Ein toller Tag in der Sonne liegt hinter einem, plötzlich beginnt die Haut zu jucken. Einen Tag später blühen zahlreiche Pusteln und Bläschen auf Brust und Bauch. Das hört sich stark nach der sogenannten Sonnenallergie an!
Juckende Haut und ein paar kleine Pusteln auf Brust und Bauch sind mir vor Jahren schon mal untergekommen, als ich noch hier und da mal auf die Sonnenbank gegangen bin. In der sonnenarmen Zeit ist die Haut sehr „sonnenentwöhnt“, und so eine Sonnenbank schießt mit ziemlich heftigen Dosen UV-Strahlung auf winterblasse Mitteleuropäer.
Ich habe mir damals nichts dabei gedacht. Es juckte zwar, aber die kleinen Pusteln waren nach ein paar Tagen wieder verschwunden.
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Doch letztens bin ich deutlich heftiger aufgerüttelt worden. Nach dem Ende der elendig langen Kälteperiode bis zum Mai, wurde es endlich sonnig und warm. Sonnenhungrig wie ich bin, habe ich mich natürlich gleich in die ersten wärmenden Strahlen der Frühlingssonne legen wollen.
Klar, nach einem langen Winter ist man vorsichtig, aber man möchte auch seine Vitamin D Speicher füllen. Also habe ich mich vorschriftsmäßig im Gesicht eingecremt, am Körper habe ich aber für ca. zwanzig Minuten die Haut ungeschützt bestrahlen lassen.
Nun kann die Sonne im Frühjahr (naja, Ende Mai ist schon arg fortgeschrittenes Frühjahr) schon sehr energiereich sein, man kann das recht gut am UV-Index ablesen, den zum Beispiel die Wetter-App auf dem iPhone stundengenau angibt.
Prompt hatte ich am Abend auf Brust und Bauch leichte Rötungen. Natürlich habe ich mich geärgert, sowas soll und darf nicht passieren. Wir arbeiten ja nicht nur gegen Hautalterung, sondern auch Hautkrebs ist ein wichtiges und allgegenwärtiges Thema!
Die Strafe folgte auf dem Fuße: Wieder begannen die geröteten Stellen zu jucken. Der Juckreiz war aber diesmal deutlich heftiger und kaum auszuhalten. Im Schlaf muss ich mich wohl sogar an einigen Stellen gekratzt haben, denn als ich am Morgen aufwachte, fand ich an besagten Stellen Pusteln, Bläschen und kleinere eitrige Pickelchen, die teilweise blutig aufgekratzt waren.
Übrigens können diese Erscheinungen (Pickel, Bläschen, Papeln, usw.) von Patient zu Patient deutlich unterschiedlich ausfallen – also „polymorph“ (vielgestaltig).
Ja, das klingt nicht sonderlich appetitlich, aber ich schildere es extra deutlich, damit man sich das Ausmaß dieser „netten kleinen Besonnung“ mal klarmacht.
Die Freude an den wirklich unschön aussehenden Pusteln und dem heftigen Juckreiz (es erinnert teilweise schon an eine Gürtelrose) dauerte bei mir fast eine Woche an! Die Beschwerden habe ich mit einer eher sanfteren (wenn man das bei Cortison überhaupt sagen kann) und freiverkäuflichen Cortisoncreme eindämmen können, dazu auf Duftstoffe in Bodylotions und Duschgels konsequent verzichtet. Trotzdem sah es lange unschön aus, und der Juckreiz ist nervtötend.
Ja, bei den Erscheinungen auf meiner Haut handelte es sich um die umgangssprachliche „Sonnenallergie“. Das ist natürlich keine Allergie im eigentlichen Sinne, und auch bitte nicht verwechseln mit der „Mallorca-Akne“, bei der die Haut meist auf verschiedene Inhaltsstoffe (meist Emulgatoren) in Sonnencremes reagiert.
Hat man keinen Sonnenschutz verwendet, und bekommt trotzdem Ausschläge, kann es sich möglicherweise um diese ominöse Sonnenallergie handeln.
Bei Unsicherheiten und schwereren Symptomen bitte immer Fachleute befragen.
Es gibt auch noch zahlreiche andere Faktoren, die Hauterscheinungen in der Sonne auslösen können, dazu zählen zB. auch spezielle Medikamente.
Dieser Artikel ist nur eine laienhafte Beschreibung persönlicher Erfahrungen, und soll nicht zur Diagnose und Behandlung von Krankheiten dienen!
Bei der „Sonnenallergie“ handelt es sich häufig um eine Polymorphe Lichtdermatose. Sie trifft in Mitteleuropa mehr als jeden Zehnten, Frauen häufiger als Männer. Sie kann in jedem Alter auftreten, und die genauen Ursachen sind noch nicht eindeutig geklärt. Im Labor kann man die Hautreaktionen durch hochdosierte UV-Strahlung gezielt provozieren, was einem Allergietest ähnlich kommt.
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Behandeln kann man den (von Fachleuten abgeklärten) Akutfall eventuell mit entzündungshemmenden Cremes, und dazu einer angepassten, reizarmen Hautpflege. Antihistaminika können gegen den Juckreiz helfen.
Die Sonne kann man meiden, aber im Urlaub ist das meist nicht so einfach. Da gilt ganz besonders: Superhoher UV-Schutz (50+), möglichst reizarm (wenig Fett, keine Duftstoffe, moderne Filter)! Besser noch: Dichte Kleidung tragen.
Meist bleiben keine Narben oder Male zurück, das ist wenigstens eine gute Botschaft.
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Im nächsten Jahr kann man sich dann (bei schweren Verläufen) vorbeugend ganz langsam an die Sonne gewöhnen. Mit kurzer Bestrahlungsdauer, niedriger Intensität (KEINE Mittagssonne – die „Goldenen Stunden“ nutzen – vor 11 Uhr, oder ab 15 Uhr), und inklusive UV-Schutz. Trotzdem: Vorsichtig sein, nicht in Eigenregie, nicht übertreiben, der Aufenthalt in der Sonne kann Hautkrebs und Hautalterung fördern. Und die Sonnenbank eignet sich überhaupt nicht zur Gewöhnung der Haut an die UV-Strahlen!
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Bei mir funktioniert das. Ich habe gestern (gut eingecremt) von 15 bis 17 Uhr im Garten verbracht, und meine Haut verhält sich ruhig und völlig unauffällig. Auch mit Schutzfaktor 50+ wird die Haut ihre Winterblässe mit der Zeit verlieren. Nur auf Crash-Besonnungen muss man mit einer „Sonnenallergie“ in Zukunft wirklich verzichten! Keine langen und ungeschützten Sonnenbäder, wenn die Haut darauf reagiert. Im Laufe eines Sommers bessern sich die Symptome oftmals. Im darauffolgenden Jahr kann es aber wieder von vorne losgehen, da die Haut über den Winter zB. ihre „Lichtschwiele“ verloren hat.
Langsam, sanft und geschützt die Sonne genießen, das ist die Devise. Wie bei jedem Genussmittel ist die richtige Dosierung unabdingbar. Bitte nicht vergessen.
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(Fotos: Pixabay, Konsumkaiser. Keinerlei Sponsoring Q: DAAB, Barmer.)
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Lieber KK,
Das sieht ja schrecklich aus! Gute Besserung und alles Gute für dich.
Herzliche Grüße Christiane
Ich hatte das als Kind so ähnlich, und die Hautärztin hat meiner Mutter eingeredet, ich hätte sicher eine fatale Lebererkrankung, bis dann unsere Hausärztin meinte, „diese bleiche Kind war wohl zu viel in der Sonne“. ^^;;;
Da ich eh nur sofort rot werde und Vitamin D als Tablette hinzuführen muss, ist das Problem seither nicht mehr aufgetreten, weil ich darauf achte, mich bedeckt zu halten. Sehr unschön, du Armer!
(Komme bei WordPress nicht mehr rein, aber ich bin weiterhin die Julia von dem Gastbeitrag aus Japan.)
Ich kann mich nicht mehr daran erinnern, wann ich zuletzt eine Sonnenallergie hatte. Aber dieses Jahr hat es mich in Südtirol erwischt und das sogar unter dem Sonnenschirm. Nicht so heftig wie bei Dir, aber der Bauch
hat schon mächtig gejuckt. Ich habe ebenfalls dann am Abend besagte Cortisoncreme aufgetragen und nach zwei Tagen war alles wieder in Ordnung. Dennoch war ich ebenfalls sehr überrascht, da ich ja auch mit LSF 50 eingecremt war. Wobei die letzten Tage hier ja auch einem Backofen gleich kamen. Allen Leidgeplagten gute Besserung.
Autsch; da juckt es mich schon beim Anschauen.
Ich hatte das Problem auch schon einmal, vor Jahren im Kroatienurlaub und weiß, wie unangenehm die Bläschen sind. Zum Glück hatte ich die Jahre danach keine Probleme mehr damit. Mir hat die Einnahme von Calzium geholfen.
Herzliche Grüße von Susanne
Ups, schlimm. Gute Besserung!
Meinen Rücken hat es bei der Gartenarbeit erwischt. Das Isana-Med Akut-Serum hat seinen Test bestanden, inzwischen juckt es fast nicht mehr. Gegen den Juckreiz hilft Centella auch recht gut. Auch noch gut gegen Narbenbildung. Hast du doch bestimmt im Schrank😉
Gute Besserung!
Ich kenne das Problem der Sonnenallergie… dies liegt allerdings nicht an der Sonne bzw. des langen Aufenthaltes sondern an der Sonnencreme. Man muss dann die Sensitive bzw. Med Varianten nehmen ohne Emulgatoren, Duftstoffe etc.
Ich nehme immer von Rossmann die LSF 50 med. Wurde hier ja auch schon empfohlen!
Und im Urlaub sollte man dann auch noch Apres Sun als „med/sensitive“ nehmen, da sonst am nächsten Tag
wieder beim Sonnenbaden die allergieauslösenden Inhaltsstoffe auf der Haut sind.
Liebe Kathrin, wenn ich dich da ein bisschen aufklären dürfte? Das mit der Sonnencreme ist, wie ich auch im Beitrag geschrieben habe, eine andere Baustelle.
Obwohl da die Übergänge manchmal recht unübersichtlich sein können. Das „mit der Sonnencreme“ wäre meist die sog. Mallorcaakne. Eine Sonderform der polymorphen Lichtdermatose, die meist von fettigen Sonnenschutzmitteln verursacht werden kann.
Worum es hier geht: es wurden KEINE Schutzprodukte eingesetzt. Das unterscheidet die Bilder stark voneinander.
Allergiesuslösend ist hier deshalb auch nicht richtig, da es sich vermutlich um eine andere Reaktion des Körpers handelt, die womöglich mit Freien Radikalen zu tun hat. Daher sind die Inhaltsstoffe der Sonnencreme und After-Sun Lotion auch erst einmal egal. Es sei denn, da gibt es tatsächlich Unverträglichkeiten, dann hat man ein doppeltes Problem. 😉
Schau doch mal bei Wikipedia nach Sonnenallergie oder Polymorphe Lichtdermatose. Dort werden die Unterschiede ganz deutlich erklärt.
VG
KK
@all: Alles gut, das Erlebte war (wie geschrieben) Ende Mai, mittlerweile ist alles vergessen, und mit Vorsicht und Vorkehrungen kann ich die Sonne auch längst wieder genießen. Liebe Grüße
KK
Oh je, zum Glück habe ich damit noch nie Probleme gehabt. Das ist schon echt Mist, wenn man nicht mal ein bisschen Sonne genießen kann.