Das Trendbarometer gleitet geschmeidig ins Frühjahr, und es geht weiterhin um Dinge, die mich in der vergangenen Woche bewegt, belustigt oder erschüttert haben. Aber nichts folgt einem festen Schema, es kommt wie es kommt. Hauptsache ein bunter Mix, unterhaltsam, lustig, manchmal nachdenklich, oder auch böse…
Kommt wieder Schwung in die Bude?
Langsam aber sicher sollen die Beschränkungen zur Corona-Krise gelockert werden. Egal wie die Wasserstandsprognosen auch aussehen, es ist wahrscheinlich eine gute Idee, denn so langsam macht sich bei den Menschen eine Art Lagerkoller breit. Man spürt auch, wie immer mehr Leute unvorsichtiger werden, eben weil das Thema sozusagen langweilig geworden ist. Man könnte es auch „Abstumpfung“ nennen. Solange nicht der direkte (sicht- und fühlbare) Umkreis betroffen ist, wird die Corona-Situation immer theoretischer und uninteressanter. Die eigenen Probleme rücken wieder in den Vordergrund.
Und die Probleme, die da auf viele von uns zukommen, sind mannigfaltig. Ich kann das Thema hier nur ankratzen, und dennoch ist es für einen Freizeit-Blog schon viel zu lang. Es liegen so viele Branchen im Corona-Koma. Und es sieht verdammt nochmal nicht gut aus. Man kann sich noch gar nicht gänzlich vorstellen, welch einen enormen Rattenschwanz Corona hinter sich herzieht.
Schön und gut, wenn kleinere Geschäfte jetzt bald wieder öffnen dürfen, aber die Kitas bleiben in großen Teilen weiterhin dicht. Wie wird das alles funktionieren? Und all die Freizeitbranchen? Wie lange kann man es den Menschen zumuten, ihre Freizeit nicht so auszugestalten, wie sie es möchten? Netflix und Bastelbücher sind nett, aber viele Monate?
Und leiden müssen auch die Tiere in Zoos, im Zirkus, in den Tierheimen. Die gelten sicher nicht als „systemrelevant“, und im Zweifelsfall werden sie geschlachtet/eingeschläfert.
Dann denke ich auch an all die vielen Singles, die derzeit ohne Partner sind und sich sehnlichst Nähe wünschen. Und was sich auch scheinbar niemand zu sagen traut: Wie sieht es mit der Sexualität aus? Erklär mal einem jungen Erwachsenen, voll in „Saft und Kraft“, wie man erzwungene Enthaltsamkeit umsetzt, ohne sich im Kloster ans Bett fesseln zu lassen? Das ist buchstäblich ziemlich hart, und ein mMn stark unterschätztes und peinlich totgeschwiegenes Problem.
Viele Fitnessstudios und Sportvereine werden auch noch lange nicht öffnen können, aber die gehören für sehr viele moderne Menschen zum sozialen Mikrokosmos. Mehr als man denkt, glaubt mir. Die fehlende körperliche Ertüchtigung kommt noch dazu, und gerade jetzt brauchen wir alle einen gesunden Körper, damit er einem gesunden Geist ein würdiges Quartier bieten kann, sagt schließlich schon das Sprichwort. Der bröcklige Trimm-dich Pfad im Wald reicht aber nicht für alle!
Nachdem ich in der vergangenen Woche mit vielen Freunden und Bekannten gesprochen habe (eigentlich eine schöne „Nebenwirkung“), bin ich nun geradezu sprachlos, wie viele Leute sich ernsthafte Sorgen machen müssen (ich meine ernsthafte, nicht Luxussorgen), weil man bereits jetzt absehen kann, dass die Zukunft keinesfalls für alle ein einziges „Fest der Wiedereröffnung“ werden wird.
Ich hätte nicht geglaubt, dass ich das einmal sagen würde, aber die Zukunft wird zeigen, ob wir nun nicht tatsächlich bald einmal über eine deutlich erweiterte Form der Solidarität nachdenken müssen. „Reichensteuer“, wie es die Bildzeitung gerne schreckensgleich ausmalt, hin oder her, aber einen Rutsch in die Hoffnungslosigkeit für so enorm viele Arbeiter, Angestellt und kleine, sowie mittelständische Unternehmen können wir uns einfach nicht leisten, wortwörtlich nicht.
Liebe Leute! Herzlich Willkommen live im Geschichtsbuch. Macht die Augen auf, wir erleben gerade hautnah, was in vielen Jahren einmal als eins der (wenn nicht gar DAS) prägendsten Ereignisse für das moderne Leben überall gelten wird.
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Soll ich mal gemein sein…?
Ich verallgemeinere jetzt mal unzulässig heftig, und seid sicher, ich bin mir dessen bewusst. Und ja, ich denke auch, dass es (hoffentlich) die Ausnahme ist, es gibt viele engagierte Lehrerinnen und Lehrer und gut aufgestellte Schulen, ich kenne einige von ihnen persönlich. 😉
Aber es geht zB. um meinen Nachbarn von schräg gegenüber. Er ist Lehrer, wohnt mit seinen Töchtern in einem Haus schräg gegenüber und hat derzeit (wie er es selbst bezeichnet) Corona-Ferien.
Seit Anbeginn der Schulschließungen hat er es sich zur Aufgabe gemacht, sein Haus zu renovieren. Neben dem Kontakt zu den Schülern, den er wohl durchaus auch hat, investiert er allerdings (wie er selbst sagt) zehn Stunden täglich in den Umbau. Hmm…
Soll ihm gegönnt sein, und den zwei polnischen Wanderarbeitern, die (wie hat er das gemacht?) auf seiner Baustelle tatkräftig von morgens bis abends mithelfen.
Derweil werden die Schulkinder von ihm mit Arbeitsmaterialen versorgt, die sie zuhause ausdrucken müssen. Dann werden sie offline bearbeitet und per Post an ihn zurückgeschickt. Nein, das ist jetzt kein Aprilscherz.
Und jetzt werde ich gemein, denn ich würde ihm doch gerne empfehlen, seine Energie nicht unbedingt ins Renovieren des Hauses zu legen, sondern lieber in die Aneignung von Kompetenzen in Sachen Digital Learning! Echt jetzt…
E-Learning soll und kann nicht das Allheilmittel darstellen, das will ich damit gar nicht sagen, aber es muss auch keine Notlösung sein (siehe mein Beispiel hier und heute). Eigentlich könnte es bereits längst zum Alltag vieler Schülerinnen und Schüler gehören.
Aber hey, um Onlineunterricht planen und veranstalten zu können, gehören eben auch „neue“ Kompetenzen, und die werden offensichtlich hier und da nur sehr wiederwillig erlernt. Doch auch die immer noch fehlende technische Infrastruktur gehört (trotz Digitalpakt Schule 2018, erinnert sich noch jemand?) zu den Bremsklötzen. Und viele Eltern mögen da ebenfalls geschlafen haben, ist es ja ein Thema aus Neuland, und das ist weit weg?
Ich hoffe mal, dass die derzeitige Krise den Erfahrungsraum für Lehrer und Schüler erweitern kann, sodass wenigstens in Zukunft E-Learning nicht mehr als Notlösung angesehen wird.
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Ein unglaubliches Glück
Ich möchte aber nicht nur den Finger in die Wunde legen und platt meckern. Es gibt ja auch eine Tatsache, die man nicht unter den Tisch fallen lassen sollte.
Zuerst: Klar, es ist nicht alles perfekt, und die üblichen Besserwisser können theoretisch sämtliche Notsituationen natürlich eleganter und effektiver lösen. Aber trotzdem… Ich bin mega froh und glücklich gerade jetzt in Deutschland zu leben. Wir sind in der Krise ziemlich ziemlich eng zusammengerückt, und alles funktioniert irgendwie besser als gedacht. Ein unglaubliches Glück.
Selbst das Ausland schaut erstaunt zu uns, und erkennt, dass wir mit der Krise offenbar ziemlich gut umgehen können. Der „Ausbruch“ wurde bei uns nicht zum absoluten Katastrophenfall, wie es in einigen Ländern der Erde der Fall war. Nicht auszudenken, man wäre zu dieser Zeit zB. in New York, zusammen mit beinahe hilflosen Menschen, die von einem orangefarbenen Affen dirigiert werden.
Ich wiederhole mich: ich hätte es nicht gedacht, dass ich das einmal sagen würde, aber ich liebe nun die nüchterne Art von Angela Merkel. Sie hat weitestgehend auf ihren Märchen-Erzählton verzichtet, sie hat aber auch Abstand von der weithin beliebten „Kriegsrhetorik“ genommen. Das finde ich enorm gut.
Und bis vor kurzer Zeit hatte man auch tatsächlich das Gefühl, dass die Volksvertreter, angesichts der brandgefährlichen Lage, zu unserem aller Nutzen an einem Strang ziehen. Herr Laschet hat das zuletzt leider wieder etwas zunichte gemacht, indem er ausschert und den „starken Macher“ mimt, um sich für eine mögliche Kanzlerschaft in Position zu bringen, aber dieses Taktieren erkennt wohl jeder mit Leichtigkeit.
Im Gegenzug bin ich Herrn Söder nicht unbedingt sehr böse, dass er für sich das Heft ein wenig schnell in die Hand genommen hat. Er musste schnell sein, denn gerade auch Bayern war nun mal sehr nah dran, am schrecklichen Wüten von Sars-CoV 2. Italienische Verhältnisse wird sich wohl niemand gewünscht haben.
Und ja, auch wenn der Föderalismus manchmal in der Krise einen gewissen Flickenteppich-Appeal entwickelt, so finde ich doch ein angepasstes Reagieren gut und richtig. Ich habe eigentlich keine Befürchtungen, dass wir unsere Freiheits- und Menschenrechte verlieren könnten, ich bin geradezu überzeugt, dass all die Beschränkungen und auch mögliche Überwachungen wieder aufgehoben werden. Trotzdem ist Wachsamkeit und eine rege Diskussion darüber weiterhin wichtig. Echte Angst hätte ich allerdings, wäre eine so erschreckend unfähige und demokratiefeindliche Partei wie die AfD in Regierungsverantwortung. Möge das bitte niemals passieren.
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Themenwechsel
Ich habe doch noch ein Shoppingerlebnis zu beichten. Es war vor der Glamour Shopping Week, als ich mir (angefixt durch eine sehr gemeine Leserin, 😉 die mir die folgende Tatsache einfach nicht verschweigen konnte) eine Flasche der Special Edition Advanced Night Repair von Estèe Lauder gegönnt habe. Bei Breuninger gab es eine Rabattschlacht, die sich tatsächlich einmal gelohnt hat, und so habe ich die wunderbar pinke Flasche mit 50 ml Inhalt für sagenhafte 48 Euro (statt 130,00) erbeuten können.
Hier einmal ein paar Eindrücke, geschossen von dem stolzen Besitzer. 😉
Enjoy the Silence
Überall wird musikalisch geschrammelt was das Zeug hält. Ein Wohnzimmerkonzert nach dem nächsten. OK, die Künstler müssen auch aufpassen, dass sie nicht in Vergessenheit geraten. Aber ich halte mich lieber an den ratschlag von Depeche Mode und genieße manchmal einfach die Stille. Auch mal schön.
Hier das (laute) Enjoy the Silence zum Wochenende:
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(Fotos: Konsumkaiser, Pixabay Keinerlei Sponsoring, Produkte wurden selbst gekauft)
Guten Morgen, ich könnte zu Corona jetzt Romane schreiben, aber ich lasse lieber Musik sprechen (Alle Einnahmen werden gessendet):
Mich trifft die Krise leider auch hart und auch im Umfeld gibt es Leute die davon betroffen sind und um die ich mir ständig Gedanken mache. Sicher ist die Situation nicht einfach, aber ich finde trotzdem dass das Gemeinwohl und Zusammenhalt weiter im Vordergrund stehen sollten. Ich denke unter den gegebenen Umständen wurden gute Kompromisse gefunden. Es muss aber auch weiter dafür gesorgt sein und werden dass alle gut durch die Krise kommen und niemand am Ende vor dem Nichts steht. Bleibt alle gesund. Für alle Fälle habe ich mir gestern 2 Schutzmasken bestellt (bevor der Shitstorm ausbricht: ich lebe allein und kann weder basteln noch nähen). Doch etwas länger geworden…
Liebe Grüße
Also ich muss jetzt in die Schule, obwohl hier noch Ferien wären. Gibt leider solche und solche Lehrer, kommt auf die Fächer und den Arbeitsethos an – wie in vielen Berufen, nur ist es da oft nicht für andere so sichtbar (Büro vs Arbeitszimmer). Aber ehrlich – die Zeit war heftig, mit Kindern, denen man helfen und nachmittags mit Ihnen wegen der Ausgangsbeschränkungen (Bayern) etwas unternehmen muss, bleibt als eigene Arbeistzeit der frühe Morgen und der Abend. Und wenn man täglich spätestens um 6 am Schreibtisch sitzt, so wie jetzt (jaaaaa, ich mach ja gleich weiter, KK am Freitag ist halt mein Treat nach den ersten Mails), dann ist es schwer, von Corona-Ferien zu sprechen. Jetzt dann parallel Oberstufe in der Schule und Teleunterricht (Wahnsinnswort, offizieller Begriff), davor graut mir völlig. Kinder sind ja nach wie vor zu Hause. Digital Learning ist ein Prozess, der oft an fehlenden Endgeräten oder bei den Kleineren fehlender Medienkompetenz oder fehlendem Verständnis der Eltern scheitert. Die deutsche Post muss allerdings nicht ran. Mich haben Kollegen mancher Fächer mit ihren Aussagen auch geärgert, da wir aufgrund des Beamtenstatus wirklich gerade ganz still sein sollten und nicht jubeln. Aber wenn ich gerade höre, dass Schäuble die Sommerferien in Frage stellt (die bei mir aufgrund meines Jobs ohnehin verkürzt sind, dann blieben nur noch gute zwei Wochen), davor aber bitte noch das Abitur plus diese ganze Organisation (Schichtbetrieb, Klassenzimmerprinzip, neue Unterrichtsverteilung, neuer Stundenplan, doppelte Stundenzahl aufgrund der Teilung) ständig zu machen sind, dann graust es mir schon. Die eigenen Kinder leiden drunter, und das ist schade. In den richtigen Ferien tun sie das nicht. Bin ich jetzt auch du typische Jammerlehrerin? Mag sein. Aber ich muss nur loswerden, dass es solche und solche gibt – wie überall.
Liebe Grüße!
Guten Morgen, zusammen!
Ich gehöre ebenfalls zu der „anderen Sorte“ Lehrerin. Ich habe unheimlich viel Zeit investiert, um meinen Schülern einen ausgewogenen und interessanten Mix aus Videos, Podcasts und traditionellen Materialien zur Verfügung zu stellen. Habe mit ihnen geskypet, gezoomt und teilweise auch telefoniert. Ab Montag muss ich wieder in die Schule, um Konzepte zu entwickeln, wie wir ab Donnerstag unsere Abiturienten wieder beschulen. Leider diskutiert die Schule meines Sohnes darüber, ob ich systemrelevant bin und er zur Notbetreuung gehen darf. Sollte die Antwort „nein“ lauten, werde ich nicht arbeiten gehen können.
Luxus-Probleme, werden jetzt wieder einige sagen, da ja mein Gehalt nicht in Gefahr ist. Luxusproblem aber nicht für meine Schüler, die dann kurz vor ihren Prüfungen in einem Leistungskurs nicht persönlich beschult werden. Denn insgesamt können all unsere momentan zur Verfügung stehenden Online-Angebote uns als persönlichen Lehrer und Lernberater nicht ersetzen.
Ansonsten bin ich voll zu, dass ich im Moment nirgendwo lieber leben möchte als in Deutschland. Wenn man mal den großen Fehler macht und beispielsweise bei einem Onlinemagazin wie Der Spiegel in die Kommentare schaut, dann wird einem klar, wie viele Menschen gar nicht sehen, dass unsere Regierung sicher nicht alles perfekt, vieles aber ganz gut gemeistert hat. Da wird die Tatsache, dass die Pandemie bisher nicht ganz so schlimm gewütet hat, als Beweis dafür herangezogen, dass die Maßnahmen überzogen und unnötig waren. Und sowieso alle, die nicht merken, dass unsere Grundrechte jetzt langsam aber sicher ausgehebelt werden, hirnlose Idioten sind.
Ich wünsche allen, die sich gerade große Sorgen machen, egal warum und in welcher Situation, dass sie ernst genommen werden. Natürlich gibt es immer noch schlimmere Probleme als die eigenen. Trotzdem verdient jeder Mensch, der sich sorgt, der Angst hat und sich belastet fühlt, dass man ihm zuhört und ihn ernst nimmt.
Herzliche Grüße an alle!
Hallo Bianca, ich bin froh, dass Katrin und Du sich hier äussern. Ich kenne ja auch viele engagierte LehrerInnen, die sich gerade ein Bein ausreissen. Ärgerlich sind wirklich die vielen Steine, die einem in den Weg gelegt werden, und da kann man vielleicht sogar irgendwann resignieren.
Wenn das dann in Häusle-Umbau endet, dann macht mich das ehrlich gesagt ziemlich betroffen, denn im Prinzip hat man doch das Interesse an den Schülern verloren.
Ich habe es ja schon geschrieben, diese Phänomene gibt es in allen Berufszweigen, und Studenten sind momentan sicherlich auch abhängig vom Glück und Zufall, ob sie mit engagierte Professoren arbeiten können, oder eher das Gegenteil. Aber in vielen Berufen und an den Unis ist die Digitalisierung dann doch erfolgreicher vorangebracht worden als in so manchen Schulen.
Du sprichst aber auch ein großes Problem an, es hilft alles nichts, wenn man die eigene Familie und das Arbeitsleben nicht mehr koordinieren kann. dann wird es brenzlig, und da hätten schon längst Strategien in der Schublade liegen müssen. Hoffentlich lernen wir alle daraus, und hoffentlich entspannt sich die Lage auch bald für die „weniger systemrelevanten“ Personenkreise (zum Kotzen diese Bezeichnung, sorry).
Liebe Grüße!
KK
Hallo Katrin, ich finde nicht, das du jammerst. In meinem Bekanntenkreis gibt es aber eben auch LehrerInnen, die es einfach nervt, dass sie engagiert und vorbereitet sind, denen das E-Learning als Chance derzeit vorkommt, und auf der anderen Seite sind dann die Kollegen, die das alles runterziehen, weil sie sich sperren, oder vielleicht zu sehr Scheuklappen tragen, sich nicht mehr neu orientieren können/wollen.
Das kann ich verstehen, und das gibt es ja in vielen Berufszweigen, bei mir auch, und das macht auch mich wütend. Schön, dass es die engagierten Menschen gibt, die sich auch für die Belange der Kinder/Schüler interessieren, auch wenn die eigenen Sorgen sicherlich auch groß sind.
Liebe Grüße!
KK
Danke endlich schreibt es mal jemand. Ich habe schreckliche Existenzangst, ich weiß nicht was wird. Viele meiner Freunde auch nicht.
Tourismus und Gastro haben die Arschkarte. Ich kann es verstehen, aber man kann uns ja nicht einfach so untergehen lassen.
Ich fühle mich hier trotzdem aber sicher und kompetent regiert. Die GroKo scheint in der Krise aufzublühen. Und Merkel muss endlich mal wieder ran und kann das auch, ich dachte schon, sie warte nur noch die Restzeit ab.
Was das Lernen per Computer angeht: Katastrophe. Alle Lehrer gehen das bei uns unterschiedlich an, die Kinder sind nicht über sondern unterfordert, und manche Lehrer fragen per Telefon ab. 😖
Schönes Wochenende
Was die Schüler angeht: ich habe gestern einige Corona-Sendungen im je gesehen. Ein Junge mit Migrationshintergrund müsste aufgrund fehlender Gerätschaften das Handy seiner Mutter zur Kommunikation und zum Lernen mit dem Lehrer nutzen – jeden Tag mehrere Stunden. Im Wohnzimmer sitzend, zusammen mit 3 oder 4 lauten Geschwistern. Sein Zimmer war keine Alternative, da er sich das mit einem Bruder teilt und nicht mal Platz für einen Schreibtisch dort ist. Als Kontrast 2 Mädels, die trotz Lernerei total überfordert sind weil sie trotz der Thematik Abfang Mai ihr Fachabi absolvieren sollen. Könnte noch mehr Beispiele bringen. Und das in Deutschland, sowas darf nicht sein!
Sollte natürlich nicht je sondern hr heißen
Hach, Enjoy the silence ist göttlich! 😊
Ja, Merkel kann Krise. Söder konnte ich vor Corona nicht leiden, jetzt hat er einen Stein im Brett. Die Reproduktionsrate in Deutschland liegt aktuell bei 0,7. Wir sind glimpflich davon gekommen. Ich hatte schon oft in meinem Leben Existenzängste — dieses Mal nicht. Urlaub hab ich seit zehn Jahren nicht mehr gemacht, Restaurant- und Cafébesuche bedeuten mir nix, ich lebe allein, arbeite größtenteils allein, bin Einzelgänger und kann raus.
Wie wir das rausgehauene Geld in den nächsten zehn Jahren wieder zurücksparen, darüber redet noch niemand so richtig. Wahrscheinlich wird es wieder da fehlen, wo es auch schon vorher gefehlt hat, nur jetzt noch dringlicher. Die Verteilung wird keine andere werden. Und wenn Menschen sich danach sehnen, dass das „alte Leben endlich“ weitergeht, meinen viele — nicht alle — vor allem Konsum. Darauf ist unsere Gesellschaft aufgebaut. Das darf man sich ruhig einmal für einen Moment vergegenwärtigen: Alles, aber auch alles hängt am Konsum. Das ist der höchste Wert unserer Gesellschaft. Ja, ich weiß, es geht um Arbeitsplätze. Meiner hängt auch davon ab. Trotzdem gefällt mir das nicht.
Thorlane, damit hast Du absolut Recht.
Ich verstehe es auch nicht, wenn die Menschen es nicht einmal ein paar Wochen
aushalten, ohne zu shoppen oder in ein Konzert zu gehen.
Natürlich ist das schön und macht auch Spaß aber doch nicht nur.
Mein Mann und ich sind bei dem tollen Wetter ständig mit den Rädern unterwegs gewesen,
hatten Essen und Trinken dabei und haben die Natur genossen.
Auch das ist eine Art der Freizeitgestaltung, leider haben Viele das verlernt.
Uns fehlte gar nicht wirklich viel. Na klar, ist es schöner, wenn man auf einer Radtour irgendwo
einkehren kann und ein Eis essen kann oder Ähnliches.
Aber es geht auch ohne.
Mir tut die Gastrobranche total leid, bitte nicht falsch verstehen. Ich finde nur, man kann eine Zeitlang
sein Leben auch anders gestalten.
Liebe Grüße,
Claudia
Hallo Claudia!
Eine Zeitlang, also ein paar Wochen, auf kulturelle Events (das sind nun mal auch Konzerte), Sport, Treffen, Restaurantbesuche, usw. verzichten, das finde ich auch total machbar. Aber jetzt fehlt absolut die Perspektive! In absehbarer Zeit, also viele Monate, wird es keine öffentlichen Konzerte und Ansammlungen (siehe Oktoberfest) mehr geben. Das hat nichts mehr mit „das kann man doch mal aushalten“ zu tun, das ist schwerwiegend, denn vielseitige Kultur gehört zum Leben dazu, wie auch soziale Kontakte, Berührungen, geistiger Austausch, das Abreagieren überschüssiger Energien (zB Sport), und so weiter.
Ich glaube, dass viele Leute die umfangreichen und langfristigen (!) Auswirkungen noch nicht gänzlich realisieren.
Aber schön, wenn ihr euch so gut zusammenrauft und das Beste aus der Krise machen könnt.
Liebe Grüße!
KK
Berührungen… die vermisse ich von allem, das ich nicht vermisse, am meisten…
Menschen umarmen ist schon toll 🙂
Wenn ich daran zurückdenke, wie viele in den Siebzigern tatsächlich gelebt haben – kein Urlaub, weil man gebaut hat, Wirtshaus selten, dafür Kaffeekränzchen, Fahrradausflüge, Urlaub im Harz oder im Bayerischen Wald, Theater und Oper eher selten, für manche nie -, dann lässt sich daran ablesen, wie sehr sich seither das Leben nicht nur in technischer, sondern auch in kultureller Hinsicht geändert hat – aber auch, dass man es aushalten kann. Mir fehlt auch das Fitnessstudio und das Essengehen, die Kneipenrunde nach dem Sport, der Abend in der Cocktailbar, die Konzertbesuche, und die kleinen und großen Reisen werden dieses Jahr nicht stattfinden usw. Aber jetzt muss das mal so gehen, und ich befürchte, dass dies noch sehr lange so bleiben wird. Und so bleiben muss. Ich widme mich jetzt den seit Jahren liegengebliebenen Aufgaben, denjenigen, die wirklich keinen Spaß machen und sehr zäh sein werden.
Gerne möchte ich in einigen Jahren auf diese Zeit zurückschauen, und mir erleichtert sagen können, dass wir gesund durchgekommen sind, dass ich die Zeit sinnvoll genutzt haben werde, und was für eine geile Gartenparty die neue Zeit des „Danach“ eingeleitet hat. Das ist jetzt mein Ziel.
Anders heißt ja aber nicht besser. Ich finde, jeder Mensch darf eine Sache haben, die zwar Luxus ist, aber eingeplant im Budget. Ich z.B. fahre nicht Auto und trinke keinen Alkohol, aber dafür ist mir mein Hobby wichtig (Musikunterricht), und das wird dann soweit wie möglich im Budget eingeplant. Ist ja auch ein bisschen wie Fitnessstudio, wenn man zu lange nichts tut (da Mietwohnung mit dünnen Wänden), kann man hinterher fast wieder von vorne anfangen.
Und für viele Menschen meiner Generation (~30) ist eh kein Geld für ein Haus da, oder wir ziehen zu oft um wegen der ständigen unbefristeten Jobs, da sagt man dann irgendwann was soll’s, gehe ich halt öfter mit Freunden aus. Ich denke also nicht, dass die früheren Generationen sparsamer waren, sie hatten nur andere Umstände und Prioritäten.
Hallo Konsumkaiser,
danke für deinen letzten Kommentar.
Ich denke täglich daran, was für Auswirkungen diese Beschränkungen
für viele Menschen hat. Nicht nur die wirtschaftlichen und sozialen Kontakte, etc.
Auch ohne diese Beschränkungen sterben jährlich ca. 100 Kinder an den Folgen
von Misshandlungen, ca. 4000 Misshandlungen jedes Jahr an Kindern , von
den sexuellen Missbräuchen ganz zu schweigen. In Düsseldorf musste ein
Hotel für misshandelte Frauen und ihren Kindern zusätzlich angemietet werden,
da die Frauenhäuser überfüllt sind, und vermutlich nicht nur da.
In Indien sterben jetzt viele Landarbeiter an Hunger aufgrund der Beschränkungen.
Das m u s s man doch mit einbeziehen.
Auch die Menschen, die seit Wochen auf eine geplante OP warten.
Und die dementen Menschen, die keinerlei Kontakte haben dürfen.
Ich hoffe sehr, dass diese Fakten auch bei den Entscheidungsträger mit
einbezogen werden.
Allen ein friedliches Wochenende.
sylvia
Hallo KK, gute Statements zur Lage, es gefällt mir, dass du auch immer Verständnis aufbringst. Mir gehen die Tempomacher gerade voll auf den Keks. Ich würde den Laden noch länger richtig zu lassen. Es wird mir schon jetzt wieder viel zu viel gewuselt.
Ich habe keine Kinder, aber da es so lange gefördert und gefordert wurde, dass Kind und Beruf wichtig seien, sollte das auch jetzt Priorität haben.
Die pinke Pulle ist echt toll, aber der OVP ist ein Witz. Und habe ich da nicht auch das Superserum von Instytutum gesehen? Gibts da ne Review demnächst? Hoffentlich gehörst du jetzt nicht auch zu denen, die von dieser Firma ausgestattet werden. Man hat den Eindruck, die brainwashen die Blogger vorher!! Ekelig!
Genießt das sonnige Wochenende!!
Iris
Hallo Iris, nein, ich habe keine Produkte von Instytutum bekommen. Mal sehen, ob ich über das Serum schreibe. Ich habe auch die Creme mit Pigmenten gekauft, und die lohnt sich wahrscheinlich eher. 😉
Die pinke Night Repair Flasche ist schick, aber den vollen Preis hätte ich niemals bezahlt. Meine Schmerzgrenze bei Pflegeprodukten ist permanent gesunken in der letzten Zeit. Jetzt in der Krise noch stärker.
Hautpflege bleibt natürlich wichtig, aber diese Luxusanwendungen erscheinen mir nun doch etwas deplatziert, während manche um Leben und Existenz bangen. Das wird auch sicherlich ein Trend: Zurück zu nützlichen und gewinnbringenden Dingen, und Luxus nicht kopflos, sondern als besonderes Sahnehäubchen, wenn es mal geht und passt. Und dabei kann auch noch jeder entscheiden, wie man Luxus definiert.
Viele Grüße!
KK
Da bin ich beruhigt! 😉😉
Bin gespannt, welche creme meinst du denn?
Die C Illuminating 3D
Lieber KK,
Danke für die schönen Worte. Ich finde langsam, das das alles keinen Plan hat. Hier sind Betten frei und Krankenschwestern sind in die Kurzarbeit geschickt worden. In der Nachbarschaft wohnen zwei Ärztinnen, die sind die schlimmsten. Da kommt Tochter und Enkelchen, dann Freundin der Tochter mit Krabbelkind. Der neue Freund kommt und geht und man ist ständig unterwegs….Die arbeiten kaum noch, nehmen nur Notfälle an und haben viel Zeit. Ich stehe jeden Tag auf und gehe in die Kanzlei und bin damit glücklich. Aber bekomme seit Wochen mein Auto mit Halterwechsel nicht zugelassen. Jede Kassierin sitzt hinter Plexiglas aber die öffentliche Hand pflegt die Faulheit. Meine Kollegin braucht dringend ein neues Auto, hat ein passendes im E-Bay gefunden, konnte es nicht holen, weil sie weder ein rotes Kennzeichen noch eine Tageszulassung bekam. Wenn hier ein Auto zu Schrott gefahren wird, geht man dann zum Arbeitsamt ?? Gott sei Dank gibt es ja im ländlichen Raum keinen Nahverkehr. Das finde ich zum kotzen, was soll denn da eine Kassierein, Krankenschwester oder Altenpfleger sagen ?
Schwer trift es meinen kranken Vater, der dringenst täglich seine Sozialkontakte braucht. Er bekommt keinen Satz mehr zu Ende formuliert und baut zusehends geistig ab. Das Rad dreht keiner mehr zurück. In der Parkanlage wird am Wochenende teilweise nach 20 Minuten wieder umgedreht, weil es knallvoll mit Joggern und Radfahrern und gelangweilten Kindern ist. Baumärkte dürfen auf haben und Kirchen nicht, was soll das ?
Sind nur so meine Gedanken….
Allen ein schönes Wochenende mit viel Sonne
Also „die öffentliche Hand pflegt die Faulheit“ kann ich so beim besten Willen nicht stehen lassen. Meine ehemaligen Kollegen rackern sich den Arsch ab damit die Existenz von vielen Menschen weiterhin gesichert werden kann und ist und das öffentliche System gerade funktioniert wie es unter den Umständen funktionieren kann, auch wenn sie dies derzeit tun ohne dass man ihnen direkt gegenübersitzen kann. Für die Zulassung von KFZ erlassen die Landkreise bspw. unterschiedliche Regelungen, da gibt es nun mal unterschiedliche Herangehensweisen. Dass es Menschen gibt die das alles easy-peasy sehen und die scheinbar überhaupt nichts verstehen (wollen) stimmt leider. Aber bitte nicht immer diese platten Verallgemeinerungen. Bzgl. Kirchen: in vielen Kirchen würde es wohl schwer werden das Abstandsgebot einzuhalten, ich denke deshalb bleiben sie dicht. Zumal es nun mal so ist dass die „Risikogruppe“ geballter in den Kirchen zu finden ist als anderswo.
Wirklich nichts gegen Religionsausübung, aber allein beim Singen in der Kirche benötigt man meines Wissens nach deutlich grössere Abstände zwischen den einzelnen Gottesdienstbesuchern; gibt es dann wenigstens dort eine Maskenpflicht? Unvergessen bleibt, dass in Südkorea sich ausgerechnet in einem ähnlichen Umfeld ein ziemliches Coronanest ergab. Baumärkte und Kirchen würde ich nicht abwägen, das ist wie wenn man Äpfel und Birnen vergliche.
Etwas befürchte ich, dass, wenn wieder mehr geht, die ohnehin nicht so weit verbreitete Vorsicht in den Wind geschlagen wird, und dies dann gesundheitliche Folgen hat. Und das hätte dann zusätzlich noch ganz üble wirtschaftliche Folgen.