SKINCARE: HAUTPFLEGE ALS KRITISCHE HANDLUNG?

Viele Menschen, die sich bewusst mit ihrer Hautpflege beschäftigen, bezeichnen sich auch schon mal gerne als Skincare-Junkies oder Hautpflegeverrückte. Man weiß gleich was gemeint ist, aber kann das auch irgendwann zu viel werden?

 

 

In den letzten Tagen gab es zwei Ereignisse, die mich ein wenig meinen eigenen Hautpflege-Werdegang haben überdenken lassen.

Ich mochte schon immer die geheimnisvoll aussehenden Tiegel und Spender, sie hatten eine magische Anziehungskraft auf mich, und je teurer das Töpfchen war, desto stärker wuchs der Wunsch in mir solch ein „Pflegekleinod“ einmal besitzen zu können.

Heute ist das alles kein Problem mehr, ich kann es mir kaufen, tue es aber nicht mehr, da ich im Laufe meiner Bloggertätigkeit herausfinden konnte, dass alle Kosmetikfirmen auch nur mit Wasser kochen, und dass der Preis eines Produktes nicht unbedingt mit der Qualität zu tun haben muss (die Chance ist allerdings höher als bei sehr billigen Produkten).

Ich habe eine preisliche Schmerzgrenze, darüber hinaus kaufe ich keine Pflegeprodukte mehr, ganz einfach, und eigentlich habe ich den dahinterstehenden Sammeltrieb ganz gut im Griff.

Trotzdem schaue ich immer wieder gebannt auf die Hochglanzwerbung, wenn zum Beispiel La Prairie wieder einmal ein hochtechnisch aussehendes Produkt auf den Markt bringt, das mit Sicherheit mehrere hundert Euro kostet.

Ja, die Versuchung ist trotz aller Rationalität immer noch da, und das ist erschreckend, denn es erinnert doch stark an typische Sucht-Muster, die man ja auch immer wieder triggern kann, und die man ein Leben lang in Schach halten muss, wenn man denn dazu bereit ist.

Ebenfalls in letzter Zeit habe ich mal hier und da wieder bei Instagram gestöbert und bin dabei natürlich auch auf Skincarethemen aus Deutschland gestoßen.

Auffällig ist da ganz oft der Enthusiasmus, der an den Tag gelegt wird, wenn es um das erlernen und verwirklichen von erfolgsversprechenden Pflegeroutinen geht. Da gibt es extrem ausgeklügelte Systeme, die sich nach Minuten zählen, abwiegen von Crememengen usw. richten, und die ich als absolutes Luxusproblem erachte, wenn ich mir vorstelle, wieviel Zeit da in diese Dinge investiert werden. Sicherlich ist es schön etwas für sich zu tun, geradezu meditativ, und es tut schließlich (hoffentlich) niemandem weh, trotzdem bekomme ich immer mehr Bedenken.

Oftmals finde ich neben diesen Beschreibungen auch Sätze wie „Hilfe, kann ich diese Wirkstoffe kombinieren?“ Oder: „Mit deiner Antwort hast du mir das Leben gerettet!“

Gerne auch: „OMG, du weißt so viel über Skincare, du bist mein Hero!“ oder „Ich bin sooo verzweifelt, ich traue mich nicht an Tretinoin!“

Also Helden sind für mich immer noch Menschen, die im Rettungsdienst, in Krankenhäusern, Arztpraxen, Feuerwehr und Polizei arbeiten, die tagtäglich ihr Leben riskieren, und die nach Corona eigentlich immer noch keine Verbesserung ihrer Arbeitsbedingungen spüren.

Aber auch Worte wie „Hilfe“, „das Leben gerettet“, „verzweifelt“ und so weiter passen in meiner Wahrnehmung nicht ins Thema Hautpflege, oder bin ich da zu empfindlich. Eigentlich lege ich Worte schon mal gerne auf die Goldwaage bevor ich sie verwende, aber auch mir rutscht gerne ein Tick zu viel Emotion mit heraus. Doch so dermaßen geballt? Warum verzweifeln Menschen an der Pflege ihres Gesichts?

Ähnliches kenne ich aus meinem Job, da gibt es Menschen, die planen ihr Training auf Millimeterpapier. Nichts wird dem Zufall überlassen, damit die maximalen Erfolge rausgeholt werden können. Es wird Zeit und mitunter auch echte „Quality Time“ geopfert, um allen selbst auferlegten Trainings-Kasteiungen gerecht zu werden.

Und auch hier frage ich mich dann manchmal, ist das eigentlich bewundernswerte Selbstdisziplin, oder doch schon ein Suchtverhalten, das aus einer zu füllenden Leere im Leben entsprungen ist.

Ja, sorry, solche Gedanken können anmaßend sein, man kennt die Hintergründe nicht, sieht nur Ausschnitte aus verschiedenen Lebenssituationen, doch die Frage nach dem Warum interessiert mich trotzdem. „Weil ich Bock drauf habe“ lässt mich kalt, denn man stelle sich einmal vor, man beorderte diese Menschen in den „kalten Entzug“ (ich verwende den Begriff bewusst tendenziös), was wäre die Folge? Entzugserscheinungen? Womöglich.

Da ist es also beim Sport, bei der Hautpflege und in vielen anderen Bereichen des Lebens äusserst ähnlich: Die Dosis macht das Gift. Ich will mich nicht in eine Situation manövrieren, in der ich ein schlechtes Gewissen bekomme, wenn ich nicht beim Training war, nicht das Hyaluronserum auf feuchte Haut aufgetragen habe, nicht das Low-Carb Brötchen sondern ein Croissant…

Das Streben nach Perfektion hat nun also auch unser Handeln und unsere tagtäglichen Entscheidungen ergriffen und beeinflusst diese von unmerklich bis nahezu zwanghaft.

Ich persönlich sehe meine Hautpflege derzeit völlig entspannt. Hier funktioniert irgendwie alles recht gut, die Haut sieht aus wie immer (also an manchen Tagen toll, manchmal total zum Kotzen), was solls? Und: Was soll es ändern? Zeit habe ich keine mir darüber täglich einen Kopf zu machen. Ich muss mich nicht mehr auf Biegen und Brechen selbst optimieren, auch dazu habe ich gar nicht die Zeit.

Die nutze ich nun größtenteils lieber zur Regeneration, zum Austausch, um etwas zu lernen, oder einfach nur einen wunderschönen Sonnenuntergang ins Meer zu genießen. Prioritäten verschieben sich öfter mal im Leben, und ich persönlich bin mit meiner Veränderung sehr zufrieden, halte sie sogar für „gesünder“.

Allerdings will ich dazu auch EUCH befragen, denn das ist ja nur mein persönliches Empfinden und ist weit weg von jedweder Allgemeingültigkeit.

Ist es „die Gnade des Älterwerdens“, dass man sich so manchen womöglich übertriebenen Dingen entzieht? Gibt es Grenzen bei der Selbstliebe, wenn ich daraus Rituale forme, die mich physisch und psychisch stark fordern, mitunter überfordern? Oder ist das in jeder Ausprägung eben nur ein Hobby, das man halt ziemlich intensiv betreibt?

Ich bin gespannt, wie IHR das empfindet (auch hiermit betone ich, dass wir keine allgemeingültigen Aussagen treffen können, sondern dass sich das höchstwahrscheinlich nach unserem Erfahrungshorizont und dem Bauchgefühl richtet)

 

P.S. Viele Grüße vom Strand, mit Sonnenschutz auf der Haut, aber ohne Antioxidantien vorher aufgetragen zu haben…Oh jeeee…was hätte das früher mit mir gemacht? 😉

 

 

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(Foto: Pixabay  Keinerlei Sponsoring)


32 Gedanken zu “SKINCARE: HAUTPFLEGE ALS KRITISCHE HANDLUNG?

  1. Lieber Konsumkaiser,

    Ich frage mich, wie viele Menschen (incl. mir natürlich) Suchtcharakter sind und wie schlimm das ist. Scincare scheint mir eher ein weniger selbstschädigendes Verhalten als anderes zu sein und trotzdem frage ich mich, woher diese Besessenheit kam und kommt.

    Ich schwanke mein Leben lang zwischen den Polen von Überfluss und Askese und liebe beide.
    Dennoch habe ich mit den Jahren festgestellt, dass ich jetzt mehr die Mitte finde. Das hatte auch damit zu tun, dass irgendwann weniger einfach besser war und das meine besten Dinge Sachen sind, die bei den meisten nicht funktionieren, Hautöl zum Beispiel, pur auf feuchte Haut und das war es. Die Haut hat sich doch sichtlich erholt und dennoch mache ich zur Zeit wieder mal das Programm von Caroline Hirons für ältere Haut, das wieder zusätzlich Feuchtigkeit enthält, die ich schon mal als Grund für wasserhungrige Haut an mir ausgemacht hatte. Momentan klappt es dennoch ganz gut, vor allem das Reinigungsprogramm macht mir Spaß. Das Perfekte war wohl zu langweilig geworden.

    Aber wozu eigentlich? Die Haut sieht minimal besser aus, dafür der ganze Aufwand, die Kosten, die Lagerung? Die Wirkung auf andere halte ich für sehr überschätzt, die Wirkung auf die Psyche ist vermutlich wirklich der Haupteffekt.
    Lagerung ist der Punkt, an dem ich auch sehe, wie ich es übertreibe. Der Minimalbereich scheint der Standard zu sein, was man an übersichtlichen Bädern sieht und auch daran, dieses Thema mit noch weniger teilen zu können außer Deko. Und dennoch, gerade jetzt über 60 sehe ich, dass andere ebenso schöne Haut haben, ohne was dafür zu tun und das ist die Regel. Die Gene – und vermutlich auch eine konsequente Minimalpflege, entspannte Psyche, mangelfreie Ernährung, Bewegung…scheinen genauso gut einiges Sichtbare für einen zu tun, was ich früher weniger glaubte.

    Den größten Effekt hatte meine Oberlid-OP und wenn ich überlege, wie viele Jahre ich teure abschwellende Cremes und raffinierte Schminktechniken nutzte und das jetzt einfach so „normal“ aussieht, ohne dass ich das Bedürfnis habe, da noch irgendwas machen zu wollen, gibt mir immer zu denken.
    Und dennoch ist die Menge der Deko völlig übertrieben, dafür, wie selten ich sie jetzt benutze.
    Was ist da los? Ich bin da auch ratlos.

    Natürlich hungert die Psyche. Momentan geht meine ganze Kraft für die Arbeit drauf und das noch zu schaffen. Für mich und meine Bedürfnisse ist da noch wenig übrig. Ich gehe in einem reichlichen halben Jahr in Rente und freue mich darauf, die Kraft, Zeit und Aufmerksamkeit wieder für mich zu haben – ich brauche die Mischung, es reicht nicht, wenn nur eins fehlt.

    Ich bin gespannt, ob sich dann kosmetisch was ändert. Das Thema beschäftigt mich aber auch gerade sehr.

  2. Lieber KK,
    da bin ich voll bei Dir. Es etabliert sich ein Sprachgebrauch der unerträglich ist, oder ticken diese Leute wirklich so ? Genau das ist einer der Gründe warum ich in den asozialen Medien nicht rumlese. Da habe ich weder die Zeit noch die Lust drauf. Im Reitsport geht das ähnlich ab. Hysterie auf der gesamten Ebene. Ich bin da immer ganz rigoros und meine das sich Hanni und Nanni vielleicht nen gescheiten Job suchen sollen, dann haben die auch nicht so viel Langeweile um darüber nachzudenken wie man 5 – 10 Seren schichtet. Ich habe mich ja schon immer gefragt was das soll. Da ich selber in der Kosmetikbranche gearbeitet habe , hatte ich nie das Bedürfnis eine Creme zu 500€ zu besitzen. Man kennt ja die Produktionskosten und die Einkaufspreise…….. Aber Du has Recht, von einer Creme zu 5€ sollte man nicht allzuviel erwarten, trotzdem muss die nicht schlecht sein. Meine absolute Winter-Lieblings-Creme kostet 2,49€ und die ist bei Kälte die beste die ich je hatte. Drei Jahre gab es sie nicht mehr und ich habe mir den Hintern abgerannt um mir 2 Töpfe zu sichern. Habe mich gefreut wie ein Kleinkind.
    Für einen Laien ist es schon sehr schwierig da abzuwägen und sich auch noch mit INCI Listen zu beschäftigen. Bei mir steht ALDI neben Estee Lauder. Hautpflege muss einfach funktionieren, fertig. Ein schönes Hobby ist es auch noch und oft die einzige Zeit am Tag die ich für mich habe. In Corona Zeiten habe ich sehr abgebaut, das fällt mir jetzt auf die Füsse. Nun erinnere ich mich wieder an meine alte Kraft und Stärke und rüste wieder mächtig auf. Physisch und psychisch fordere ich mir wieder viel ab. Einfach kann jeder. Wenn ich damit aufhöre werde ich wirklich alt. An Rente denke ich nicht. Soweit meine Gesundheit mitmacht, möchte ich bie 70 arbeiten, danach kann ich faul sein und gönne mir 2-3 Tage/Woche. Gott sei Dank werde ich gebraucht. Aber das hat man ja meistens nicht in der Hand. Wenn ich sehe wie es um mich herum einschlägt, bin ich entsetzt.
    Meine Oberlider müssen dringend gemacht werden. Wollte ich machen lassen, dann schlug Corona zu. Dann kam der Pflegefall dazu, dann diverse OP´s und im Moment habe ich andere Probleme mit mir und bin voll eingespannt. Aber das kommt als nächstes in die Pipeline.
    Sonntags gibt es hier kein Programm, da werde ich mich schön sonnen und die Cafeteria besuchen. Eben kam Frauenfussball, wirlich toll. Die Schwedinnen kann man sich gut ansehen, sehr attraktive junge Frauen und die Afrikanerinnen sind Kraftpakete, mein lieber Mann. Ich trainiere mich auch gerade wieder hoch und da habe ich zumindest mehr davon als mir ne La Prairie Creme zu 900€ zu kaufen. Aber jeder wie er mag, bringt ja zumindestens Arbeitsplätze.
    Bleibt alle gesund, das ist das Wichtigste.
    Liebe Grüße

    1. Liebe Christiane,
      mal wieder sehr schön auf den Punkt gebracht!
      Vor vielen Jahren (mit Mitte 20) habe ich immer mal für ein Serum von La Prairie gespart, das war aus heutiger Sicht eine Mega-Silikonbombe. Und mit meiner Mutter zusammen habe ich einmal die Creme von La Mer gekauft, kostete damals 400DM, wir haben sie uns geteilt.
      Der Effekt: Nullkommanullnull. Nada.
      Heute bin ich schlauer, trotzdem jeder so, wie er möchte.
      Bald gibt es wieder Bundesliga, hurra!

      1. Liebe Rike,
        die unsägliche Hasi0815 hat mich hier tatsächlich mit ihrem Riesenpott La Mer Creme in den Wahnsinn getrieben. Da habe ich im Alsterhaus einen kleinen Topf erworben. Das blöde ist das ich sie im Winter echt toll fand. Das schöne ist, das ich mit der Dame vom LaMer Stand jetzt per Du bin……….Voll dämlich, aber ich kaufe sie (hoffentlich) nicht nach.
        Das kommt von das.
        Liebe Grüße Christiane

        1. Au weia. Den halben Riesenpott muss ich übrigens in kleinen Portionen GG unterjubeln (vom Pott weiss er nichts!), da ist doch ‚benz‘ drin, dass ich nicht mehr vertrage. Seine Haut hat sich echt verbessert, wobei noch all die anderen Kleinigkeiten dazu beigetragen haben dürften. Kannst Du Dich noch an das alte Foto von meinen Vorräten erinnern? Eben, das war nicht so wenig, und einiges davon ist in einem hübschen Männergesicht gelandet. Die Lehre: nichts mehr in grossen Mengen kaufen!

          Was ich noch nehmen kann (hoffentlich haben sie zwischenzeitlich nicht noch die Rezeptur verschlimmbessert) und wirklich mag: La Mer The Concentrate und The Firming And Lifting Mask. Wunderbar, so richtig angenehm auf der Haut. Teuer, aber wunderbar, und man bildet sich natürlich Wirkung ein. 💋

          1. Da kann man den GG glatt drum beneiden. Ja, ich glaube Du hattest den Schrank mit den vielen Teoxane Produkten.
            Nein, ich kaufe ( zumindestens in diesem Jahr) nix von LaMer!
            LG Christiane

  3. So ein bisschen kann ich dieses Getue nachvollziehen. Als ich vor 5 Jahren den ersten Artikel über Retinol gelesen habe, habe ich schlichtweg das halbe Internet durchforstet um vollkommen überfordert zu sein mit all den Angeboten und womit man es kombiniert usw. Meine Haut war aber auch in einem sehr grottigen Zustand und das wollte ich nicht länger. Natürlich habe ich damals alles quer durch die Bank gekauft. Weil viel hilft viel. Ich habe zwar nie aktiv irgendwo mitgeschrieben aber fleißig gelesen und maßlos übertrieben. Ich habe allerdings bei einem Blog mitgelesen, wo man schnurstracks in die Hölle kommt, wenn man diese Produkte und die reihnenfolge nicht genauso nimmt.

    Aber es hat meine Haut enorm verbessert daran kann ich nicht rütteln. Und heute weiß ich es natürlich besser und benutze Dinge die meine Haut braucht bzw. die zu ihr passt

    Klar sind diverse Aussagen lächerlich, aber ich kenn auch das Gefühl alles unbedingt richtig machen zu wollen und nur keine „Fehler“ zu begehen indem man die Reihenfolge oder einwirkzeit nicht einhält Gott sei dank werden wir älter und weiser 😂

    Liebe Grüße
    Natascha

  4. Guten Morgen, ich sehe es mittlerweile wie ChristianeBVB, Hautpflege muß funktionieren. Und wenn ein Serum von Eliza Jones bei mir den gleichen Effekt hat wie ein 100 Euro Serum von yx – dann spricht das für sich. Meine Hautärztin hat sich schlapp gelacht, als ich ihr erzählt habe, wieviel Geld ich so monatlich für Skincare ausgegebe (ausgegeben habe!). Die Oberschicht der Haut hat eine Barriere und da gehen die meisten Wirkstoffe gar nicht durch, dürfen sie auch nicht – oder es wird verschreibungspflichtig. Sie meinte, ich sollte mein Geld für schönere Dinge ausgeben. ……Schönen Sonntag, Gruß Eva

  5. Lieber KK, liebe Mitlesende,

    ich habe ja kürzlich berichtet, dass ich durch Umstellung meiner Pflegeprodukte/Ernährung meine beginnende Rosazea und die Gesichtsrötungen nahezu „besiegt“ habe.
    Ich benutze genau 5 Pflegeprodukte (Reinigung, Toner, Serum, Nachtpflege und tagsüber Sonnenschutz) plus Make up, meine Haut ist so gut wie nie, bin 59. Ich hatte große Sorge, wie mein Gesicht ohne spezielle AntiAging Pflege nun aussehen würde….es hat sich bezüglich Falten absolut NICHTS verändert. Was habe ich monatlich für Hautpflege ausgegeben, Wahnsinn.
    Mein teuerstes Pflegeprodukt kostet 24,95. Unfassbar, hätte ich nie für möglich gehalten.

    Pflege macht Spaß, ich beschäftige mich auch weiterhin damit, aber die Sucht, Neues auszuprobieren ist quasi gen Null gegangen, weil ich viele Stoffe einfach nicht vertrage.
    Meine Haut sieht trotz günstiger Kosmetik richtig gut aus, ich bin happy (und mein Konto auch;o)
    Bin nun pflegetechnisch wesentlich entspannter, ich halte allerdings zwei Regeln strikt ein:
    1. Direkte Sonne meiden (Gesicht das ganze Jahr über mit Sonnenschutz)
    2. JEDEN Abend Gesicht reinigen (nie mit Make up schlafen gehen)

    Einen schönen Sonntag euch allen wünscht
    Rike

      1. Sollte natürlich du mir und nicht dumpf heißen 😆……Schreibkorrektur Programm 🤣
        Liebe Grüße

      2. Liebe Simone,
        ich habe das in einem Post hier als Antwort sehr ausführlich beschrieben, weiß nur nicht mehr, in welchem. Ich suche danach und melde mich hier noch mal, lG

  6. Zufällig habe ich seit ca. 2 Wochen kein Tret. oder Retinol mehr genommen. Plötzlich spannten meine Lippen wie verrückt, nun ist das Gesicht so trocken das es fast explodiert. Ganz oben auf den Wangenknochen, fast unter den Augen, sind leicht rosa Flecken. Jetzt bin ich nicht zu Hause und die Creme für 2,49€, sowie mein Hyaluron aus dem ALDI wäre meine Rettung. Mist! Hier gibt es weit und breit kein Müller, ALDI etc. und da käme ich auch nur Sonntags hin. Noch mal Mist! Werde mir morgen in der hiesigen Apotheke die von Natascha empfohlene Aquaphro bestellen. Das war es dann wohl dieses Jahr mit Kosmetikkäufen. Habe noch eine Hand voll Proben Physiogel Creme eingepackt, die verbrauche ich auch noch.
    Da fiel mir gerade noch ein, das wenn ich einen Neuro Schub bekomme, dann immer im August. Passt also ungefähr. Mein letzter Schub ist bestimmt 3 Jahre her. Noch mal Mist!
    LG

    1. Ach, du hast aber auch Pech. Kann dir dein Mann nichts bringen, oder ist er zu weit weg?

      Liebe Grüße
      Natascha

      1. Liebe Natascha,
        neee, das lohnt nicht. Das ist einfach zu weit weg. Außerdem würde er das in meinem Lager niemals finden. Sofern er mein Lager finden würde………….Aber der neue PC Sonnenschutz drauf gibt ein tolles Hautgefühl. Den neuen von Transparent Lab habe ich zu Hause gelassen und nur Reste und Proben zum aufbrauchen mit. Mist!
        LG Christiane

  7. das aus einer zu füllenden Leere im Leben entsprungen ist – ohne irgendjemandem zu nahe treten zu wollen, sieht es manchmal sehr danach aus.

    Allerdings schliesse ich mit ChristianeBVB an, dass es wohl vorwiegend einfach der Sprachgebrauch ist, der dann letztlich keinerlei Abstufungen nach unten mehr zulässt: alles, was nicht als „mega“ beschrieben wird, wird als „meh“ angesehen.

    Hysterische Übertreibung findet in vielen Feldern statt – es hat den Anschein, dass jeder Grossmeister sein will, am besten auch noch unangefochten und mit höchster Komplikation – aber wofür? Die schönsten Rosen im Vorgarten, die tollste Wurst auf dem Grill, die besten Socken in der Schublade usw.
    Bei aller Liebe zum Schönen, Guten und Wahren: aber das sind doch Petitessen.

    Dass man mal vertieft in ein Thema stürzt, gerne auch Pflege, hat m.E. auch damit zu tun, für sich persönlich das richtige zu tun, und nicht mal eben mit 1 % Retinol ohne SC in der Mittagssonne in der Weltgeschichte herumzuspazieren.
    Mich persönlich schützt ja die immer noch bestehende Unverträglichkeit von allen möglichen Produkten mit „benz“ im Namen (nachdem ich allen Ernstes in die Tiefen der Metabolisierung herabgestiegen bin, auch Parabene et. al.) vor gewissen Anfällen. Andererseits habe ich feststellen müssen, nachdem ich auf ANR – ich dachte, ich müsse doch mal wieder etwas Neues einführen – im Gesicht mit fiesen Pickeln reagierte , dass ich besser bei dem bleibe, was ich habe, mag und vertrage. Manches von La Mer bleibt, weil es sich gut anfühlt, und das ANR wandert (hört mal weg:) auf meine Füße. Sie sind jetzt wunderschön. 😂

    1. Aber doch noch einmal zu den wichtigen Dingen im Leben.

      Seit (nicht nach) Corona und den unsäglichen Diskussionen um Für und Wider bestimmter Schutzmassnahmen habe ich noch einmal einen anderen Fokus; ich bin da deutlich genervt. Mich interessiert nicht mehr, was andere Leute treiben, sondern nur noch, wie es dem Haushalt, ein paar guten Freunden und der Familie geht. Alle anderen treiben, was sie treiben, und sei es noch so ignorant. Ich kann es ja nicht ändern, auch wenn ich mir Sorgen um Klinikaufenthalte von Liebsten mache, weil da niemand die Kranken noch schützen mag. Wenn nur manche Kranken sich selbst mit Masketragen zu schützen versuchen, wird Trinken und Essen zum Experiment; viele Kranke haben selbst keine ungefähre Ahnung, dass sie sich besser nicht noch zusätzlich infizieren lassen, auch wegen der langfristigen Folgen. Es klärt ja niemand mehr auf.
      Corona ist übrigens nicht vorbei; die WHO hat nur den Gesundheitsnotstand aufgehoben, nicht gesagt, dass die Pandemie vorbei sei. Und es steckten sich im Umfeld gerade in den letzten Monaten recht viele – teilweise zum ersten Mal – an. Etlichen geht es seit Jahren nicht mehr so richtig gut – Monate später ein Schlaganfall hier, neue Herzprobleme dort. Kennt jemand die Übersterblichkeitsstatistiken? Da sieht es nicht so richtig gut aus.

      Insofern kommt mir vieles wie eine Übersprungshandlung vor, nur um den Elefanten im Raum – und nicht nur die zu füllende Leere im Leben – zu ignorieren.

      (Obwohl positive Ablenkung natürlich auch ihr Gutes hat, aber nicht in der scheinbaren Ausschließlichkeit: die Balance macht’s)

      1. Auch nach langem stillen Mitlesen hier meinerseits mal wieder eine Rückmeldung 😊

        ich kann was Covid betrifft hier nur zustimmen, leider ☹️
        es wird zumindest unter den Risikogruppen und deren nächsten Personen des Umfeldes oft massiv unterschätzt.
        Wer Vorerkrankungen hat wie Diabetes, oder gar schon Herz- und Gefäßkrankheiten kann massiv gefährdet sein und sollte auf sich achten.
        Man kann die Ansteckung vllt oft nicht mehr vermeiden im Moment, aber WENN man sich angesteckt hat, sollte man zumindest massive Für- und auch Nachsorge für sich selbst betreiben. 🙏🏻
        So viele Gefäßentzündungen und Thrombosen mit ihren Nachwirkungen habe ich seltenst zuvor gesehen. Corona scheint bei einigen da massive Schäden anzurichten, die man leider oft erst im Nachgang und zu spät bemerkt! So viele junge Patienten, sind es vor allem.
        Ich hoffe es wird auf lange Sicht geforscht, WARUM das bei einigen so einschlägt und bei anderen echt „nur“ der Influenza gleicht mittlerweile.
        Nichts desto trotz muss ich zugeben, dass das Arbeiten in der Klinik wieder mehr Freude bereitet, wenn man auch mal (je nach Fall natürlich) ohne Maske einen Patienten anlächeln darf und ein Lächeln zurück bekommt.
        Das Zwischenmenschliche und die Patientenausgeglichenheit hat sehr profitiert davon – Vernunft hin oder her.
        Ich arbeite wieder lieber und bin zufriedener, als zu tagelangen FFP-Masken-Zeiten vor der Schwangerschaft.
        Vllt sind es aber auch die neugewonnen Nerven als Mutter? 😅

        Zum Thema hier bezüglich Hautpflege.
        Ich glaube man konzentriert gerne immer mit Hingabe auf EIN einen ausfüllendes Thema. Mir hat das ganze während Schwangerschaft und Stillzeit kaum gefehlt und der Minimalismus hat gut getan.
        Mir jetzt hin und wieder aber etwas zu gönnen in der Richtung, auch bezüglich Wirkstoff genieße ich auch.
        Etwas minimalistischer wird’s dennoch bleiben – oft hab ich was das betraf tatsächlich übertrieben und der „Entzug“ tat mir gut. 👍🏼 😄

        allen einen schönen Sonntag und Grüße an den KK ans schöne Meer, was mir so sehr fehlt 🧡

        1. So viele Gefäßentzündungen und Thrombosen mit ihren Nachwirkungen habe ich seltenst zuvor gesehen. Corona scheint bei einigen da massive Schäden anzurichten, die man leider oft erst im Nachgang und zu spät bemerkt! So viele junge Patienten, sind es vor allem. 😳

          Das klingt ja richtig übel. Ihr seid also ordentlich mit „Reparatur“ beschäftigt. Dann ist wohl doch mehr dran, als allgemein kommuniziert wird – von wegen Grippe/Schnupfen.

          Wobei Thrombophilien in der Bevölkerung doch sehr weit verbreitet sind, die meisten wissen nur nichts davon; damit sind die Folgen eigentlich logisch.

          Was ist eigentlich aus der guten alten Prävention geworden? Wenn man diesen Elefanten quasi im Porzellanladen loslässt wie derzeit, kann man im Prinzip dann auch andere Vorsorgemassnahmen gar nicht mehr richtig ernst nehmen.

          Wie auch immer, aber das so oft versprochene Lächeln habe ich in der kardiologischen Klinik nirgendwo gesehen.
          Im Gegenteil: wenn man sich selbst schützt, wird man verächtlich gemacht, wütend angeblickt und darf extra lange warten (und dabei ich war superfreundlich und habe mit Augen und Stimme gelächelt!). Das war vor einem halben Jahr noch anders. Wird das jemals wieder besser werden?

          Was mich zunehmend nervt, ist die Diskrepanz zwischen Theorie und Praxis, zwischen den vielen Erkenntnissen und den (kaum vorhandenen) Taten. Apropos Theorie bzgl. Krankheitsschwere: googled man scholar und gibt hla gene polymorphism severity ein, sieht man Veröffentlichungen in niv.gov oder frontiersin; auch Nature hatte diese Tage einen Artikel dazu.
          Nur, Hand aufs Herz: welcher Hausarzt, welches Labor wird das testen? Was folgt jeweils daraus?

          Jedenfalls ist ohne Gesundheit alles nichts. Bleibt gesund!

  8. Liebe Hasi o815,
    da bin ich ganz bei Dir! Ich kümmere mich auch nur noch um mich und mein enges Umfeld. Der Rest ist mir egal. Da hilft mein erprobter Fatalismus mal wieder sehr. Ich kann und will die Welt nicht retten. Ich habe sie nicht in die Grütze gefahren und ich zieh den Karren auch nicht raus. Bezahlt mir niemand und kostenlos mache ich rein gar nix (mehr). Bekommt man nicht gedankt. Da danke ich mal wieder Gott auf Knien das ich keine Kinder habe, nur dann kann man sich das, glaube ich, leisten.
    Ich danke Dir noch mal für Deine engagierten Zeilen zum Masken tragen. Das kam bei mir gut an.
    So, der Kuchen ruft.
    Liebe Grüße Christiane

    1. Danke! 😊 Dein Zuspruch hat mir auch sehr gut getan!
      (Manchmal kommt man sich wie ein Geisterfahrer vor. Egal.)

  9. Lieber KK & all,

    ich verbuche dieses ganze „Gehype“ immer unter „leichte Übertreibung fördert das Verständnisvermögen“. Ich habe das Gefühl, die Menschheit stumpft immer mehr ab, so dass immer mehr Superlative nötig sind, zumindest gefühlt. Alles muss „awesome“ sein, früher das Adjektiv für das Höchste der Gefühle, heute max. auf Niveau von „OK“.

    Irgendwann fällt dieses Soufflé hoffentlich von selber zusammen.

    Es betrifft doch nicht nur Kosmetik, sondern gefühlt fast alle Bereiche, jeder übertreibt alles Mögliche wie verrückt. Pure Reizüberflutung, ich leide da in größeren Menschengruppen regelrecht dran, wenn jeder bei jedem Thema noch einen draufsetzen muss. Da geh ich lieber mit meinem Dackel durch den Wald, echt jetzt! 😉

    Ansonsten sehe ich es auch so, Skincare ist für mich wie Meditation, ein Stückchen Selbstliebe, nicht mehr und nicht weniger.

    In dem Sinne, viele liebe Sonntagsgrüße,

    Melanie

    1. „Irgendwann fällt dieses Soufflé hoffentlich von selber zusammen“ ich lache mich schlapp, echt herrlich!!!
      LG

  10. Lieber KK, Du schreibst über die Wortwahl im Internet „OMG, du weißt so viel über Skincare, du bist mein Hero!“ oder „das Leben gerettet“.

    Ich behaupte dass diese Worte so nur im Internet von Person X geschrieben werden, aber wenn Person X mir gegenüber steht sie sich sicherlich anders artikulieren würde. Die Wortwahl im Internet ist oft überspitzt und da man sich ja nur über das geschriebene Wort verständigt, kann es schnell zu Missverständnissen führen. Ungeschickte Formulierungen verwirren und können leicht dazu führen dass Menschen sich angegriffen fühlen.

    Deshalb gilt, auf die richtige Wortwahl kommt es an, vor allem im Internet. Aber nicht nur da, sondern auch natürlich im realen Leben.

    So, das waren die Worte des Pizzabäckers Herr TO. zum Sonntag.

    1. Ähh, also ich habe und hatte auch immer mit jüngeren Leuten zu tun und die sprechen alle so! Ich kann da kaum einen Unterschied ausmachen.
      Und „Geh sterben!“ als unschönes Beispiel verrohter Sprache im Maximalismusmodus ist mir auch schön öfter an die Ohren als an die Augen gekommen.
      Viele Grüße
      KK

      1. Genau DAS meinte ich, alles ist entweder „BFF & Isch libbe Disch“ oder „Geh sterben“ 😀

    2. „Deshalb gilt, auf die richtige Wortwahl kommt es an“ sehr richtig! Stimmt. Ist für mich in der Freizeit manchmal anstrengend, weil ich täglich absolut gerichtsfest formulieren muss. Da lasse ich mich auch gerne mal hängen. Aber Recht hast Du natürlich.

      wertschätzende Grüße von der, die sich alle 5 Minuten mit Hyaluron Serum einschmiert.

  11. Danke für einen interessanten Blog-Beitrag! Nachdem ich in meinen 20ern eher der Typ ‚Nivea Soft und schnell kaltes Wasser ins Gesicht spritzen‘ war (in dem Alter sieht man ja eigentlich immer OK aus, egal was man macht, weshalb mich auch keine HautpflegeTips von jungen Influencer interessieren) , beschäftige ich mich seit Corona intensiver mit Hautpflege. Dieser Blog hier hat mich dabei sehr inspiriert. 🙂 Unter anderem konnte ich auch die Marke Stratia hier entdecken, nutze nun schon seit 3 Jahren das Squalan Öl und den Cleanser. Ich finde ab 32, vielleicht bei manchen Leuten schon früher, macht eine gute Skincare Routine einen großen Unterschied. Dazu gehören die richtigen Produkte für den Hauttyp, allerdings funktionieren auch die besten Produkte nicht ohne Sonnencreme und viel Wasser trinken +Sport. Ich finde eine Beauty Routine ohne Ernährung, Spazierengehen an der frischen Luft und Sport ist eigentlich sinnlos. Es sollte ausserdem irgendwie Spaß machen finde ich.. So kriege ich bei schlechten Düften in Skincare schlechte Laune :-()… Irgendwie bescheuert, aber ich bin echt geruchsempfindlich,ein schöner Start in den Tag schließt bei mir gut oder neutral riechende Produkte ein. Eine kurze verlässliche Routine die Spaß macht und die man auch auf Reisen einfach umsetzen kann =perfekt. Die Version seines besten Ichs sein zu dürfen gibt ja Selbstbewusstsein und Freude, die Zeit anhalten kann man nicht, aber warum auch. Was mein Gesicht auch immer zum Strahlen bringt sind Dampfbäder für die Haut (auch sehr entspannend). ROUTINE JA… REGIME NEIN 🙂 Der freudlose Term gehört für mich mehr nach Nordkorea. Aber das ist meine persönliche Einstellung… Liebe Grüße Marie

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