GESUNDHEIT: DER ÄRGER MIT TABLETTENVERPACKUNGEN

Neulich gab es beinahe ein Unglück: Meine Mutter hatte ihre Tabletten ein wenig phlegmatisch eingenommen und dabei ein Stück Metallfolie verschluckt, die im Hals stecken blieb. Zum Glück rutsche es dann doch noch irgendwann von alleine. Allerdings denke ich schon lange darüber nach, warum Tablettenverpackungen bei uns so unpraktisch sein müssen, und sie dazu riesige Müllberge verursachen?

 

Nur mal so unter uns, nicht nur meiner Mutter ist das schon passiert, nein, auch mir. Einmal nicht aufgepasst, schon hat man diese unsägliche Metallfolie in der Tröte. Und das kann einem ganz schön Angst einjagen, wenn sie partout nicht rutschen möchte, sondern es sich lieber im Hals gemütlich macht.

Dazu kommt auch noch der hässliche Anblick dieser Blisterverpackungen aus Metallfolie und PVC, die kaum angebrochen meist schon aussehen, wie vom Raubvogel zerpflückt.

Auch der Umweltgedanke schient hier noch nicht all zu interessant zu sein, denn forscht man da ein wenig nach, bekommt man zu lesen, dass diese Metalle (oftmals ja Aluminium) und die Plastianteile wenig bis kaum in einen Wertstoff-Kreislauf eingegliedert werden.

Medikamente, ein Sondermüllproblem. Man denke dazu auch noch an die Arzneimittelrückstände, die durch falsch entsorgte Produkte, oder noch schneller durch unsere Ausscheidungen, zum Beispiel die Kläranlagen in Bedrängnis bringen können. Antibiotika, Hormone, was auch immer – ein echtes Problem.

Ja, Sicherheit geht vor. Medikamente müssen sauber und trocken gelagert werden. Da sind die einzelnen Kammern, in denen die Tablette oder Kapsel liegt, sicherlich schon von Vorteil, aber es geht doch besser, oder?

Ein finnischer Hersteller hat zum Beispiel bereits Durchdrückpackungen aus Papier (plus einem Verbund mit einem Barrierematerial) im Programm. Geht doch, will nur keiner haben.

Schwierig: Papierbasierte Verpackungen bieten zwar Vorteile in Sachen Nachhaltigkeit, erfordern allerdings zusätzliche Barriereschichten, die das Produkt angemessen schützen und gleichzeitig die Recyclingfähigkeit nicht beeinträchtigen. Zudem müssen sich die Tabletten und Kapseln aus den Blistern drücken lassen, ohne beschädigt zu werden.

Also ganz schön kompliziert, wenn man da mal genauer drauf schaut.

Dann überlege ich aber doch, ob nicht Tablettenröhrchen (oder Tablettenflaschen) aus Plastik oder Glas (mit eingelegtem Feuchtigkeitsfänger), so wie man das zB. aus den USA kennt, nicht vielleicht doch die schlauere Alternative wäre?

Ich würde mich freuen, denn ich kann diese durchgeorgelten Tablettenverpackungen nicht mehr sehen. Und meine Mutter wohl auch, denn sie hat nun Angst vorm Einnehmen der Tabletten und prüft erst mal jede einzelne Tablette minutenlang bevor sie sie einnimmt.

Kennt jemand dieses Problem? Nerven Euch die knisternden Blister auch so?

 

 

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(Fotos: Konsumkaiser.  Kein Sponsoring)


14 Gedanken zu “GESUNDHEIT: DER ÄRGER MIT TABLETTENVERPACKUNGEN

  1. Guten Morgen,
    ein interessantes Thema, ich weiß auch nie wirklich sicher, ob die Blisterverpackungen Restmüll sind oder in den gelben Sack gehören. Und das Thema mit den Aluschnipseln, das kenne ich auch, echt nervig. Und selbst wenn nichts im Mund landet, ist dieses Gefitzel, das dann rumliegt, furchtbar.
    So schöne alte Fläschchen oder Röhrchen wären mir auch lieber. Allerdings habe ich überhaupt keine Ahnung, ob vielleicht nicht sogar Wirksamkeit, Hygiene oder sonstige medizinischen Eigenschaften beeinträchtigt werden würden oder worauf man beim Verpacken von Medikamenten achten muss.
    Einen schönen „ich hoffe heute auf etwas Abkühlung“ Tag und Grüße aus dem sonnigen Süden.
    Daniela

    1. Die Blisterverpackungen-nicht nur,dass sie unsagbar furchtbar aussehen im Bad,ich habe bei so manchen dieser Monster nicht einmal die Chance sie herauszudrücken.Denn es werden Blister für viel grösseren Tabletten genutzt um auch die deutlich kleineren Pillen unterzubringen,ja-die Pharmariesrn müssen sparen wo’s nur geht.
      Den Arthrose befallenen Händen fehlt die Kraft um die Arthrose Mittel herauszudrücken und ich muss eine Nagelschere bemühen.
      An den Restmüll mag ich gar nicht denken.
      So viele Baustellen ,nur hier ist der Endverbraucher hilf-und machtlos ob nicht vorhandener Alternativen.

  2. Guten Morgen,
    mich nervt das so, das ich immer streifenweise die leeren Hüllen abschneide. Wenn dann Platz ensteht, fülle ich oft 2 Sorten in eine Packung. Das habe ich aber voll im Griff, für ältere Herrschaften ist das sicher nicht zu empfehlen.
    Liebe Grüße Christiane

  3. Lieber KK!
    Ich persönlich habe zwar kein Problem mit diesen Verpackungen, kann das Problem aber absolut nachvollziehen (wir haben hochbetagte Großeltern). Es gibt sog. Medikamentendosierer zu kaufen, für 7 Tage (für jeden Tag ein Schachterl mit Einteilung morgen-mittag-abend-nachts oder so), da kann man die Medikamente schön vorsortieren. Wenn es nur ein bestimmtes Medikament betrifft, würde ich in der Apotheke nachfragen, ob es geht, dass man die Tabletten z.B. einer Schachtel alle herausdrückt und in ein passendes Gefäß umfüllt, sofern sie dann gleich regelmäßig eingenommen bzw. aufgebraucht werden.
    Alles Gute und liebe Grüße!

  4. Ja, diese dt. Plastestreifen sind einf. nur räudig. Zuerst das Aluschnipselprob. und dann passiert mir immer häufiger, daß der ganze Plastikstreifen zerbricht. Bis vor kurzem gab es ja noch einige Präp. in den kl. Glasröhrchen (wie ganz früher vor’m Plaste oder -immer wieder genial- fast regulär in der DDR). Ein Präp. wurde jetzt aber auch auf Blister umgestellt, ich bei Firma nachgefragt:hätten die hyg. ökolog. glasröhrchenverpackten Medis auch gerne weiter so angeboten… aber es haben sich ewig viele nervige „Ökos“ beschwert.Weil schwerer=mehr Sprit im Laster=Umwelt explodiert.
    Oder Energieverbrauch bei der Glasherstellung, Bruchgefahr=noch ärmere Umwelt +hm, Glas läßt sich prima wieder einschmelzen!?!)etc.=Firma kein Bock mehr auf ewige Rechtfertigungen und Fake Aufklärg.! (P.S.:Glasverpck. o. Hartplasteröhrchen auch durch glattere Innenflä./außen kein Gekrumpel mit Krümelfangeinrichtg =viel hygien. UND kein Übergang von Blisterplastezusatzstoffen (Weichmacher zb.) in das Medikament, welches ja gerne u. auch mal bei 35°C++ jahrelang gelagert wird, mit direktem Wirkstoffkontakt der Arzneimittel+deren Zusatzstoffen=super kl. Bioreaktor in jedem kl. Blisterloch.) Gruß von ’nem Chem.laborant!

  5. Es hängt oft von der Packungsgröße ab. Das als Beispiel gezeigte Pantoprazol von Aristo in der 60er-Packung ist lose in einer kleinen Plastikdose. Zumindest bei diesem Produkt braucht es keine Blister, wie vermutlich bei den meisten anderen auch. Unter Recycling-Gesichtspunkten sind Blister ein ziemlicher GAU, dann doch lieber PET-Dose oder Glas.

  6. Nervig, ja. Manche Blister lassen sich leicht aufdrücken, andere nicht. Sehr unschön ist es, wenn man sich an der Folie schneidet – ist mir einmal passiert und war so tief und damit so schmerzhaft wie bei einem Küchenunfall. Seither öffne ich die Packungen mit einer leicht spitzen Metallnagelfeile und drücke vorsichtig auf die Rückseite des Blisters, bis die Tablette herausfällt.

    Derzeit nutze ich eine antike, grössere Pillendose, in der ich alles regelmäßig Einzunehmende für ca. zwei Wochen unterbringe, und jeden Abend befülle ich daraus die noch hübschere, kleine Pillendose für alles, was an einem Tag einzunehmen ist. Dann sehe ich gleich, ob ich alles eingenommen habe.

    Allgemein sehr hilfreich sind übrigens auch Tablettendosierer mit Unterteilungen nach Tageszeiten für die Einnahme – für eine Woche oder sogar noch länger.

  7. Mich nervt es auch. Zumal ich das Gefühl habe, die Dinger werden von Jahr zu Jahr dicker. Ich bekomme die Tabletten fast nicht mehr heraus.
    Und darum geht es ja: Bevor ich die in Dosierer oder Döschen oder irgendwas gebe, müssen sie aus dem Blister. Wenn man das für eine Woche macht, hat man vermutlich eine Trainingseinheit Handmuskeltraining verbraucht

  8. Seh ich genauso, wenn ich Medikamenten stelle , fällt es mir schon oft schwer, die Tabletten aus den Blistern zu drücken, meine Mutter bekommt das garnicht hin…. Kleine Gläschen, wären super und können auch viel besser recycelt werden, wäre eine gute Alternative !

  9. Ihr Lieben,
    wie schön, dass ich mit der Misere nicht alleine bin. Ich muss morgens auf nüchternen Magen und mindestens 30 Minuten vor dem ersten Essen oder Trinken zwei Tabletten für meine Schilddrüse nehmen. Hat sich so eingebürgert, dass ich automatisch um ca. 5.00 h aufwache, im Dunkeln neben mich greife, beide Tabletten rausdrücke, das abends bereitgestellte Wasserglas greife und die Tabletten schlucke. Ihr ahnt es, vor ein paar Tagen hatte ich dann auch zum ersten Mal so einen Aluschnipsel im Hals. Ich muss wohl nicht dazu sagen, dass ich da dann wirklich wach war…
    Ich überlege jetzt auch, ob ich die abends schon rausdrücken darf, die können ja wohl über Nacht nicht die Wirkung verlieren?
    Das war auf alle Fälle ein Erlebnis, das ich nicht wieder so schnell brauche, zumal ich mir nicht vorstellen kann, dass das für meinen Verdauungstrakt hilfreich ist!
    Liebe Grüße und allen ein schönes Wochenende,
    Melanie

  10. Tabletten wie Globulis im kleinen braunem Apothekerfläschen, das gefällt mir am besten.
    Und „räudig“ wie weiter oben in den Kommis trifft es wirklich auf den Punkt.
    Blisterpackungen sind räudig😉

  11. Mich interessiert gerade ob aus diesen Alufolien der Blisterverpackungen eben auch Aluminium in die Medis oder NEM’s übertritt ? Die Gelkapseln oder Tabletten haben ja monatelang Kontakt mit der Alufolie ! Bisher habe ich darüber noch nichts gefunden. Mir wären auch am liebsten Behälter aus Glas aber ein Hersteller von einem Vitamin B Komplex schreibt in der Beschreibung, die Tabletten sollen nicht in einer Wochendose vorsortiert werden sondern immer nur täglich aus der Blisterpackung entnommen werden, könnten von daher gar nicht in einem anderen Behältnis gelagert werden.

    1. Man kann es verstehen. Hersteller von Medikamenten haben ja eine große Verantwortung, die Qualität muss immer gleich sein. Und da hat man die besten Chancen, wenn das Produkt nur und ONLY in einem vordefinierten „Umfeld“ gelagert wird.
      Das mit dem Metall ist interessant, aber bei beschichteten Tabletten sehe ich keine Gefahr. Wren die Teile feucht und „sauer“, sähe das wiederum gänzlich anders aus. Schwierig das Thema.
      Liebe Grüße
      KK

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