Sex And The City wird immer legendär bleiben, wohl auch, weil die „Nachfolger“ (die Kinofilme und der gerade aktuelle Serien Spin-off „And Just Like That“ – Staffel 2) der 90er Jahre Erfolgs-Fernsehserie einfach nicht das Wasser reichen können. Einfach nicht hingucken? Ach, ein bisschen Meckern tut gut…
Gebt die Hoffnung auf, alle, die ihr hier eintretet!
Na gut, ich muss nun nicht gerade über ein Inferno berichten, aber die Nähe zum Höllentor ist schon beängstigend.
Und zwar deshalb, weil sich hier eine meiner Kult TV-Serien der Neunzigerjahre selbst demontiert, und sich nun alles so nach: „Ach nee, das musste doch jetzt nicht sein…“ (und weniger nach …“und einfach so…“) anfühlt – zum zweiten Mal, denn wir schreiben gerade Staffel Nummer 2.
.
Waren die Kinofilme noch diskussionswürdig, kommt And Just Like That dermassen steril und tiefengereingt aus der Wäscherei „Woke & Söhne“ (oops), dass man das ungenderbare Domestos auf den Zähnen zu spüren glaubt.
.
Hatte man sich in Staffel 1 bereits gefragt, warum die Macherinnen und Macher des Serienaufgusses so penetrant und gequält-erzwungen jegliche Diversität in die einzelnen Serienfolgen peitschen, dass man fast schon pawlow-artig schlechte Laune bekommt, wenn jetzt nur noch das Wort Diversity fällt, wird das in Staffel zwei noch hemmungslos übertroffen.
.
Den Streaminganbieter WOW habe ich mit 5 Euro monatlich dazu bewegt, mich hineinzulassen, in den engen Kreis derer, die trotz schlimmer Erwartungen, doch noch sehen wollen, wer denn nun NOCH alles in die Serie hineingeschrieben wurde, um den Cast vielfältiger als Vielfältig zu machen. Ganz wie dereinst Persil, das ja angeblich auch „weißer als weiß“ zu waschen vermochte. Nur nicht ganz so erfolgreich, denn die Zuschauerzahlen lassen weltweit doch zu wünschen übrig. Hmm?
.
So bin ich nun leicht schaudernd bei Folge drei angekommen, und unterwegs wurden uns Zuschauerinnen und Zuschauern Bilder aufgezwängt, die mir in meinem ureigensten Einhorn-Wunderland doch den ein oder anderen unangenehmen Albtraum bescheren könnten: Von den ewig verblödeten Männern und den immer blitzgescheiten Frauen, von dem immer währenden Wunsch nach DER perfekten Familie oder Beziehung, oder viel zu anschaulicher lesbischer Sex mit Umschnalldildo.
.
Altmodisch, spießig, wasauchimmer, ich nicke es ab. Wer immer mich so bezeichnen möchte, darf das nun problemlos tun, denn ich habe keine Lust mehr Interesse an lustlos aneinandergereihten Diversitätsbekundungen zu simulieren, die wir (Grossstadtmenschen , gebildet, relativ gutes Einkommen) heute eigentlich schon als selbstverständlich bezeichnen könnten.
.
Ich kann nicht für die ganze Welt sprechen, aber ist es wirklich so WOKE, wenn man sich seinen Freundeskreis nach Diversitätspunkten aussucht? Oh verdammt, ich brauche noch mindestens zwei PoC in meinem Umfeld, sonst ist es nicht ausgewogen. Wo kriege ich DIE denn nun so schnell her?
.
Und ehrlich gesagt, ist es genau DAS, was bei AJLT immer im Hintergrund mitschwingt: Habe ein schlechtes Gewissen, wenn Du dir schon eine Birkin Tasche kaufst, und wasche es wieder grün, indem Du nett zu sämtlichen Minderheiten dieser Erde bist. Und bei besonders „ausgefallenen Exemplaren“ gibt es noch ein goldenes Sternchen.
Hallo? Ist das im Sinne der Minderheiten? Überhaupt nicht, denn so instrumentalisiert und inflationiert, kreiert man keine wohlwollende Aufmerksamkeit und daraus resultierende Toleranz, sondern viel eher ein Gefühl der Befremdlichkeit bis hin zur Abneigung.
.
Missstände aufzuzeigen und diese in den Gehirnen der Menschen fassbar, zu machen, ist eine Sache, aber noch nie in der Geschichte der Menschheit hat die Holzhammermethode auch nur ein Stück weit für Fortschritt gesorgt.
–
Da stehe ich nun, habe ein schlechtes Gewissen, dass AJLT mich dazu getrieben hat, zum Thema Minderheiten und Vielfalt die Augen zu rollen, weiss nun, wie Frau einen Umschnalldildo anzulegen hat, und denke, dass die hier gezeichneten Serienfiguren in Wirklichkeit immer noch die alten, oberflächlichen Luxusweibchen sind, über die (und mit denen) wir dereinst herzlich gelacht haben. Einzig ein Haufen neuer Charaktere gibt immer wieder klar und deutlich vor wohin die Reise zu gehen hat – Stichwort Holzhammer. Wohl auch ein Grund, warum ich „die Neuen“ größtenteils nicht mag.
–
Einen alles erträglicher machenden Gegenpol suchen wir vergeblich, womit wir bei Samantha wären. Es ist mir völlig klar, warum sie im Aufguss der Serie keinen Platz findet (bis auf einen noch kommenden Mini-Cameo-Auftritt): Sex ist in dieser Serie mittlerweile verpönt, ungewollt, banalisiert und durch „Wichtigeres“ ersetzt worden. Er wird stilisiert dargestellt, mal plakativ-provokant, dann wieder wie der gespielte Witz zur Lächerlichkeit degradiert.
Samantha kann beruhigt zuhause bleiben, das ist nämlich unter ihrem Niveau.
.
–
Und so tut es auch Samantha-Darstellerin Kim Cattrall, die in dem wohl besseren Diversity-Serienereignis dieses Jahres „Glamorous“ einen (ebenfalls ziemlich untersexten) Auftritt hinlegt. Quietschig und bunt, nicht sich selbst so ernst nehmend, kaum Holzhammer. Perfekt-alberne Sommerkost. Die Serie will doch nur spielen!
Im Gegensatz zu And Just Like That, die beisst uns in die Wade und feiert sich dafür auch noch selbst.
–
Nachtrag 1: Wer fand es auch soo peinlich, als Carrie Bradshaw beim Einsprechen ihres autobiografischen Hörbuchs die Stelle vorliest, als sie den sterbenden Mr. Big in der Dusche findet, und sie mit unerträglichem Selbstmitleid davon erzählt, dass sie doch so gelähmt und schockiert zu keiner Regung fähig war – sprich: ENDLICH den Notarzt zu rufen. Dämlichster Moment ever!
–
Nachtrag 2: Bei Netflix gibt es die neueste Staffel von „Black Mirror“, der Anthologie-Serie, die unserer digitalen Fortschrittsgesellschaft den Spiegel, ähhh, das Handy Display vorhält. Sehr entlarvend und toll inszenierte Folgen mit den unterschiedlichsten Themen. Ich bin süchtig danach!
.
.
(Foto: WOW, keinerlei Sponsoring)

Also ich fand den zweiten Film ja schon schrecklich ( ja du bekommst einen seltenen schwarzen Diamanten wenn du mich fast hörnst weil du was besonderes bist!?!?! 🙄) aber ajlt hat alles übertroffen. Big hatte schon recht zu sterben. Dieses jedes Klischee bedienen, mit diversity um sich schmeißen, schlechte graue Perücken tragen… 🤮 echt jetzt? Wir haben die Serie wegen dem Sex, den Klamotten und dem Spaß früher angeguckt und weil wir uns teilweise wiedergefunden haben. Aber diese zurechtgestutzten, vor lauter OPs das Gesicht nicht mehr bewegen könnenden Frauen kenne ich nicht. Und wenn es sein muss gucke ich mir den cameo Auftritt auf YT an, wird sicher jemand übertragen 🤷🏻♀️
Ich habe mich durch die erste AJLT-Staffel gequält. Weil ich hoffte, dass sie irgendwann noch besser wird. Sie wurde es nicht. Die zweite schaue ich vielleicht irgendwann, wenn ich alles im Stück sehen kann und zur Not quasi im Schnelldurchgang durchhüpfen kann. Mir schwant nämlich, dass mir auch AJLT 2 nicht das bringen wird, was ich an SATC so geliebt habe. Leichtigkeit, Spaß und einfach nur gute Unterhaltung und zwar ohne Holzhammer und erhobenen Zeigefinger.
Ich habe bereits in der ersten Staffel aufgegeben. Das war so dermaßen humorlos und ironiefrei und dabei nicht einmal hübsch anzuschauen. Ich fand selbst die Mode nicht besonders. Bei SatC früher gab es immer etwas an Carrie, von dem ich inspiriert und beeindruckt war. In der Fortsetzung fehlt mir das. Aber das kann natürlich auch an mir liegen , ich bin modemäßig bestimmt nicht so hip. Vielleicht entgeht mir da etwas.
Aber insgesamt ist es viel zu bemüht und viel zu korrekt. Unterhaltsam geht anders!
Guten Morgen…. Eins vorweg: Die dritte Episode der neuen Staffel war bis jetzt die Beste fand ich. Leider habe ich mich danach entschlossen auf der Strealing Plattform mal wieder ein paar ‚alte‘ Folgen zu schauen.. Und was soll ich sagen, danach ist man echt schockiert wie schlecht die Figuren von damals weiterentwickelt wurden. Charlotte ist von allen noch am realistischen finde ich, auch diese absolout nervige Kombination zwischen Hardcore Materialismus und neurotischer politischer Korrektheit (very american) passt sogar irgendwie zu ihr. Der Rest der Figuren – gerade Miranda – wurde allerdings geopfert am Altar des wanna be woke. Ab dem zweiten Film ist alles einfach nur noch peinlich, mich stört der kometenhafte Reichtum der Protagonisten und Mirandas midlife-crisis ist das klischeehaftese was ich jemals gesehen habe. Die sozial linken Werte und dieser echt krasse Reichtum passen einfach nicht zusammen, dass erinnert mich an Facebook Aktivisten oder die ‚Proteste‘ der deutschen Fussballmannschaft in Katar auf dem Spielfeld, – leer, peinlich, selbstgefällig.
🙉🙉🙊 :—-) Man, ich vermisse die ‚broke‘ Carrie!!
Stimmt, einzig bei Charlotte passt es irgendwie und wirkt sogar naiv-nett. 😉
Und ja, broke Carrie vermisse ich auch. 👍
Wieder mal auf den Punkt genau getroffen, lieber KK!
Ich habe das Gefühl, die Serie ist in den 90igern stecken geblieben – und nur wir als Zuschauer/innen haben uns weiterentwickelt. Damals konnte ich mich je nach Anlass mit jeder der vier identifizieren, nun sind sie mir seltsam fremd und das Ganze berührt mich einfach nicht. Mir fehlt der Tiefgang, die beste Szene in Folge 3 war für mich, als Miranda heimfliegt, um ihren Brady mit seinem Liebeskummer nicht alleine zu lassen – das konnte ich absolut nachvollziehen.
Und warum Carry nicht versucht hat, den Notarzt zu rufen und Big wieder zu beleben, wird uns für immer ein Rätsel bleiben…trotz des lahmen Erklärungsversuchs während der Radioaufnahme. Und warum wohnt sie (trotz des Millionenerbes von Big) wieder in ihrem alten Appartment? Um zu zeigen, dass sie doch eine von uns und bodenständig ist?
Leider nehme ich ihr das nicht (mehr) ab.
Ich werde wohl mal bei Black Mirror reinschauen😃Das satc Fieber hat mich schon damals nicht erfasst.
👍
Das Original war ja witzig, eben weil es nicht woke war. Komische Momente leben davon, dass Leute Dinge tun, die man nicht tun soll (z.B. nackt auf dem neuen weissen Stoffsofa von Charlotte Platz nehmen).
Ich mags. 🤭 Heutzutage noch eine Serie, Film, Show zu machen ist schwierig. Irgendwas ist doch immer und man kann es wirklich niemandem mehr recht machen.
Glamorous habe ich wegen Kim Cattrall geschaut. Aber … na ja geht.
Ich wünsche Dir einen schönen Abend, ganz liebe Grüße Tina
🙂 Ich fand den 2. Film schon ziemlich daneben. Und alles was ich über AJLK bisher gelesen haben spornt mich ganz und gar nicht an, mir die Serien anzuschauen.
Da schau‘ ich doch lieber ab und an alte SATC Folgen an – z.B. die mit Michail Baryschnikow.
Schönen Start in die neue Woche und liebe Grüße,
Claudia 🙂
Lieber KK, jetzt mal ein Gedankensprung 🤔,
könntest du vllt später einmal die Serie ,The
Idol‘ analysieren ?😆🫡🫢😳🤭😅…
Würde mich freuen😁👏🩷
Ganz liebe Grüße
PS. Die Musik davon finde ich schon mal
Mega👏