche Grüße und es ist schön, dass mittlerweile die Tage spürbar länger werden . Das stimmt hoffnungsvoll
Liebe Grüße
Sibylle k