Endlich ist die Bundestagswahl geschafft, mit Holpern und Stolpern. Es war irgendwie die gefühlt unendliche Wahlkampfperiode, und nun könnte sich langsam aber sicher alles wieder fügen, sodass die Probleme in unserem Land in den Focus rücken. Währen da nicht diese ominösen „Sondierungen“, die mich nur zu unschön an einen fiesen Arztbesuch erinnern…
Koalitionsgespräche und Regierungsbildung. Oh je.
Wer denkt, die Parteien kennen sich in und auswendig, hat noch nie etwas von „Sondierungsgesprächen“ gehört. Das klingt besser als „Wer macht das beste Angebot“ und „Um die besten Posten wird geschachert“. Also wird sondiert bis die Schwarte kracht, dabei habe ich das Bild eines Chirurgen vor Augen, dem der Schweiß auf der Stirn steht, während er im Blindflug nach dem Blinddarm im Bauche eines armen Patienten fischt. Oops , wieder daneben. Also weiter…äh…sondieren.
Während des politisch ahnungslose Volk nach Taten und Resultaten dürstet (wenigstens ein paar Steuererleicheterungen und Corona-Boni werden doch wohl drin sein?), haben Politiker für gewöhnlich alle Zeit der Welt, wenn es darum geht den vielbeschworenen Wählerauftrag umzusetzen.
Ja, selbst Armin Laschet faselte noch im Nebel der Wahlnacht von einem möglichen Wählerauftrag für seine Partei, und ich habe einen schmerzhaften Aufschrei der Empörung vermisst, wie dieser Realitätsverweigerer sowas auch nur denken konnte, während er den Karren, samt Anhänger und Schwiegermutter auf dem Rücksitz, voll gegen die Wand gefahren hatte, obwohl unendliche viele blinkende Warnschilder seinen Weg säumten.
Mittlerweile ist das Thema fast schon vom Tisch, obwohl das Gespenst der Jamaika-Koalition immer noch umherspukt, wohl aber Laschet ausklammert, dafür aber den Untoten März wieder ins Spiel bringt, was ähnlich gruselig ist, wenn man bedenkt, dass bald Halloween ist.
Mir tun die Sondierungsteams der möglichen Regierungsparteien irgendwie auch ein wenig leid. Da müssen ja nun Schwarz und Weiß, Himmel und Hölle, Grün und Gelb irgendwie in eine unheilige Harmonie gebracht werden, und das Ganze bitte insgesamt nachhaltig, demokratisch, umweltverträglich und solidarisch. Die Schlagworte der Stunde.
Ob das dann mit einem Kanzler Scholz an der Spitze hinterher auch so wird, wie wir uns das vorstellen, wage ich zu bezweifeln, eigentlich erwarte ich ein steifes „wir werden uns stets redlich bemühen“. Doch hoffentlich noch in diesem Jahr, denn jeder weiß: Nach der Wahl ist vor der Wahl. Und von den Sondierungen direkt in den Wahlkampf, das wäre wie Bauch auf, aber Blinddarm drin lassen, und den Patienten einfach liegen lassen.
.
(Foto: MB Spiele/Hasbro. Keinerlei Sponsoring)
… wie dieser Realitätsverweigerer sowas auch nur denken konnte, während er den Karren, samt Anhänger und Schwiegermutter auf dem Rücksitz, voll gegen die Wand gefahren hatte, obwohl unendliche viele blinkende Warnschilder seinen Weg säumten … 😂😆😂😂😆😂😆😂😆😂😆😂😆😂😆😂😆😂😆😂😆😂😆😂😆😂😆😂😆😆😂😆😂😆😂😆😂😆😂😆😂😆😂😆😂😆😂😆😂😆😂😆😂😆😂😆😂😆😂😆😂😆 Gaaaanz wundervoll geschrieben ! Stimmt. Sonden haben für mich auch was mit Blindflug zu tun und orientierungslosem Rumstochern in den Tiefen des Alls, Iiiirgendwann, wenn man die losgeschickte Sonde fast schon vergessen hat, kommt dann ein kleines Fiepen – oder auch nicht.
Hihi, schöne Glosse. Trifft auch meine Vermutung, dass wieder mal alles unendlich lange dauern wird, nur damit keine echten Entscheidungen getroffen werden.
Und die will ja auch keiner im Volk, denn die könnten weh tun. Also weiter so. 😦
Echt guter Vergleich, musste herzhaft LACHEN! 😋
Klasse!
Moin KK, die derzeitige Lage hast du gut zusammengefasst. Mich nervt es auch ständig, dass nach jeder Wahl alle immer so tun, als seien sie überrascht. Blöde!
Herrn Laschet so zu verumglimpfen. Hier lese ich nicht mehr mit, das geht mir gegen den Strich!!!!!!
Unmöglich und sehr dumm!!!!
Liebe Nachbarn,
das klingt jetzt sehr gewagt. Aber ich beneide euch schon fast um diesen leider schon normalen Politwahnsinn nach/vor und zwischen den Wahlen. Als Österreicherin würde ich mir derzeit angesichts unserer politischen Lage am liebsten eine Papiertüte über den Kopf stülpen. Es ist sowas von zum Fremdschämen. Mir war bewusst, dass Politiker Stimmenmaximierer sind und die Wohlstandsmaximierung der Gesamtbevölkerung auf deren Prioritätenliste weit unten steht. Dass sie aber zu solchen Mitteln greifen, erschreckt mich schon. Nach der Ibiza Affäre dachte ich, wir können nicht recht viel tiefer sinken. Außen hui innen pfui kann man da nur sagen.
Tröstet euch in eurer unmittelbaren Nachbarschaft befindet sich ein politisches Entwicklungsland.
Schöne Grüße aus Österreich
Lg aus Österreich
Liebe KathrinÖ,
ich beneide Euch um Euer politisches Entwicklungsland. „Ihr“ bekommt ca. 800-900€ mehr Rente als wir, bis in die Almen Glasfaserkabel, überall Empfang. Was Eure Arbeitsagentur leistet, 3 Jahre Förderprogramme bei gutem Auskommen, hier undenkbar. Ich bin sehr unglücklich was da mit Herrn Kurz passiert ist. Ein Trauerspiel und ich finde das es uns gar nicht zusteht über Herrn Kurz und die Österreicher zu urteilen. Morgen genieße ich wieder das schöne Österreich mit Wiener Schnitzel, Kaiserschmarn. Einen Besuch beim Stanglwirt am Wilden Kaiser, zu dm und noch beim Hofer einkaufen. Ein Traum, mein Wochenende ist gerettet.
Viele Grüße aus Oberbayern ins schöne Nachbarland!
Christiane
Liebe Christiane, ich glaube Du siehst das zu geschönt bei uns in Österreich. Bei uns bekommt keiner mehr Rente als bei Euch. Außer du meinst das 13 u. 14. aber das war’s dann auch schon. Viele steuern auf eine Mindestpension zu und müssen mit 800-900 leben. Dinge des täglichen Lebens sind bei uns wesentlich teurer als in Deutschland. So viel leistet unsere Arbeitsagentur nicht. Die Menschen werden sehr schlecht behandelt zum Teil. Und bitte, viele sind froh, dass Hr. Kurz nicht mehr Bundeskanzler ist und hoffen, dass er weg bleibt. Selbstbeweihräucherung, hauptsächlich Förderung von Konzernen, verhindern von Kinderbetreuung aus Machtgründen, Korruption und Aussagen in den Chats sind eines Staatsvertreters nicht würdig. Wir schämen uns und wollen, dass die ihren Job machen und für die Bevölkerung arbeiten. Nicht im Parlament sitzen, Handy spielen und intrigieren. Lg
Liebe @Sundaylover, die Durscnhittsrente in AT, lt. Rentenversicherung, liegt bei 1.436€, 14 (!) Auszahlungen Berechnungsgrundlage. Bei uns 909€. In AT lt. Rentenversicherung 80% Basis, hier 48%. Ich lese da auch ,unter anderem, für meinen Job. Für eine neue Nachbarin aus AT habe ich die Steuer gemacht und hatte die ULA von der Arbeitsagentur in der Hand und dachte ich falle von Stuhl, habe mich da auch mit der Arbeitsagentur selber auseinandergesetzt. Ich habe glasklar die Bescheide in den Händen, ofizieller geht nicht. Also wir hier träumen davon. Besser geht natürlich immer.
Viele Grüße