BEAUTY: DIHYDROGENMONOXID * EIN SCHLIMMER STOFF(?) * DER 2. TEIL

Foto: Konsumkaiser
Foto: Konsumkaiser

Heute werde ich Produkte zeigen, die DHMO enthalten und ich werde Euch das Zeugs sozusagen höchstpersönlich vorstellen! Wer den Artikel gestern nicht gelesen hat, sollte noch einmal schnell einen Post zurückspringen! Auf gehts!

Die folgenden Produkte enthalten allesamt DHMO, teilweise in großen Mengen!

In Getränken
In Getränken
In Alkohol
In Alkohol
In Babynahrung
In Babynahrung
In Salat
In Salat
In Pflegeprodukten
In Pflegeprodukten
Sogar in Naturkosmetik!
Sogar in Naturkosmetik!

 

Schwant Euch schon etwas? Um ehrlich zu sein, ich habe Euch etwas verkohlt. Ich möchte durch Überspitzung und Dramatisierung auf ein Phänomen aufmerksam machen, welches mir vorgestern, beim Inhaltsstoffe-Posting, bereits unter den Nägeln brannte: Gefahr und Risiko sind in unserer heutigen Zeit kaum noch von uns einzuschätzen!

DHMO auch bekannt als "WASSER"
DHMO auch bekannt als „WASSER“

Durch das Internet ist uns das gesamte Wissen der Menschheit verfügbar gemacht worden. Doch das Internet ist mit seinen Inhalten auch ein wilder Dschungel. Niemand will und kann (und soll) all die Informationen filtern, moderieren oder bewerten. Das führt dazu, dass sich unheimlich schnell Verschwörungstheorien, Halbweisheiten oder gar totale Fehlinformationen virusartig verbreiten können.

In unserem Fall hier geht es mir um Risikobewertungen für Inhaltsstoffe in Pflegeprodukten. Der „Wildwuchs“ kann nämlich zu einem Problem werden, wenn man sich durch die vermeintlich „bösen“ und unüberschaubaren Stoffe bedroht fühlt. Das führte zum Beispiel vor geraumer Zeit dazu, dass Scharen von Pflegebegeisterten zur Naturkosmetik wechselten. Ein Zweig, der mit Vorliebe die am höchsten einzustufenden Allergene verwendete, die man bekommen konnte. Das dann noch mit Unmengen Alkohol versetzt und konserviert. Zum Glück hat sich der Naturkosmetikzweig gewandelt. Und dennoch wird per se Naturkosmetik mit Natürlichkeit gleichgesetzt, also als „ungefährlich“ erachtet. Ein fataler Fehler, der auch bei Medikamenten immer wieder gemacht wird. Einige der schlimmsten und tödlichsten Gifte sind rein natürlich und wachsen womöglich nebenan im Garten!

Natürlich gehört zu einer akkuraten Risikobewertung nicht allein die Betrachtung der Exposition, sondern auch immer der Nutzen, den der Rohstoff mit sich bringt und eine fundierte Datensammlung der Wirkungen. Das geschieht z.B. bei Medikamenten. Auch Kosmetika werden immer auf ihre dermatologische Sicherheit hin untersucht. Stoffe, die ein wirklich relevantes Risiko für die menschliche Gesundheit darstellen, sind für Kosmetika absolut verboten. Denn Kosmetika sollen keine Erkrankung kurieren, sondern die Haut, Haare oder Zähne in einem gesunden Zustand erhalten. Die größte Gefahr für den Verbraucher stellen derzeit Duftstoffe dar mit dem  Risiko einer allergischen Reaktion.

Ist denn nun was dran an den Vermutungen: Parabene erzeugen Brustkrebs, Aluminum Chlorohydrat fördert Alzheimer?                  Die Hersteller von Kosmetika nehmen solche Vermutungen tatsächlich ernst und haben ein großes Budget für weitreichende Untersuchungen dazu. Bislang konnte keine der oben genannten Vermutungen auch nur ansatzweise bestätigt werden. Es finden sich aber häufiger Hinweise darauf, dass die ursprünglichen Arbeiten, die den Verdacht nahe legen sollten, selbst Fehler beinhalten (fachlicher und handwerklicher Art).
Aber hat es ein solcher Mythos einmal in die Medien geschafft, passiert bei uns etwas: Da wir mit Risiken schlecht umgehen können und kaum jemand von uns ein Gefühl für Wahrscheinlichkeitsüberlegungen hat, siegt das Gefühl über den Verstand. Das ist besonders dann der Fall, wenn das Ereignis besonders dramatisch und aktuell ist (Fachausdruck: availability bias). Als Resultat überschätzen wir die Gefahr hin bis zur Panik!

Wenn also bei einigen Silikone, Parabene, usw. als Synonyme zu Pech und Schwefel gelten, dann mag das für die entsprechende Person ok sein, aber eine Verallgemeinerung wäre fahrlässig. Wir können uns nicht aus der Verantwortung stehlen, niemand lebt unser Leben für uns, Lebenswegweiser gibt es noch nicht. Der sicherste Weg ist immer sich um mehrere Meinungen/Informationsquellen zu kümmern. Mehrere Sichtweisen akzeptieren und dann eine eigene Meinung schaffen! Nicht nur bei schnöden Pflegeprodukten!!

 


4 Gedanken zu “BEAUTY: DIHYDROGENMONOXID * EIN SCHLIMMER STOFF(?) * DER 2. TEIL

  1. Muss ich ja mal sagen: toller Post! Schön gelöst! Wichtiges und vielschichtiges Thema. Danke dafür. lg

  2. Großartig lieber Kaiser und ich finde Du hast das total gut gelöst. Ich hätte wirklich gerne ein Gefühl für die Wahrscheinlichkeit. Es kommt bei diesen Studien ja auch immer darauf an, wer sie bezahlt hat und wer die größere Lobby hat. Da sieht man häufig nicht mehr durch.
    Einen schönen Restsonntag wünsche ich Dir – ganz lieber Gruß Conny

  3. Sehr hübsch, ich habe mich köstlich amüsiert. Gestern hatte ich nur vermutet, dass es sooooo schlimm nicht sein könne, nach deinen Andeutungen, aber die Auflösung heute hat mich sehr erheitert.
    Dein Wink mit dem Zaunpfahl ist mehr als berechtigt, wenn ich manche Statements zu Inhaltsstoffen im Internet und auch im Leben so mitbekomme. Da sind manchmal ganze Kreuzzüge unterwegs.

    Übrigens hast du – wie meistens – natürlich recht: zuviel DHMO kann tödlich sein! Aber Whisky allein ist auch keine Lösung…. 😀
    Einen schönen Restsonntag!

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