Ich habe ein neues Laster. Nicht schlimm, tut niemandem weh, und es treibt einen nicht in den Ruin, trotzdem ist es ein klein wenig peinlich: Zur totalen Entspannung schaue ich derzeit in meiner Freizeit schnulzige Weihnachtsfilme auf Netflix. „Guilty Pleasure“ pur…
Ach, die Vorweihnachtszeit. Man liebt sie, oder man hasst sie. Seitdem mein Vater vor einigen Jahren genau zum Heiligen Abend verstorben ist, habe ich dazu ein eher ambivalentes Verhältnis. Ich liebe die Lichter, manche Weihnachtslieder, das herzerwärmende Gefühl, das selbst den Grinch weich bekommt, aber ich mag die totale Kommerzialisierung nicht.
Ich gehe selten auf Weihnachtsfeiern, mag keine Weihnachtsmärkte in den meist gesichtslosen Innenstädten der Großstädte, und einen Geschenke-Overkill verweigern wir kollektiv in der Familie bereits seit langer Zeit. Trotzdem sehe ich nicht ein, warum die Weihnachtszeit nur etwas für Kinder sein sollte?
„Zeit für Gefühle“ – das klingt nach abgeschmacktem Werbeslogan, und ich glaube mich zu erinnern, dass es tatsächlich mal einer war. Dennoch habe ich die Vermutung, dass es gar nicht so abwegig ist, dem Schneesturm der Gefühle kurz vor Weihnachten einmal freie Bahn zu lassen. Sentimental? Wahrscheinlich. Aber warum eigentlich nicht?
Schon eh und je haben Weihnachtsfilme in dieser Hinsicht eine wichtige Rolle übernommen. Gerade jetzt schaut man die rührseligen Filme mit Genuss, freut sich über die Eule, die drei Wunschnüsse darbietet; den kleinen blonden Wuschelkopf der ein altes Herz erweicht, oder den kleinen Rabauken, der im herrlich weihnachtlichen New York Freundschaft mit einer obdachlosen Hobby-Taubenzüchterin schließt.
Alles keine Verfilmungen der Weltliteratur, keine handwerklichen Meisterwerke, nicht einmal Animationstechnik, die in die Geschichte eingeht, wie der T-1000, der durch eiserne Gitterstäbe wandeln kann, aber ich schaue sie gerne.
Neu dazugekommen ist nun aber bei mir eine weitere Vorliebe: Idyllische Netflix-Weihnachtsfilme, die manchmal kitschiger nicht sein können. So romantisch, hehe, der nächste Mistelzweig ist meist keine zwei Meterchen entfernt.
Ist es die Sehnsucht nach einer heilen Welt? Nach dem unabdingbaren Happy-End? Wahrscheinlich schon, denn wenn aus dem Monitor der Zuckerguss quillt, bin ich zufrieden. Das ein oder andere feuchte Auge inklusive. Bis zur besinnlichen Besinnungslosigkeit.
Wer diesem filmischen Treiben nun so gar nichts abgewinnen kann, sollte es pragmatisch sehen: All das ekstatische Schneegestöber bereitet uns Zuschauer durch „Klimakatastrophen-Foreshadowing“ auf ein Leben in der nächsten Eiszeit vor. Praktisch.
Da ich an diesem Wochenende bis auf den Sonntag einmal richtig lange frei habe, gab es für mich endlich wieder einen dieser Weihnachtsfilm-Marathons. Bewaffnet mit heißem Tee, Chips und Spritzgebäck habe ich es auf ganze drei Netflix-Weihnachtsschmonzetten gebracht:
Falling for Christmas – Lindsay Lohan (ist das nicht schon Trash genug?) als verwöhnte Millionärstochter, die in der winterlichen Weihnachtszeit durch einen kurzzeitigen Gedächtnisverlust wieder lernt, was wirklich zählt. Trotz der moralischen Geschichte in Hochglanzoptik produziert und durchaus witzig.
The Noel Diary – In der Weihnachtszeit geschehen wunderliche Dinge. Zum Beispiel finden ein sahneschnittiger Bestseller-Autor und eine junge Frau, die ihre leibliche Mutter sucht, unvermittelt zusammen. Natürlich spricht viel gegen diese Paarung, doch es wäre ja kein Weihnachtsfilm, wenn nicht wirklich jeder unwegsame Stein aus dem Weg geräumt würde. Rührend…
Christmas with you – Eine ausgebrannte Pop-Diva und ein alleinstehender, mutloser Vater schreiben zusammen DEN Weihnachtssong, der ihnen endlich wieder ein Weihnachtsfest mit Liebe und Geborgenheit bereiten wird. Nette Variation, solide zusammengeschustert, und mit der entsprechend rührseligen Musik durchaus herzerwärmend.
Gibt es hier auch noch weitere Fans von solchen (eigentlich ein klein wenig peinlichen) Weihnachts-Rom-Coms? Vielleicht heute Abend wieder, beim Kerzenschein des ersten Advents? Ich wünsche jedenfalls einen schönen ersten Adventssonntag! ♥
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(Fotos: Konsumkaiser, Netflix. Keinerlei Sponsoring)
Lieber Kk,
da setz ich mich dann mal mit auf Deine Couch 🥰schuldig in allen Anklagepunkten.
Winter Wonderland und dazu noch eine rührselige Story, dazu kann ich nicht nein sagen.
Aber wie Du sagst, es tut niemandem weh, kostet nicht viel und ist einfach mal schön zum hinschmelzen und auch Nichtstun.
Es liegt wohl auch an der Jahreszeit, dass man sich gerne mal sie Muße gönnt einfach mal vor dem TV rumzulümmeln.
Also danke für die Film Tipp☃️❄️⛄️❄️💞💖❄️❄️⛄️
Viel Vergnügen an diesem Sonntag.
Moin und einen schönen 1ten Advent 🕯
Ich setze mich mit auf die Couch. Ich habe zwar kein Netflix aber Super RTL und Disney Channel zeigen auch jeden Tag so kitschige Filme das man nix Süsses mehr dazu braucht😉. Sind zwar jedes Jahr dieselben, ich gucke aber trotzdem. Es gibt nichts besseres was einen vom Weltgeschehen ablenkt!!
Liebe Grüße, Claudia
Genau hier klinke ich mich mit ein. Habe in der Hörzu alle!!! Weihnachtsfilme auf Disney und Super-RTL markiert und generalstabsmäßig programmiert. Ich habe noch nie soviel auf diesen Kanälen geguckt. Zumal ich ab Mittwoch Rentnerin bin.🍸🎆🎉Dann habe ich Zeit zum schwelgen und mich ein paar Wochen der Realität zu verweigern. Friede auf Erden und den Menschen ein Wohlgefallen🎄🥞🫕🙋
Lieber KK, so Mitte November beginnt das Kribbeln – Weihnachtsfilme! Je grauer die Tage, um so schöner der Genuss. Zwei von den beiden vorgestellten Filmen habe ich bereits gesehen, „The Noel Diary“ steht auf der Liste. Einen Film, den ich bestimmt auch dieses Jahr auf Netflix anschauen werde ist „Klaus“. Ein Animationsfilm, der in jeder Beziehung etwas ganz Besonderes ist. Liebe Sonntagsgrüsse
Oh ja, den fand ich auch ganz klasse. Das war buchstäblich herzerwärmend.
Liebe Grüße
KK
Guten Morgen,
ja, das beamen in andere Welten mag ( brauche ich )
manchmal auch sehr. In dieser Jahreszeit gerne Märchenfilme,
aber auch Downtown Abbey, Dumbledores Geheimnis,
und Matrix (ist zwar nicht weihnachtlich, aber super)
Da geht es meistens ja gut aus.
Dazu Apfelkuchen mit Sahne :))
Schönen Sonntag
sylvia
Voll erwischt. Nachdem ich Wednesday fertig geschaut habe gibt es jetzt Weihnachten auf der Mistelzweigfarm, denn die oben erwähnten Filme hab ich die Woche schon gesehen.🤭
Viel Spaß! Liebe Grüße Tina
Wednesday habe ich auch geschaut, ich liebe den Style von Tim Burton.
Genau mein Humor, ist ja heute nicht mehr sooo in. 👍👍👍
Man merkt, dass wir Herbst/Winter haben. Draußen ist bäh, und drinnen gibts Decken und warmen Tee. ☺️☺️
Liebe Grüße
KK
Oh ja meiner auch. 😉
In diesen Zeiten ist es wirklich hilfreich, wenn man ein Genre gefunden hat, bei dem man sich entspannen kann – und wenn es Weihnachtsfilme sind. Noch verstehe ich sie nicht, dass ich ohne Fussnägelaufrollen bei mir jene Gefühle finde, die filmisch und für gute Herzen hochgradig zustimmungspflichtig mit Kindern und Hunden im Schnee erzeugt wurden. Da wird man ja genötigt! Aber zumindest geht dann die Pediküre leichter! Im Ernst, vielleicht liegt es auch, aber nicht nur am GG, der romantische Komödien, eigentlich tränendrückendes oder auch blockbusteriges Vorhersehbares, gar nicht ertragen kann und als eigentlich total in sich ruhender Mensch im Leben dabei total nervös wird.
Was mich total entspannt, ist wirklich Fussball, weil ich damit, wie so oft erwähnt, so gar nichts am Hut habe und sämtliche Hirnzellen geschlossen in den Wachkomamodus entsende, umwabert von einem kühlen Bierchen an Chips und Nüsschen.
Was mich anregt und anspricht, sind die wirklich tollen Filme von Tom Ford (ich darf nicht sagen, wie sehr ich ihn und alles, was er macht, mag, sonst gibt es hier im Haus doch noch einen kleinen Eifersuchtsanfall und ich zu Weihnachten vielleicht kein Oud Wood) und die von Paul Thomas Anderson. G.e.n.i.a.l.
Schöne Bilder, schöne Menschen, garantiert ohne vorgegebenen Interpretationsfaden.
Einen schönen ersten Advent (ich gehe nachher in den Keller und suche – schon wieder! Die Zeit vergeht – nach dem Adventskranz und etwas Weihnachtsschmuck)!
Genau so! Gg würde Weihnachtsfilme nie gucken, ich hab entsprechend auch keine genaue Vorstellung davon. Ich gucke dafür mit ihm Fußball, da treib ich auch im Nichts…sehr entspannend.
Oud Wood ist regelmäßig das Weihnachtsgeschenk für ihn (wovon ich sehr profitiere).
Erwischt 😜😇!
Und dabei dachte ich, dass es bei mir inzwischen eine Frage des Alters/ Pensionärsdaseins sei, dass man sich im Fernsehen nicht mehr mit Problemen belasten will, von denen man im Leben und gerade jetzt mehr als genug hatte und hat…
Auf meiner Liste stehen natürlich auch „Der kleine Lord“; „Tatsächlich Liebe“;
„Liebe braucht keine Ferien“; die unvermeidliche „Sissi“ (ja, immer noch, trotz inzwischen profunder Kenntnisse über die historische Sisi) und, herrlich satirisch, „Single Bells“ mit der unvergleichlichen Martina Gedeck (der ganz normale Festtagswahnsinn im Kreise der Familie) – unbedingt empfehlenswert!
Ja, ich gestehe, ich freue mich auf Zuckerguss, nicht nur auf Plätzchen, heiße Schokolade oder leckeren Früchtetee und Abtauchen in eine Welt, die mit Realität nur wenig zu tun hat.
By the way: Fantasyfilme gehören auch zu meinen Lieblingsgenres 😉…
In diesem Sinne: Allen eine schöne und besinnliche Adventszeit!
Single Bells und oh Tannenbaum gehören zu meinen lieblingsweihnachtsfilmen. Gucke ich immer wieder . Mal suchen, wann dir dieses Jahr laufen 😀.
Lieber KK,
ja, ein bisschen Zuckerguss muss zur Weihnachtszeit schon sein 😊
Ich habe mir Weihnachten in Christmas Creek gegeben. Nun ja, die Hauptdarstellerin wird wohl keinen Oscar erhalten, hat aber sehr schöne Zähne ….
Wenn es weihnachtlich, aber nicht allzu blöd sein soll, kann ich nur die skandinavische Serie „Weihnachten zu Hause“ wärmstens empfehlen. Immer wieder schön …..
Schönen 1. Advent!
Ich möchte „Meine schöne Bescherung “ empfehlen, den gibts momentan in der arte Mediathek. Prominent besetzt, u.a. mit Martina Gedeck und Heino Ferch. Ich mag ihn, eine richtig gute Komödie.
Hallo zum 1. Advent,
eigentlich war ich noch nicht so richtig in Weihnachtslaune, aber jetzt ist die Deko erledigt, ich habe gerade 3 Haselnüsse für Aschenbrödel geschaut und bin jetzt bei der alten DDR Version von Schneewittchen, habe Tee und Lebkuchen, jetzt kann es losgehen.
Was meine Weihnachtslieblinge angeht, bin ich voll bei Claudia Regina, je älter und je Kitsch, desto besser.
Am schönsten „Ist das Leben nicht schön“, im Original „It’s a wonderful Life“, ich finde, der passt immer und in die jetzige Zeit auf alle Fälle.
Viele liebe Adventsgrüße
Melanie
Ich „muss“ jedes Jahr wieder den Film „Wir sind keine Engel“ mit Humphrey Bogart, Peter Ustinov und
Aldo Ray ansehen
Allen eine schöne Adventszeit
Gabi