Wer in einem Touristengebiet lebt, hat was zu erzählen. Oder besser: meckern. Ich persönlich wundere mich immer öfter über Touris, die nicht die grundlegendsten Dinge über ihre Reisedestination wissen, und die sich dahingehend auch keine Mühe geben. Schon seltsam…
Hier auf Gran Canaria herrscht das ganze Jahr über Sommersaison. Im Moment sind für Deutsche andere Destinationen spannender, weil es gerade überall in Europa recht warm werden kann, das dann aber viel billiger zu bekommen ist, und man nicht 4 1/2 Stunden fliegen muss.
Trotzdem ist es brechend voll auf der Insel, weil momentan viele Festlandspanier hier ihren langen Urlaub verbringen. Die Schulkinder brauchen erst in zwei Monaten wieder zur Schule, viele große Firmen machen Generalferien, und auf dem Festland kann man es bei teils über 40 Grad im Schatten kaum aushalten.
Da ist Gran Canaria sehr beliebt, denn auch im Sommer wird es hier selten heisser als 30 Grad. Und auch der frische Wind kühlt die Nase wunderbar, wenn man seine Zeit am Strand oder dem äusserst windigen Städtchen Vecindario verbringt.
Aber bei allen Touristen, sei es die deutsche Fraktion, die Spanier selbst, oder jede andere Nation, eins fällt mir immer öfter auf: Kaum jemand gibt sich richtig Mühe, die Ortsnamen oder einfach nur den Namen des eigenen Hotels zu lernen.
Ich hatte letztens ein Gespräch mit einem Taxifahrer, der zu berichten wusste, dass ein Großteil der Touristen nur radebrechend erklären könne, in welches Hotel sie denn zurück chauffiert werden möchten.
Oft hört er: „Ins Riu!“ Toll. Riu ist eine spanische Hotelkette und besitzt eine Vielzahl an Hotels auf Gran Canaria, die beinahe auf der ganzen Insel verstreut liegen. Kein Einzelfall.
Gerne auch „das große weiße Hotel“ (natürlich in der eigenen Muttersprache), „die Anlage neben der Pizzeria“, oder „ins Shopping Center, bitte!“ (es gibt hier gefühlte 100).
Ortsnamen werden auch immer wieder völlig falsch ausgesprochen. Da wird aus San Agustín immer wieder Sankt Augustin, und selbst hier seit langer Zeit ansässige (und berüchtigte YouTuber) sagen mit zittriger Altherrenstimme oftmals „Playa de Ingles“, und nicht Playa del InglÉs (das l und der Akzent sind wichtig, denn er betont das e). Von selbiger Person (und vielen weiteren Ignoranten) gerne auch „Kampoh InternaTZional“ und nicht ein weiches „Campo Internacional“ (mit gelispeltem c).
Ich finde das immer etwas ignorant, stieselig und dem Gastgeberland gegenüber unhöflich, wenn man nicht einmal die Orte, in denen man sich befindet, richtig aussprechen kann. Im Internetzeitalter ist das doch nun wirklich keine Mühe mehr.
Wie würden wir in Deutschland denn schauen, wenn ein Italiener zum Taxifahrer „nach Monaco“ sagen würde, er aber München meint, was sogar legitim wäre, da München von Italienern als Monaco bezeichnet wird.
Da kann ein Urlaubsziel ja noch so viel Entspannung versprechen, aber ich bereite mich doch ein klein wenig vor, bevor ich dann verreise, oder sehe ich das zu eng?
Und den Namen des Hotels sollte ich doch besser gut behalten, denn hinterher stehe ich da, wenn ich so gar keine Ahnung habe, und das Ganze dann, neben der Sprachbarriere, auch noch zum Rätselraten wird. Wohl dem, der vorher mit dem Ratespiel beginnt, bevor der Taxifahrer das Taxameter angeworfen hat! 😉
Egal, ich denke nicht weiter darüber nach, denn ich komme gerade vom Strand, es war herrlich (wie man auf den Bildern sehen kann, und nun gönne ich mir ein eiskaltes Orangengetränk. Ja, hier habe ich die Liebe zu Getränken mit viel Eis entdeckt. Ein kleiner Luxus, der wie eine kalte Atlantikwelle den Durst löscht. Proscht! Oder so…




Guten Morgen,
ich finde dieses Nichtwissen des Hotelnamens und die anderen von dir aufgeführten Beispiele sind eine richtige Unverschämtheit. Diese Leute fliegen in den Urlaub und führen sich auf wie Kolonialherren, nur weil sie ein paar Euro für Urlaub ausgegeben haben. Ich habe in meinen Urlauben viele unmögliche Auftritte besonders der deutschen Landsleute erlebt und mich manchmal bei den betroffenen Einheimischen dafür entschuldigt. Das fängt ja schon damit an, dass man meint, überall käme man mit Deutsch durch bzw. man erwartet, dass im Ausland verstanden wird, was da gebrummelt wird. Wörterbuch kaufen, wieso, die haben mich zu
verstehen. Da hab ich mich schon immer drüber aufgeregt und rege mich gerade wieder darüber auf. Das ist aber nicht schlimm. Ich habe niedrigen Blutdruck, es ist gut, wenn der bisschen höher wird.
Schönen Sonntag euch allen
Ich hab was vergessen, ich habe das neue Highdroxy-Produkt gestern bekommen und sofort getestet. Erster Eindruck: eine Wohltat für meine sehr ausgetrocknete Haut. Auch heute früh fühlt sich meine Haut endlich wieder normaler an, ich hatte die letzten Wochen ganz schlimm trockene rauhe Haut, habe nur noch Linola verwendet, alles andere ging gar nicht mehr.
Liebes Fräulein Bratbecker, an Dich musste ich letzte Woche denken, als ich von den Problemen mit der Haut und der Linola Creme las. Da hatte ich ja schon Barrier 22 im Gebrauch und wollte sie Dir dringend empfehlen.
Das ist toll, dass Du sie ausprobiert hast, und dass sie funktioniert. Es ist wirklich das beste Barriereprodukt, das ich bislang ausprobiert habe.
Weiterhin gute Besserung für die Haut!
KK
Dankeschön!
Schmerzt es nicht in den Ohren der Einheimischen, wenn die deutschen Touristen beim Zwiebeln kaufen lautstark: „TZebollas!“ verlangen?
Wenigstens versuchen sie es, da zählt dann doch der gute Willen. Außer sie fragen nach „oniones“. 😂
Liebe Grüße
KK
„Schalottes“
😂
Lieber KK,
ich gebe Dir vollkommen recht. Man könnte sich die Mühe machen wie der Urlaubsort, das Hotel und auch besondere Sehenswürdigkeiten / Attraktionen richtig ausgesprochen werden (das ist wirklich nicht zuviel verlangt), man macht es aber nicht.
Was man auch noch machen könnte, sich im Urlaubsland entsprechend ordentlich zu kleiden. Gerade unsere männlichen Landsleute gehen sehr gerne mit kurzen Hosen, Sandalen und Tennissocken auf die Straße. Garniert wird die Verkleidung noch mit einem T-Shirt mit folgender Aufschrift: „Bier formte diesen wundervollen Körper“. Im Urlaubsort sind diese vermehrt anzutreffen in deutschen Lokalen bei Schweinsbraten und Semmelknödel.
Grüsse von der Playa de Spätzle
Herr TO.
Guten Morgen,
ich bin, was die Aussprache betrifft, etwas gnädiger.
Lieber höflich etwas falsch aussprechen, als perfekt mit
Herablassung agieren.
Ich ärgere mich mehr darüber, wenn am Buffet die Teller
voll geschaufelt werden und nur die Hälfte gegessen wird.
Lieber KK, vermutlich reagiert man, wenn man sich gerade
in eine neue Sprache einfindet, sensibler.
lg
sylvia
Ja, das vermute ich auch! 👍🤗
Komisch, ich muss mich in ganz anderen Gefilden aufhalten als ihr. Egal in welchem Land ich urlaube, treffe ich in der Regel auf Landsleute, die sich viel Mühe geben, zumindest auf Englisch gut zurecht zu kommen, wenn es mit der jeweiligen Landessprache nicht klappt.
Nur auf den zwei Kreuzfahrten, die ich bis jetzt gemacht habe (mehr werden es nicht), war das anders.
Hallo Luise,
Na klar, meine Beiträge haben ja auch nie einen Anspruch auf Allgemeingültigkeit. Es ist auch immer nur die Sicht aus meiner eigenen Bubble. 😉
Es ist schon interessant, dass man heutzutage wohl immer einen Disclaimer vor seine Artikel setzen muss, damit auch jede und jeder die Intention versteht. Gestern erst wieder bei Irits Blog erlebt.
Ich bin froh, dass Du so gute Erlebnisse bisher hattest, es gibt halt auch die guten Beispiele. Das denke ich auch immer, wenn ich mal wieder auf junge Leute treffe, die noch Hallo, oder Guten Tag sagen können, wenn sie irgendwo hereinkommen (oder gehen und wenigstens ein tschüß rufen), das ist nämlich auch selten geworden, aber eben auch nicht ausgestorben.
Du hast also ganz recht, viele kommen mit Englsich gut weiter, und, und da muss ich die Spanier mal „schelten“, mit dem Englisch haben die es auch nicht alle so. Und das in einem Urlaubsgebiet, wo man also davon lebt, mit den Touris kommunizieren zu können.
Liebe Grüße
KK
Du hast absolut recht – jeder sieht es aus seiner eigenen Bubble. Gerade deshalb finde ich den Austausch dann so interessant. Und zu dem Beitrag auf Irits Blog – manchmal ist das geschriebene Wort vielleicht doch nicht so klar, als wenn man die Person vor sich hätte.
Ich stelle mir das Sprachmischmasch, das du gerade erlebst, aber auch recht anstrengend vor.
Da sollte man sich nicht aufregen. Da sie ja dort leben, sollten sie wissen wie es mit der Schulbildung auf den Canaren aussieht. Ich habe eine Freundin, die spanische Lehrer in englischer Sprache unterrichtet. Sie sagt : „der Bildungsstand der Lehrer ist der eines 8 Klässlers“
Klar in englisch. Muss denn jeder Spanier englisch sprechen? Ich lebe seit 16 Jahren auf den Canaren und erlebe Tag ein Tag aus die Arroganz vieler Touristen. Der Satz „die sprechen ja nicht mal deutsch“ ist gängige Praxis. „schließlich ist das hier ein Touristen – Ort, da kann man das erwarten“. Regeln einhalten fällt vielen sehr schwer. Das Motto „ich habe bezahlt, dann kann ich machen was ich will“, ist auch eine typische Verhaltensweise.
Hallo zusammen,
das erinnert mich an einen Urlaub auf Lanzarote vor vielen Jahren. Neben uns am Tisch auch „so richtig Deutsche“, frei nach dem Motto, wenn der Kellner mich nicht versteht, spreche ich eben einfach so lange immer lauter und langsamer, BIS er mich versteht. Irgendwann habe ich es nicht mehr ausgehalten und eingegriffen und dem Mann dann noch versucht, ein paar spanische Brocken beizubringen. Dachte auch, er habe es verstanden. Der Kellner bringt das gewünschte Bier, der Typ brüllt: Graaahhhtziaß! und blickt Lob-heischend zu mir rüber.
Ich wusste nicht, ob ich lachen oder weinen sollte… 😀
Viele liebe Grüße
Melanie
😂😂 genau so, kenn ich! 😉