Viel passiert in der letzten Woche, und ich schreibe darüber. Egal ob toll oder weniger toll, meine Gedanken, meine persönlichen Trends, teile ich mit Euch!
Italiener und Spanier
Menschen aus Italien scheinen hier auf Gran Canaria für mich zu einem interessanten Phänomen zu werden.
Man muss sich das ein wenig vorstellen, wie die Deutschen mit den Ostfriesen umgingen. Über die wurden Witzchen gerissen, und insgeheim ging es darum, dass die Waterkantler angeblich nicht die hellste Kerze auf der Torte seien.
Immer wieder stelle ich nun fest, dass sich Italiener hier im Urlaub ähnlich unmöglich benehmen, wenn sie meinen, sie hätten einen Spanier vor sich.
Die Sprachen ähneln sich ein wenig, und so meinen viele Italiener, dass sie einfach weiter Italienisch sprechen könnten, und ein jeder Mensch auf dieser Insel würde sie verstehen. Zudem glauben sie, dass das Italienisch die „reine Sprache“, wohingegen Spanisch eine Art „Platt“ ist. Daher kennen sie kein Pardon, sondern beharren auf ihr „Recht“.
Ähnlich tun das viele Deutsche auch, einfach indem sie in der international bekannten Universalsprache „LAUT“ reden. Verwandt mit der ebenfalls universell einsetzbaren Sprache „Laaangsaaam“.
Bei den Italienern ist aber immer wieder eine Tendenz festzustellen, dass sie sehr unwillig werden, wenn das Gegenüber eben nichts versteht. Sie rattern einfach weiter ihren italienischen Satz herunter, ohne Rücksicht auf Verluste, verdrehen die Augen, wenn das Gegenüber hilflos mit den Schultern zuckt, und machen (ich habe es gehört) abfällige Bemerkungen, über die angebliche Dummheit der Spanier.
Natürlich will ich hier niemanden über einen Kamm scheren, und es gibt auch ganz liebe und nette Ausnahmen, doch die Mehrheit der Menschen aus Italien, mit denen ich (direkt und indirekt) hier zu tun hatte, zeigte sich (potenziellen) Spaniern gegenüber sehr launisch bis frech.
Viele Spanier beherrschen auch das Englische nicht ganz so gut, besonders weil es in Spanien üblich ist englische Begriffe trotzdem „spanisch“ auszusprechen. Da scheinen dann die Italiener froh drüber zu sein, denn auch Italiener tun sich manchmal recht schwer mit Englisch, und beide können sich oftmals nicht in eine weitere Fremdsprache retten.
Aber wenn sie an mich geraten, und ich ihnen das Englisch zum besseren Verständnis anbiete, rattere ich ihnen meine Antworten ebenso wort- und gestenreich zurück, wie sie noch soeben versucht haben mich zu beeindrucken. Geschlagen mit den eigenen Waffen werden sie plötzlich nett und freundlich, was mir nur zeigt, dass ich mit meiner Vermutung wohl richtig liege. Spanier sind für Italiener Ostfriesen…nur mit besserem Wetter.
Und jetzt nicht wieder was falsch verstehen, ich liebe Italien, sowie Norddeutschland und die Küsten.
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Competitive
Das Wort hallt mir noch in den Ohren. Man hat mich gewarnt, auch hier auf dem Blog gab es Kommentare, die in diese Richtung gingen. Gehört habe ich es von einer Freundin letztens klipp und klar: „Wir sind hier ziemlich konkurrenzliebend.“
Das merke ich nun auch, da ich einmal drauf geachtet habe.
Es beginnt damit, dass man als „Neuer“ ziemlich oft aus den Augenwinkeln beobachtet wird. Gut, das ist in Deutschland nicht viel anders, aber hier ist es doch eine Spur offener und weniger heimlich.
Sorry für die Ausdrucksweise, aber kaum ist man angekommen, geht der „Schwanzvergleich“ schon los.
Vor zwanzig Jahren hätte mich das nun arg nervös gemacht, aber der Segen des Älterwerdens ist ja dann eben doch die wundervolle Gelassenheit, die einen überkommt, wenn man solche Spielchen bemerkt, die man doch schon längst hinter sich geglaubt hatte.
Ich will gar nicht groß ins Detail gehen, denn das ist es nicht wert, doch muss man sich fragen, ob es das südländische Temperament ist, latente Langeweile, oder was sonst, dass es hier so einen verschärften Konkurrenzkampf in so vielen Dingen zu geben schein.
Besonders gutes Beispiel: Der Körper. Viele werden es aus Lateinamerika kennen. Der Körper ist ein Tempel, der hart beackert wird, und den man um jeden Preis auf dem Jahrmarkt der Eitelkeiten zur Schau stellen muss. Da kann keine Schulter zu breit, und kein Popo zu rund sein. Hier zählen fast nur schwellende Formen.
Ähnlich wie hier Obst und Gemüse zu riesigen Früchten wachsen, muss wohl auch der Körper auf XXL getrimmt werden. Die Konkurrenz dabei immer im Blick, niemals locker lassen.
Wer hier mit Sport anfängt, bekommt kein (wie wir das in Deutschland NATÜRLICH tun) Anfängerprogramm, damit der Körper sich an die Belastungen gewöhnen und adaptieren kann, nein es geht direkt los mit schweren Freihanteln und wöchentlichem Wiegen. Knallhart werden Sportprogramme an stark Übergewichtige und minderjährige Jugendliche ausgegeben, die ich in meiner aktivsten Sportlerzeit meistern konnte, aber doch nicht Untrainierte und Minderjährige?
Will sagen: Es spielt hier keine Rolle. Bloß keine Zeit verlieren, sonst dauert es noch länger, bis man auf Augenhöhe mit der Konkurrenz ist. Wer auf der Strecke bleibt? Keine Ahnung, davon bekommt man nichts mit…
Ich werde von der Seitenlinie aus weiter beobachten.
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Wieder so ein armer Vogel
Irgendwie ziehe ich diese Tierchen wohl an…oder sie eher mich.
Nachdem ich immer wieder traurig sehen musste, wie die Tiere im Essener Grugapark dann offenbar doch weiter gezüchtet und in engen Käfigen gehalten werden, habe ich nun auch hier einen kleinen eingesperrten Freund gefunden, der mich immer wieder fasziniert.
Von weiter Ferne aus hört man den grauen Papagei schon laut rufen und die tollsten Töne von sich geben. Doch steht man vor ihm, verstummt der gefiederte Geselle vollständig. Das lässt mich denken, dass er keine guten Erfahrungen mit Menschen gemacht zu haben scheint.
Seine Schwanzfedern sind weitestgehend gestutzt, sodass er nicht davonfliegen kann, und er sitzt in einer Halle eines heruntergekommenen Einkaufszentrums (C.C.Cita) auf und in seinem Käfig, ohne Tageslicht.
Nachts wird er dann im Ladengeschäft eines chinesischen Masseurs eingeschlossen und bleibt bis zum nächsten Morgen ganz alleine dort.
Ich gehe ihn nun oft besuchen, nähere mich langsam, spreche leise und ruhig, und ich hoffe, dass er vielleicht Vertrauen fasst. Dass ich ihm damit auch nicht groß helfe, ist mir schon klar, aber vielleicht bringt es doch ein klein wenig Vertrauen wieder zurück?
Letztens hat er mich angeschaut und hat dann ein paar Mal gepfiffen. Das erste Mal überhaupt, dass er einen Ton von sich gegeben hat, wenn Menschen um ihn herum waren. Ich bilde mir ein, und ich werte das, als positives Zeichen, sodass ich vielleicht doch nicht meine/seine Zeit vergeude.
Schichtarbeit
Ich arbeite zu unterschiedlichen Zeiten hier. Manchmal fange ich bereits sehr früh an, habe dann aber dafür noch etwas vom Tag. Von der Arbeit geht es dann meist direkt ans Meer (nur ein paar Minuten entfernt), und es wird erstmal ein leckerer Eisbecher gelöffelt.
Die sind hier zwar nicht gerade billig, aber sparsam sind die beim Portionieren auch nicht! Ein riesiger Nussbecher geht locker als eine vollständige, üppige Mahlzeit durch. Und dann sind 6,99 Euro doch gar nicht so viel, und bei DEM Ausblick.
Wenn ich später anfange, komme ich auch erst am späten Abend nach Hause, doch wie ich schon einmal erwähnt habe, macht mir das nichts aus. Ich werde es nicht satt mir die palmenreiche Umgebung anzuschauen, und ehe ich darüber groß nachdenken kann, bin ich auch schon im trauten Heim.
In kurzer Hose und T-Shirt (ich hatte in der gesamten Zeit, in der ich nun hier wohne noch keine lange Hose an!) gehe ich Heim, denn auch abends ist es noch warm genug. Später wird es dann aber angenehm kühl, sodass man bislang (also in den „Wintermonaten“) noch herrlich schlafen kann.
Da die Wohnungen hier aber strategisch so gebaut werden, dass man immer irgendwie „Durchzug“ erzeugen kann, hält sich das mit der Hitze in Grenzen. Zumal wir auch Aussenrolladen besitzen, die tagsüber geschlossen sind, und zur größten Not wartet noch eine Klimaanlage auf ihren Einsatz, den ich aber so lange wie möglich hinauszögern möchte. Doch der nächste Calima kommt bestimmt.
Noch ein kleiner Happen für TEOXANE-Fans:
Ich wurde letztens von der Firma kontaktiert, und ich kann verkünden, dass es bald ein neues Produkt geben wird! Eine hochspannende Pflege, die ich auch ausprobieren werde. Unter den verschärften Bedingungen des ewigen Sommers. Na, ich bin gespannt! ♥
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(Fotos: KK. Keinerlei Sponsoring)
Ich freu mich jede Woche, auch ein bisschen ausgewandert zu sein. Danke, dass Du uns teilhaben lässt.
Herzlich
Miga
Ich fand die Italiener, mit wenigen Ausnahmen, auch nicht gerade freundlich. Die nettesten waren die jungen Kassierer in den Märkten, die immer eine kleine, freundliche Unterhaltung auf englisch angeboten haben.
Bring doch dem Papagei ungeschälte Erdnüsse oder Weintrauben mit, die lieben das! So armselige Tiere, da tut mir alles weh wenn ich das sehe. Unserer flog immer frei, auch im Garten. Die fliegen nicht weg, wir sind ja die Sozialpartner. In Oma`s Garten saß er vor dem Küchenfenster in einer riesigen Kirsche, war dort absolut nicht zu sehen. Da hat er auf Drosseln gewartet, die Kirschen stibizen wollten. Dann hat er herzhaft laut, als Mensch, gelacht und sich kaputt gefreut wenn die anderen Vögel einen Herzinfarkt bekamen und das Weite gesucht haben. Damals hat man darüber nicht nachgedacht. Heute würde ich keinen mehr halten und die Haltung nur noch in Gruppen und riesigen Volieren, wie in den Zoo`s, erlauben. Ein Vogel im Käfig ist der Tatbestand von Tierquälerei. Wer Gelegneheit hat, dem würde ich einen Besuch im Vogelpark Walsrode sehr empfehlen. Dort fliegen jede Menge toller Vögel regelmäßig frei.
Da sind unsägliche Werte im Himmel unterwegs. Auch für Hobbygärtner sehr interessant, sich da Inspitationen zu holen.
Ich schau mal was Teoxane wohl rausbringen wird, aber mit der Beduftung komme ich leider nicht klar.
Ebenso von mir ein herzliches Danke. Ich bin immer schon gespannt auf den Freitag mit deinem Bericht.
Vielen Dank für den neuen heiß erwarteten Bericht. Das mit dem Vogel finde ich rührend ohne Ende. Das arme Tier.
Guten Morgen,
wie schön, deine Berichte zu lesen. Ich genieße das sehr.
Ja, manchmal hat das Alter seine Vorteile, leider nicht so sehr,
was hochpreisige Kosmetik betrifft ;))
Den Papagei würde ich am liebsten direkt klauen.
Diese Art der Haltung ist wirklich fürchterlich.
Ich vermisse das Meer und die Wärme.
Weiterhin eine schöne Zeit für Dich.
lg
sylvia
Ja ja, die Italiener… 😀
Sie bekommen von mir / uns einfach die Aufmerksamkeit die Sie verdienen 😉
Ja ja, die Italiener… 😀
Sie bekommen von mir / uns einfach die Aufmerksamkeit die Sie verdienen 😉
Die Universalsprache „LAUT“ und „laaaaaangsam“.😂 Habe mich gerade schlappgelacht, denn beide Sprachvarianten habe ich gestern angewandt, mit wenig Erfolg. Weil die Person eben weder schwerhörig noch intelligenzvermindert war, sondern schlicht meiner Sprache nicht mächtig und ich nicht ihrer.🥴
Aber spannend zu lesen, das alles. Freue mich derzeit echt noch ein bisschen mehr über das Trendbarometer als üblich und das will was heißen.
LG an alle☺️
Immer wieder sooo schoen, von dir diese Wochenberichte zu lesen….😊🤗😀
Glg
angela*
Ich lese deine Berichte auch sehr gern.
Mit den gefiederten Tierchen hab ich es nicht so, aber ich habe sehr viel Empathie für Tiere im Allgemeinen und bin da aktiv und passiv unterwegs im Tierschutz.
Nun meine Frage: da sich nach deiner Beschreibung offenbar keiner so richtig zuständig fühlt für den Graupapagei, könntest du ja mal in Erfahrung bringen, ob du ihn vielleicht zu dir oder zu einer Einrichtung oder jemanden bringen könntest, der ihm weitesgehend das Leben ermöglicht, dass er verdient hat?
Lg und allen ein schönes Wochenende
Naja, er hat ja Besitzer, die Leute bom chinesischen Massageladen. Ich kann den ja nicht einfach wegnehmen. Oder was meinst Du?
Natürlich „nicht einfach“ aber evtl ist den Besitzern das Tierchen „zuviel, egal“ or whatever oder wissen nicht, wie die Haltung eigentlich tiergerecht ist. Da könntest Du vielleicht Deine „Unterstützung/Hilfe“ anbieten, im Sinne des Vogels….. mir lässt sowas immer keine Ruhe, wenn ich von einem „Misstand“ weiß und wenn man nicht artgerechte Haltung irgendwie verbessern kann, dann versuche ich das. Es besteht Hoffnung, dass auch Dir das gelingen könnte😎🤗
Lieber KK,
wie schön, das wieder zu lesen, man hat wirklich ein wenig das Gefühl, mit ausgewandert zu sein, ich fühle das alles so mit.
Der afrikanische Graupapagei ist ein so wunderbares Tier. Meine Mutter hat die gehalten. Klar, würde mir heute auch nicht einfallen, aber die Tiere hatten es bei ihr gut, durften auch überall hin und hatten ein super Leben. Unsere sprachen übrigens deutsch und englisch (war ja ein zweisprachiger Haushalt) und ja, Weintrauben sind ihr ein und alles. Unbedingt mal eine reinreichen. Und dann kannst Du noch jedesmal ein paar lustige deutsche Wörter flüstern, in kürzester Zeit wird er die nachplappern. Wenn bei uns jemand das Wohnzimmer betrat, brüllte Max immer sofort: Tea or Coffee, dear?
Zu den Italienern sage ich gar nichts, schließlich arbeite ich für ein ital. Unternehmen, da werde ich mich lieber nicht in die Nesseln setzen 😀
Viele liebe Grüße und allen ein schönes Wochenende
Melanie
Weintrauben werde ich tatsächlich mal versuchen, mit den Erdnüssen war ich nicht sonderlich erfolgreich.
Viele liebe Grüße
KK
Hallo,die
schaue ab und zu mal ‚rein und lese einen kleinen Teil Deiner Blogs.
Ein Mann, der um Klassen informierter ist als die Durchschnittsfrau, bezüglich der Inhaltsstoffe und ihrer unterschiedlichen Wirkung in Kosmetika …ein Unikum, interessant, natürlich auch amüsant.
Bezüglich der Haltungsweise des armen Graupapagei: Der schlechte Zustand seines Federkleids kann, neben allen bereits erwähnten Misständen, inklusive falscher Ernährung, auch vom ZINK, CADMIUM und BLEI in den verwendeten Gitterstäben seines Käfigs kommen.
Nein, absolut kein Scherz, die meisten verwendeten Käfige sehen nicht nur aus wie beschissene Verschläge, die Materialien sind auch eher für die Tötung, als für die Haltung geeignet.
Also müsste er dringend aus dem Mistding evakuiert werden, da er sich evtl. täglich immer weiter vergiftet, wenn er an den Gitterstäben nagt, mit seinen Krallen daran hängt, usw..
Gruß
Anja
Danke für deinen wöchentlichen Gedanken und Erlebnisse. Ich freue mich morgens immer kurz von dir zu lesen, bevor ich die Kinder wecke und fertig mache (zumindest die jüngste, die anderen machen das selbst 😉) , um dann zum Arbeiten zu fahren. Dein Heimweg nach der Arbeit an der lauen Luft in kurzer Hose an den Palmen vorbei – oh, ich beneide dich ja schon ein wenig, du hast das so geschrieben, dass ich es richtig nachempfinden kann! Schön, dass du uns daran teilhaben lässt. Danke.