WENN DAS LEBEN VORBEI IST: GEHT ES IRGENDWIE WEITER?

Ein Leben nach dem Tod? Eine tröstliche Vorstellung. Aber dient die Vorstellung nur zu unserer Beruhigung, oder ist da irgendwie was dran? Und was können wir von Kulturen lernen, die das Ende des Lebens genauso feiern wie das Leben selbst?

 

Der Tod hat mich schon als kleiner Junge fasziniert. Noch nie konnte (oder wollte) ich mir vorstellen, dass der Tod ein absolutes Ende darstellt. Kaum konnte ich lesen, verschlang ich schon „Berichte“ über „Signale aus dem Jenseits“.

Als wir in der Schule den ersten Energieerhaltungssatz in der Thermodynamik lernten (vereinf: „Energie geht nicht verloren“), schloss ich direkt auch auf unser Leben. Warum sollte all das Leben auf der Welt im Nichts verpuffen? Wozu der ganze Aufwand der Natur?

Später kam mir dann der Gedanke, dass sich Menschen ganz einfach zu wichtig nehmen, und unsere Unwichtigkeit im Universum Grund genug ist, warum eben doch alles unwiederbringlich in der Unendlichkeit verschwinden muss.

 

Als kleiner Junge habe ich mit meiner Oma einen „Deal“ gemacht: „Wenn Du mal stirbst, Oma, gibts Du mir dann Zeichen aus dem Jenseits?“

Wie meine Oma sich dabei gefühlt haben mag? Und um es gleich zu beantworten…ich habe keine Zeichen erhalten. Zumindest habe ich sie nicht erkannt oder verstanden, sollte es welche gegeben haben.

Ganz anders beim Tod meines Vaters vor zehn Jahren. Da musste ich mich ständig zur Vernunft rufen, so viele seltsame Begebenheiten kreuzten meinen Weg. Typisch, denn was man sich erhofft, verklärt unser Gehirn irgendwann als Bestätigung.

Also habe ich selbst auch keinen blassen Schimmer, was dieser „Tod“ nun eigentlich wirklich bedeutet. Und das ist in meinen Augen auch gut so. Ist es doch die einzige Konstante in unserem Leben, die zumindest alle gleich macht. Auch wenn es manchmal grässlich ungerecht anmutet, wenn Menschen viel zu früh abtreten müssen.

Von aussen gesehen liebe ich Kulturen, die den Tod eines Menschen feiern. Oder überhaupt das Morbide. Wie zum Beispiel den „Dia de los Muertos“ („Tag der Toten“), der hauptsächlich in Mexiko am 2. November von Klein und Groß mit herrlichen Kostümierungen gefeiert wird.

Dem Tod mit Angst und Unbehagen zu begegnen ist zwar eine Möglichkeit, und Trauer ist sicherlich keine Gefühlsregung, die zum Singen und Tanzen anregt, aber macht man sich das Leben nicht doch ein wenig leichter, wenn man den Tod nicht so ernst nimmt?

Ernster als der Tod geht es ja wohl nicht! Das höre ich viele Leute sagen, aber wenn man ja eh nichts daran ändern kann, wäre es nicht doch eine Strategie zu versuchen, das Negative aus dem Unbekannten zu entfernen? Wir lernen von Klein auf, dass das was wir nicht kennen gefährlich sein kann. Aber was ist am Tod schon gefährlich? Könnte er uns gar das Leben kosten? Pah, aber sicher doch!

Fragen über Fragen, darüber haben sich schon die weisesten Köpfe Gedanken gemacht, und trotzdem gibt es keine Gewissheit, nur Hoffnung, egal ob im Glauben oder in einer Überzeugung.

 

Und daher die Frage aller Fragen: Wie seht IHR das mit dem Tod? Alles vorbei? Oder geht es munter weiter, inklusive Wiedergeburt? Schwarzes Loch, oder auf einem Wölkchen sitzend an der Klampfe zupfen? 😉 

Oder hattet IHR schon Signale aus dem Jenseits bekommen? Hofft IHR auf dieses ominöse „Leben nach dem Tod“?

 

 

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(Foto: Pixabay.   Keinerlei Sponsoring)

 

 

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45 Gedanken zu “WENN DAS LEBEN VORBEI IST: GEHT ES IRGENDWIE WEITER?

  1. Lieber Konsumkaiser,
    ich lese deinen Blog immer, melde mich aber nur selten. Aber heute dachte ich: Was für ein Thema! Ich war maßlos überrascht. Da klicke ich wie immer morgens, den Link an – und traue meinen Augen nicht! Man ist in diesem Zusammenhang einfach nicht auf so etwas gefasst, obwohl dein Blog ja öfter mal und überraschend aus dem Rahmen fällt. Ich bin einfach nur fasziniert und hoffe auf ganz viele Kommentare. Mich selbst fasziniert dieses Thema schon lange, das bleibt wohl nicht aus mit zunehmender Reife, und ich finde deine Gedanken dazu faszinierend und tröstlich und einen guten Weg, mit diesem Thema umzugehen. Es bleibt je doch alles Spekulation – nach so vielen Jahren Menschheitsgeschichte und Forschung noch immer. Ich selbst schwanke immer noch, manchmal sogar zwischen den Extremen: „da ist gar nichts“ und „es gibt einen Gott und etwas nach dem Tod“. Wenn ich das Elend in vielen Weltteilen sehe, denke ich, es kann nichts hinter der Welt geben. Es bleibt am Menschen hängen, Gott zu sein und die Probleme zu lösen, auch die, die eigentlich über menschliches Vermögen hinausgehen. Kurz: Ich habe keine Ahnung. Aber auch mir gefällt der Gedanke, es nicht so ernst zu nehmen. Trauer und Verzweiflung sind schließlich auch keine Hilfe. Oje, ich könnte noch so viele Gedanken schreiben, aber das sprengt den Rahmen. Jedenfalls: ein tolles Thema, schade, dass man nicht mal wirklich ausführlich darüber reden kann.

    1. Liebe Susanne, diesen Gedanken zu all der Grausamkeit in der Welt, und wie ein „liebender Gott“ sowas zulassen kann, treibt auch mich (und sicher viele andere Menschen) um. Früher wurde ja mit den berühmten „Prüfungen von Gott“ argumentiert, davon ist man aber zum Glück mittlerweile weg.
      Ich für mich kann nur sagen, dass ich den religiösen Aspekt bewusst ausgeklammert habe, weil ich mich da einfach zu wenig auskenne. Trotzdem ist es wohl ganz natürlich, dass man im fortschreitenden Alter auf etwas Hinterm Lebenshorizont hofft.
      Ich denke dann immer: Lebe jetzt, wenn es zu spät ist, haste vielleicht nix mehr davon. 😉
      Ich hoffe auch auf viele Kommentare, denn das Thema ist extrem vielschichtig und polarisierend.
      Viele liebe Grüße
      KK

      1. Was wäre das für ein Vater/eine Mutter, der/die seinen/ihren Kindern vorschriebe, wie sie zu spielen haben… 😉
        Liebe lässt frei. Gottes Liebe lässt unendlich frei.

        1. Naja, wenn ich es pupsgenau nähme, wäre das unendlich Freilassen aber doch arg beschränkt, wenn ich mir die Gebote und „Sanktionsmöglichkeiten“ der Institution des Papas anschaue. 😉
          Gab es da vielleicht mal Übermittlungsfehler? 😇
          Liebe Grüße
          KK

        2. Was wäre das für ein Vater/eine Mutter, der/die tatenlos zusähe, wie seine/ihre Kinder auf den Bahngleisen spielen oder mit dem Gasherd? Wahre Liebe setzt auch Grenzen, wo es nötig ist. Das soll kein Argument gegen Gott sein, sondern nur gegen die Vorstellung, Liebe und das Setzen von Grenzen seien unvereinbar.

  2. Lieber KK,
    vor Jahren habe ich einen Roman von Gioconda Belli mit dem Titel: „Bewohnte Frau gelesen“. Es geht darin um Widerstandskämpfe in einem Land wie Chile oder Kolumbien, ich weiß nicht mehr wo genau. Aber in all den Jahren ist die Geschichte um eine Frau und einen in ihrem Garten wachsenden Orangenbaum in meinem Gedächtnis geblieben. In diesem Baum erwacht die Seele einer früheren Kämpferin und mit dem Genuss der Früchte dieses Baumes, stärkt sich auch die Widerstandskraft der Protagonistin. Auch für mich gilt der Satz Energie geht niemals verloren, sie wird umgewandelt in etwas Anderes und es ist ein Trost sich vorzustellen, daß diese Energie von jedem von uns etwas Gutes ibewirken kann für das oder diejenigen die nach uns kommen
    L.G..

    1. Liebe Clarissa, das ist ein so schöner Gedanke. Da bekommt das Wort „Inspiration“ gleich eine viel tiefere Bedeutung, wortwörtlich.
      Viele liebe Grüße
      KK

  3. Wenn es mit dieser Welt so weiter geht, möchte man da wirklich länger leben oder noch einmal wiederkommen? In 10 Jahren wird das Trinkwasser knapp und es wird heißer werden, die armen Menschen, die heute noch Kinder sind …. und und und
    Leben ist kommen und gehen, eine verwelkte Pflanze kommt nicht wieder, sie ist Humus für ihre Nachkommen oder andere Pflanzen.
    Man fragt sich, was nachher kommt, man fragt aber nicht, was vorher war. War ich mal ein Urmensch, ein Dinosaurier oder ein Regenwurm.
    Nehme man an, man wäre plötzlich da, würde man in der heutigen Zeit denken, man wäre von Gott erschaffen worden? Ich denke nicht, heute wäre es eher von einem Computer … 🙂
    Gott und Götter, irgendwer muss ja schuld sein. In aller Not, wenn man sonst nichts findet und wenn sonst nichts da ist, dann braucht man etwas, an was man sich klammern kann.
    Wenn einer anfängt, machen alle nach. Mundpropaganda, da wird alles möglich.
    Im Moment sage ich für mich: Ich möchte weder wiederkommen, noch ewig leben, aber 95 Jahre alt möchte ich schon werden, ohne Wasserknappheit.

  4. Lieber KK,
    was für ein Thema!
    Bis vor einigen Jahren hatte ich keine wirkliche Meinung, ob es nach dem Tod noch etwas gibt oder vor der Geburt schon mal etwas gab. Ich bin katholisch aufgewachsen mit allem drum und dran, konnte aber diese klassische Vorstellung von Himmel und Hölle nie so ganz nachvollziehen. Trotzdem sende ich aber instinktiv Stoßgebete an Gott, wenn es mal brenzlig wird. Bin also wohl so klassisch dazwischen.
    Vor einigen Jahren habe ich in einem Schottland Urlaub mit meiner Begleitung in einem kleinen Dorf angehalten, wir wollten etwas essen gehen. Ich war dort und in Schottland generell vorher noch nie gewesen, kannte aber auf unheimliche Weise die Straßen, bestimmte Häuser und wusste, dass oben auf dem Berg ein alter Friedhof war und wie es dort aussieht. Wir sind dann rauf gelaufen und da war der Friedhof. Das war so unheimlich und ein so krasses Deja Vu, und korrelierte zugleich mit dem extremen Gefühl, sich in Schottland wie zu Hause zu fühlen, dass ich irgendwie glaube, dass meine Seele vielleicht doch schon mal auf dieser Welt war und zwar als Schotte. Das hatte ich vorher und nachher nie mehr auf diese Art an irgendeinem anderen Ort auf dieser Welt.
    Ich weiß, das klingt alles total bescheuert und ich bin alles andere als esoterisch angehaucht, aber vielleicht ist da doch mehr, als wir wissen.
    Schottland ist bis heute mein liebstes Reiseland und ich habe jedes Mal das Gefühl, zuhause zu sein, wenn ich dort ankomme.
    VG
    Mairi

    1. Liebe Mairi, Danke fürs Teilen! Ich bin mir auch sicher, dass es da noch Zusammenhänge gibt, die wir uns noch nicht erklären können, und sei es nur genetische Informationen, die weit über die Generationen vererbt werden.
      Ich hoffe immer inständig, dass man am Lebensende zumindest so eine Art „Erleuchtung“ bekommt, die einem das große Ganze verständlich macht. Einfach nur „Licht aus“ ist so unbefriedigend. 😉
      Liebe Grüße
      KK

  5. Lieber Konsumkaiser,

    in der Tat ein spannendes Thema! Meiner Ansicht nach ist der Tod im Wesentlichen ein großes Missverständnis.

    Physiker wissen längst, dass die Zeit „nur eine Illusion ist, wenn auch eine ziemlich hartnäckige“, wie Einstein es formulierte. Physikalisch gesehen ist die Einteilung in „Vergangenheit“, „Gegenwart“ und „Zukunft“ unsinnig (siehe https://de.wikipedia.org/wiki/Blockuniversum). Die Zeit existiert zwar so wie der Raum im Sinne einer bestimmten Anordnung von Zuständen, doch sie „vergeht“ nicht wirklich – Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft sind gleich real.

    Warum haben wir eigentlich Angst davor, zukünftig irgendwann nicht mehr zu existieren, wünschen uns aber nicht, schon immer gelebt zu haben? Unsere Angst vor dem Tod, die letztlich der Grund für die Sehnsucht nach einem ewigen „Leben nach dem Tod“ ist, ergibt zwar evolutionsbiologisch Sinn und ist deshalb nur schwer abzulegen. Logisch gesehen ist das aber genauso unsinnig, wie sich zu wünschen, man wäre unendlich groß.

    Unbegrenztheit ist für mich in jeder Hinsicht eine Horrorvorstellung. Man stelle sich nur vor, ein Buch mit unendlich vielen Seiten zu Ende lesen zu müssen oder einen Kinofilm zu sehen, der niemals endet. Ewiges Leben würde auch das schönste Paradies zur Folter machen. Wir sollten also für den Tod dankbar sein und ihn – wie die Geburt – nicht als Verlust ansehen, sondern als Rahmen eines Lebens. Denn erst durch seine Begrenztheit ergibt unser Leben überhaupt Sinn.

    Ich brauche also kein „Leben nach dem Tod“, um mich am Hier und Jetzt zu erfreuen, und erst recht keine Religion, die mir ein Paradies verspricht oder die Hölle androht. Im Gegenteil lenkt diese Vorstellung nur davon ab, das Beste aus dem Leben zu machen, das wir haben.

    Herzliche Grüße

    Karl Olsberg

    1. Sehr gut, genau das habe ich auch immer im Hinterkopf. Die ganze Sache unterliegt einem Denkfehler, der in der Verarbeitung unserer Realität liegt.
      Wie gesagt, meine Hoffnung liegt in einem großen Aha-Effekt am Ende des Lebens.
      Liebe Grüße
      KK

      1. Warum auf den großen Aha-Effekt bis zum Ende des Lebens warten? Ich fürchte, neue Erkenntnisse wird uns der Moment unseres Todes auch nicht bringen. Ich stelle ihn mir (im günstigsten Fall) wie ein sanftes Einschlafen vor. Aha-Effekte habe ich dabei eher selten. 😉

    2. Das alles gilt für Menschen, die ein erfülltes Leben haben/hatten.
      Was ist mit denen, die einen Tag leben? Oder ein Jahr? Wie erfüllt sich die Freude am Hier und Jetzt innerhalb dieser Lebensspanne?

      Auch, wenn ich ebenfalls glaube, dass Zeit eine Illusion ist, kann ich es nicht fühlen. Ich fühle bspw. meinen Körper altern von Tag zu Tag und sehe ihm dabei zu. Ich kann seinen Verfall und das „Voranschreiten“ der Zeit belegen mit Fotos alle fünf Jahre. Ja, wir erfahren immer nur den jetzigen Moment, Vergangenheit und Zukunft existieren im Erleben nicht. Aber wir können die Aneinanderreihung von jetzigen Momenten als fortschreitende Entwicklung dokumentieren. Wie passt das mit der Illusion zusammen?

      1. Das Leben ist nicht gerecht. Aber das bedeutet noch lange nicht, dass es irgendetwas geben muss, das auf wundersame Weise nach dem Tod wieder Gerechtigkeit herstellt. Das Geheimnis des Glücks liegt meines Erachtens nicht darin, auf eine „finale Wiedergutmachung“ im Jenseitzs zu hoffen, sondern das zu akzeptieren und zu schätzen, was da ist. Interessanterweise können das Todkranke oft besser als wir Gesunden.

        Es ist das Wesen einer Illusion, dass man sie nicht durchschaut. Dass die Zeit nicht vergeht, ist keine Spekulation, sondern eine beweisbare physikalische Tatsache. Dass wir es anders wahrnehmen, hat mit der Art zu tun, wie wir Informationen verarbeiten (bzw. damit, was Zeit überhaupt ist – nämlich die Anordnung aller Zustände des Universums in aufsteigender Reihenfolge ihres Informationsgehalts, was der Kern des zweiten Hauptsatzes der Thermodynamik ist). Das hier genauer zu erklären, würde den Rahmen dieses Kommentars sprengen. Ich habe das Thema Zeit in meinem Roman „Das KALA-Experiment“ etwas ausführlicher beleuchtet. Ansonsten empfehle ich zum Einstieg den oben verlinkten Wikipedia-Artikel über das „Blockuniversum“.

        1. Danke für deine tollen Kommentare Karl. Das entspricht sehr meinen Gedanken, nur viel besser formuliert. 🙂

  6. Der Tod wird in unserer Gesellschaft ja gerne totgeschwiegen, obwohl wir alle wissen, dass er unausweichlich und Bestandteil des Lebens ist. Vielleicht wird das Thema so gern verdrängt, weil wir nicht daran denken möchten, dass wir letztendlich keine Wahl haben.
    Wir lernen, dass man für sein Leben selbst verantwortlich ist, es gestalten und lenken kann.
    Und manchmal hat man heutzutage den Eindruck, dass man mit genug Willen auch Krankheit und Tod beeinflussen könnte. Allein sprachlich muss man gegen Krankheiten ‚kämpfen‘ und Verstorbene haben ‚den Kampf verloren‘. Diese selbstverständlich genutzten Formulierungen klingen bei genauer Betrachtung so, als hätte man es in der Hand gehabt (und versagt).
    Was immer nach dem Tod kommt oder wir dazu glauben, Verstorbene sollten wir nicht nur betrauern, sondern auch ihr Leben feiern.
    Meine Mutter hatte sich das so gewünscht und so haben wir bei ihrer Trauerfeier nicht nur geweint, sondern auch alle zusammen mit Sekt auf ihr Leben angestoßen. Ob sie es gesehen hat? Wer weiß das schon….

  7. Nach Schopenhauer gibt es keinen Hinweis, dass es nach dem Tod anders ist als vor der Geburt. Anders ausgedrückt: Weg ist weg. Alles klar? Für mich war das eine Erleuchtung und ein Trost. Alles andere ist Humbug. Das haben sich die Menschen zu ihrem Trost erfunden.Und was die Kirche einem erzählt, ist sowieso erstunken und erlogen. Für die haben Priester ja auch keinen Sextrieb. Sieht man ja auch an der ganzen Missbrauchsdiskussion!
    Einen guten Tag allerseits.

    1. Hi Daniel,

      wer ist der Beobachter von „weg“?
      Du selbst kannst Dich nicht an Dich als Einjährigen erinnern. Du existierst für Dich selbst ab Deinen ersten Erinnerungen. Deine Eltern können jedoch bezeugen, dass Du vor Deiner ersten Erinnerung existiertest. Vielleicht ist es mit der „Zeit“ vor der Geburt und nach dem Tod ähnlich.

  8. Ich habe vor Jahren das Buch „Traumfänger“ von Marlo Morgan gelesen. Die Aborigenes glauben, dass jede Seele, bevor sie geboren wird, gefragt wird, ob sie mit der Art des für sie vorgesehenen Todes einverstanden ist. Das ist ein schöner Gedanke, der mich schon oft getröstet hat, wenn jemand im Bekannten und Verwandtenkreis gestorben ist und ich mir die Frage gestellt habe, wie eine höhere Macht so einen Tod zulassen konnte. Ob danach etwas kommt – ich weiß es nicht. Ich denke aber schon, dass eine Verbindung über den Tod hinaus bestehen kann. Mein Taufpate, nachdem ich mit zweitem Namen benannt bin, starb, als ich gerade sechs Jahre alt war. Abgesehen von einem gemeinsamen Besuch im Zirkus habe ich keine Erinnerungen an ihn – trotzdem haben sich im Laufe der Jahre Gemeinsamkeiten ergeben (er war Journalist, ich bin nebenberuflich Journalistin, er liebte Heinrich Heine, ich habe mit 16 Jahren meine Vorliebe für Heine entdeckt…). Das mögen Zufälle sein, aber mir gefällt der Gedanke, dass doch irgendwie etwas weiterlebt.

  9. Viel mehr als der Tod beschäftigt mich (ex-katholisch, spirituell, Glaube an Wiedergeburt) das Sterben. Dieser Übergang (ins Nichts, in eine andere Bewusstseinsstufe, in ein nächstes Leben), den wirklich JEDER ganz allein schaffen muss. Der eine Bluebox ist. Für das, was „danach“ kommt, habe ich meine unbändige Neugier und die Freude auf die Beantwortung all meiner Fragen. Aber die schrittweise Trennung des Bewusstseins vom Körper (die nach tibetischer Lehre auch mehrere Tage nach Eintritt des klinischen Todes andauert) macht mir wirklich Angst. Das letzte große unvorstellbare Loslassen, das für viele so qualvoll anmutet. Da immer wieder vom „Kreislauf des Lebens“ gesprochen wird (der in der Natur auch divers zu beobachten ist) und die traumatische (?) Reise durch den Geburtskanal meist friedvoll endet, wage ich, auf Analogie zu hoffen.

    Den Deal hab ich mit meinem 95jährigen Kumpel auch. 😀

    1. Hallo,
      nachdem eine mir sehr nahestehende Person urplötzlich verstorben ist, habe ich mich viel mit dem Thema beschäftigt.
      Es gibt Menschen mit Nahtoderfahrung, die schildern, dass dies der schönste Moment ihres Lebens war.
      Als meiner Mutter ein Stenz eingesetzt wurde, gab es einen kritischen Moment. Sie sagte, dass sie sich plötzlich ganz leicht und ruhig/entspannt fühlte.
      Klingt doch ganz gut, oder?
      Liebe Grüße
      Laura

      1. Da weiß man heute ja viel zu. Unser Gehirn lässt uns in ernsten, lebensbedrohlichen Situationen nicht allein.
        Auf der anderen Seite habe auch ich die Hoffnung, dass der Sterbeprozess für uns selbst dadurch den Schrecken genommen bekommt. Vorausgesetzt es „ist an der Zeit“. Einen Unfalltod oder Mord wird man sicher anders erleben.
        Wie oben schon erwähnt wurde, bereitet mir der Sterbeprozess die meisten Sorgen, weil es der ultimative Kontrollverlust ist. Da können ein paar Endorphine sicher äußerst hilfreich sein.
        Liebe Grüße
        KK

  10. Sind es unsere wiedergeborenen Vorfahren, die im Schlachthaus hängen …

    1. Nicht unterschätzen: die hängen auch als Verbrämung an ‚unseren‘ Kapuzen. Aus lauter Rache an der Haltung und wie ihnen das Fell über die Ohren gezogen wird, haben sie sich zusammengeschlossen, ihre geballte Erfahrung eingebracht – zur Blödheit und Brutalität, Faulheit und Ignoranz des Menschen an sich – und eine Ausschreibung veranstaltet. Und gewonnen hat das Coronavirus. Da haben wir den Salat.

  11. Mich beschäftigt das seit ein paar Jahren, seit ich 60 bin, das ist 4 Jahre her. Ich bin nicht religiös, glaube aber. Im Grunde bin ich dem Buddhismus sehr nahe aus diversen Gründen. Einer davon ist die Toleranz und das Nichtvorhandensein eines Gottes. Die Buddhisten glauben an Reinkarnation. Das tue ich nicht. Ich glaube aber, dass nach dem Tod ein neues Leben entsteht nach dem Naturgesetz, ein biochemischer Prozess. Nicht ICH werde wiedergeboren, sondern es entsteht ein neues Leben, egal, welches und wo es auch sein mag. Das treibt mich um und macht mir auch etwas Angst. In meinem Umfeld verdreht man die Augen, wenn ich davon spreche, deshalb freue ich mich, dass das Thema aufgegriffen wurde. Liebe Grüße Evelyn

  12. Super Thema, lese gerne mit, bin ganz angetan.
    Bin mal wieder so imStress das ich nicht auf die Schnelle adäquat was zusammen bekomme. Aber ich denke auch oft darüber nach.
    Alles Gute in die Runde!

  13. Der Mensch ist ein Sinnwesen – was er sich nicht erklären kann – erklärt er sich (und anderen) irgendwie. Dabei haben die einen mehr Glück beim Denken als andere, wie halt immer im Leben. 🤷🏻

    In meiner Familie heißt es immer scherzhaft, dass es dort, wo die Verstorbenen ‚hingehen‘, schön sein muß, denn keiner ist je wiedergekommen.😉

    Meiner diesseitigen Ansicht nach entsteht der Eindruck, aus dem Jenseits von lieben Verstorbenen Signale zu empfangen, aus der enormen Streßreaktion, der Trauer um den Toten. Man sieht Bezüge, wo keine sind, sieht Erinnerungen, die sehr wohl da sind, und vermengt das Ganze.

    Totenkulte, Faszination mit Blick auf den Tod an sich finde ich persönlich etwas albern, schräg, seltsam bis übersteigert – nur meine Meinung, andere dürfen das anders sehen. Das betrifft für mich aber nicht den Umgang mit dem Andenken der Toten.
    Religion – nur meine Ansicht – dient der Wie-auch-immer-Stabilisierung der Gesellschaft, sofern man sich nicht allgemein auf etwas anderes einigen kann oder konnte, sie ist ebensosehr Aberglaube und dem Machtstreben von Menschen ausgesetzt wie anderes und kann oder will gar den Menschen angst und bange machen. Manche/r wird getröstet, was ja auch schon einmal sehr viel wert ist, solange nicht missioniert wird.

    Für mich persönlich gilt der Spruch des Epikur: wenn ich bin, ist der Tod nicht, wo er, der Tod ist, bin ich nicht. Das gilt nicht für das Leid, das auf mich hereinbricht, wenn ich Angst vor dem Tod der Liebsten habe, weil ich leben muss/darf/kann, wenn sie nicht mehr sind und eine Lücke hinterlassen in meinem Leben.

    Das Elend in der Welt und wie ein/e allmächtige/r Gottïn dies zulassen kann wird in der Philosophie ausführlich in der Theodizeefrage (man befrage ein Lexikon) diskutiert.

    Am ehesten kann ich mich noch der Meinung anschließen, dass das höhere Wesen, das wir alle verehren (😉) nicht mit unseren erdachten Kriterien von Gute und Böse angemessen zu beurteilen ist.
    Denn um moralisch argumentieren zu können, muss man erst einmal eine Absicht annehmen können.

    Dejavuemomente im Leben gibt es durchaus, und interessant ist hier vor allem die Frage nach dem Wesen der Zeit.
    Wie kann es sein, dass man etwas bereits zu kennen glaubt? Ist da einfach nur sehr gute, erfahrungsbasierte Intuition im Spiel? Und im Nachhinein und weil es sonst keinen Sinn ergäbe, nimmt man an, man wäre dort schon einmal gewesen, also in der Vergangenheit – wie kann das sein, wenn es keine gäbe?

    Und vor allem, was den Bogen zum Blog hier schlägt: wie erklärt man sich innerhalb dieser Theorie das Altern – das wäre ja mal richtiges Anti-Aging, wenn man da etwas drehen könnte.

    Wenn ich mir das Ende von alten oder von sehr kranken Menschen im Sterbeprozess (den man glücklicherweise manchmal sogar sehr erfolgreich in Richtung Leben drehen kann) so betrachte, ist da viel eher ein Verglimmen zu beobachten als eine große, von KK erhoffte Erleuchtung, auch wenn dies als Arbeitstheorie natürlich tröstlich ist.

    Auf alle Fälle fände ich es lustig – bzw. irgendwelche Atome von mir -, wenn man mich wie den Ötzi dereinst ausgraben würde und meine Kleinigkeiten, die ich dann mit mir herumtrage, ordentlich geputzt und im Museum ausgestellt würden. Schild nebendran – sehr alte Frau des 21. Jahrhunderts, reich ausstaffiert, super Sarg usw. Vielleicht nicht unbedingt dem gleichen Schicksal folgend (ermordet in den Bergen), echt nicht.

    1. erinnert mich an Adolf Tegtmeier ( Jürgen von Manger ), was haben wir uns kaputtgelacht.
      „Was man nicht selber weiss, das muss man sich erklären!“
      Supi.

  14. Dieses Thema beschäftigt mich seit dem Tod meiner Mutter, die mit 63 Jahren viel zu jung verstorben ist 😦
    Ich glaube an ein Leben nach dem Tod, ich habe zur Trauerbewältigung Bücher von James van Praagh gelesen, „Jenseitsbotschaften“ und auch „Geister sind unter uns“, und es ist erstaunlich was man dort liest… ich hoffe es stimmt 😉
    Ich war daraufhin ebenfalls bei einem Medium und diese Frau konnte mir erstaunliche Dinge über meine Mutter erzählen, sie konnte diese Dinge nicht wissen und hatte in dem Moment „Kontakt“ mit meiner Mama. Ich glaube fest daran das wir uns alle im Himmel wiedersehen!!

    1. Ich kann mich an den Film von Max. Schell über Marlene Dietrich erinnern, die auf die Frage, ob sie an ein Leben nach dem Tode glaube, sagte: Nee, die sollen da oben alle rumschwirren? Alles Quatsch!

  15. Ich denke auch es ist Schluss. Es gibt seit Millionen Jahren Lebewesen (warum ist der Mensch so vermessen zu glauben nur er“lebt“ weiter?) ,wie soll das gehen ? Hat man (die Natur) aufgehört neue Seelen zu schaffen, wenn wir doch wiedergeboren werden? Aber es ist hilfreich, in dem Moment, wenn man verzweifelt ist, auf Unterstützung von Verstorbenen zu glauben .

  16. Lange, sehr lange fürchtete ich mich vor Dunkelheit und Tod.
    Ich erinnere mich, wie ich als 9 oder 10jährige im Bett lag und furchtbare Angst vor dem Sterben hatte.
    Reden konnte ich mit niemandem darüber. Ich vermute auch, dass die Gründe dafür in meiner frühkindlichen Sozialisierung mit vielen Trennungen und Traumata liegt.
    Selbst habe ich bislang in meinem Leben, das nun inzwischen 66 Jahre zählt, noch wenig persönliche Erfahrungen mit Sterben und Tod (meine Eltern leben beide noch, obwohl hochbetagt und krank).

    Die zumeist angsteinflößende, moralisierende katholische Lehre von Fegefeuer und ewiger Verdammnis für die „unwilligen“ Schäflein habe ich schon immer verurteilt, wiewohl ich sogar Katholische Theologie fürs Lehramt studiert hatte.
    Aber aus den – von mir so empfundenen – Fesseln dieses Glaubens löste ich mich und entwickelte meinen eigenen, der viel mehr mit beseelter Natur, Ahnenwissen und Zusammenhängen zwischen allem zu tun hat. „Es gibt viel mehr zwischen Himmel und Erde, als unsere Schulweisheit sich träumen lässt…“.
    Selbstredend war das dann natürlich nicht mehr kompatibel mit der Erteilung von katholischem Religionsunterricht 😉.

    Auf meiner persönlichen Reise auf der Suche nach dem Sinn des Lebens bin ich vielen Theorien begegnet und habe mir daraus meine eigene „gebastelt“.
    Denn d a s unser Leben einen Sinn hat, dessen bin ich mir gewiss.
    Ich glaube, unsere Seele, unsere Essenz, hat sich vor ihrer Manifestation ein Ziel gesetzt, Lebensaufgaben und Erfahrungen, die sie in diesem Leben machen will. Jede Situation, jede menschliche Begegnung ist eine Aufgabe für uns – auch wenn wir das oftmals erst hinterher erkennen.
    Haben wir diese im Sinn der ursprünglichen Zielintention „gemeistert“, erleben wir neue Begegnungen, Situationen, Inspirationen.
    Ist uns das nicht gelungen, erleben wir, dass wir in Situationen oder Beziehungen scheinbar feststecken oder bestimmte Dinge sich wiederholen – solange, bis wir unsere Lektion gelernt haben.
    Von daher gesehen, erachte ich nichts in meinem Leben als zufällig – und habe oft schon erlebt, dass sich Dinge „fügten“.

    Diese Vorstellung, dass ich auf der Erde bin, um eine Aufgabe/ Aufgaben zu erfüllen, mich weiterzuentwickeln an Seele und Geist, hat für mich etwas Tröstliches.
    Und was meine Angst vor dem Tod betrifft: Sie verschwand schlagartig vor ca 10 Jahren, als ein Mensch, zu dem ich eine besondere Beziehung hatte, völlig überraschend verstarb.
    Es traf mich tief, ich durchlief eine lange und intensive Trauerphase – aber 14 Tage nach seinem Tod erschien er mir in einem Traum mit viel Symbolcharakter.
    Und plötzlich wusste ich: Da wird jemand sein, der mich in Empfang nimmt „auf der anderen Seite“, wenn ich eines Tages hinübergehe.
    Seitdem hat der Tod seinen Schrecken für mich verloren – es ist ein Übergang. Wohin, in welche Daseinsform, das weiß ich nicht.
    Aber das spielt auch keine Rolle für mich.

    Das ist meine sehr persönliche Geschichte und Meinung dazu.

  17. Mir geht es teilweise ähnlich wie Claudia Regina. Ich bin wie kürzlich hier schon geschrieben vor ein paar Monaten aus der Kirche ausgetreten. Für mich sind Glauben bzw. Religion und Kirche 2 verschiedene Dinge. Durch viele Erfahrungen bin ich ein eher spiritueller Mensch geworden. Es gibt viele Dinge, die sich einfach nicht erklären lassen. Der Tod hat mir als Kind schon Angst gemacht, und ich bekomme auch heute Beklemmungen wenn ich bewusst darüber nachdenke. Man ist hilflos ausgeliefert, das ist das Schlimmste. Und die Zeit scheint immer schneller zu vergehen, etwa die Hälfte habe ich hinter mir (ich werde in wenigen Monaten 41). Auch das bedrückt mich. Bevor meine Oma gestorben ist (die gefühlsmäßig meine Mama war) habe ich mir oft Gedanken gemacht wie es dann wäre. Als es dann soweit war (sie hatte einen Schlaganfall von dem sie sich nicht mehr erholen konnte, ich war ironischerweise zu der Zeit in den USA und habe erst als ich wieder zu Hause war erfahren, dass das passiert war und sie schon von meinem Vater beerdigt worden ist; Wohnorte sind rund 350km voneinander entfernt), hat mich das zutiefst getroffen. Mir fehlt sie heute noch sehr (kurz nach Weihnachten jährt es sich zum 9. Mal). Trotzdem habe ich immer das Gefühl, dass sie bei mir ist. Der Tod ist und bleibt ein schwieriges Thema für mich. Egal wie oft ich das noch „bearbeite“.

    1. Da sagst du viel Wahres. Ich glaube, dass das Thema ab einem gewissen Alter zu den wichtigsten Themen überhaupt gehört, wir in der Gesellschaft aber die Chance völlig vertan haben, uns durch Gespräche dazu zu erleichtern. Das wortwörtliche Totschweigen ist kontraproduktiv und macht neben Angst auch noch ein weiteres großes Problem: Die Alten werden sehr oft allein gelassen, weil sie uns zu sehr an die Situation Tod erinnern.
      Wir alle bleiben allein, in den Gedanken um den und unseren Tod, und physisch noch dazu, denn niemand möchte den „Hauch des Todes“ zu nah bei sich wissen. Wie schön, wenn man Leben und Sterben in einem Familienverbund erleben kann (konnte), gibt es das eigentlich heute noch?
      Liebe Grüße
      KK

      1. Mir hat das unheimlich viel bedeutet, meine Oma im Haus zu haben. Man sagt mir nach, dass ich sehr viel von ihr übernommen habe. Meine Oma war einfach eine Seele von Mensch und hat mir viel beigebracht und geschenkt. Als sie alt und krank wurde (Demenz) hab ich sie zerfallen sehen und konnte es nicht ertragen. Telefonate ersetzen leider keine Besuche. Da mache ich mir heute noch große Vorwürfe. Und plötzlich war sie weg. Und ansonsten klingt dieser Familienverbund abseits meiner Oma wahrscheinlich wesentlich liebevoller als er tatsächlich war. Nichts, was man beneiden müsste (lange Geschichte).
        Liebe Grüße

    2. Trotzdem habe ich immer das Gefühl, dass sie bei mir ist.

      Das ist sie ja auch, sie ist in dir eingeschrieben. Meine, die vor vielen Jahren leider schon starb, ist mir ja auch präsent. Ich glaube, das vergeht nie.

      Natürlich macht der Tod Angst und Beklemmungen.
      Auch und gerade Ältere haben dies, auch wenn sich viele sagen, daß sie ein erfülltes Leben usw. hatten. Nur weil es heißt, daß man so nicht denken solle (man solle ja auch nicht mehr als 14 Tage stark trauern dürfen, weil das sonst ein Fall für den Arzt wäre – s. neue ICD/DSM). Ich kenne etliche, die mit neunzig im Prinzip noch ewig leben wollen. Der Tod ist zwar möglich, aber undenkbar.
      Warum sollte er nicht beklemmend sein? Er beendet doch, was man kennt und schätzt.

  18. Interessantes Thema ich bin gläubig seit Kindesbeinen an; ohne darauf zu intensiv eingehen zu wollen ist die Kirche nicht tot, wie viele meinen, allerdings bin ich sehr für eine moderate Öffnung zum Beispiel haben Homosexuelle mehr verdient als eine Segnung statt einer richtigen Trauung. Von K. Woelki bin ich sehr enttäuscht er macht Spitzepredigten, hat aber zu viele Fehler gemacht, die auch von Gott beim jüngsten Gericht nicht vergessen sein werden; vielleicht muss er dann erstmal ins Fegefeuer. Aber was rede ich; das Leben nach dem Tod ist eine Alternative ich denke der Glaube ist wirklich wichtig als Konstante in meinem Leben. Gott verzeiht mir immer egal wie oft ich gesündigt habe. Das Gebet hilft mir immer. Erst hinterher merk ich wer als einziger da war und zu mir gehalten hat. Leider ist es schwer zu erklären, dass Gott will, dass jeder sein Leid annimmt und tragen soll. Übrigens was ich wahnsinnig toll finde ist das Bibellesen. Es beruhigt mich, dass vor tausenden vom Jahren die Menschen die gleichen Schwächen hatten und dieselben Fragen hatten wie ich selbst. Natürlich frag ich mich schon, wie Paulus alle seine Reisen finanziert hat und vor allen Dingen erledigt hat. aber er war am Schluss schon sehr krank und hat nie aufgehört. Wenn’s stimmt was mir gerade so durch den Kopf geht war einiges los in meinem Leben aber fast immer war ich in der Messe und habe Gott nie ausgeschlossen ich denke darüber kann ich sehr froh sein. 😄.
    Silke

  19. was ich noch sagen wollte, Gott geht nicht ohne Messe, Messe geht nicht ohne Gott das ist so klar für einen gläubigen Christen, dass er darüber überhaupt nicht nachdenken muss. Messe ist die Begegnung mit Gott selbst, jedes Mal wieder und ohne wäre das Ganze wie Schwimmen ohne Wasser.

  20. Lieber KK,

    uff, ein interessantes und, zumindest für mich, schweres Thema. Meine Mutter ist vor 3 Jahren plötzlich gestorben, viel zu jung und natürlich viel zu früh. Seitdem ist mir meine eigene Endlichkeit und die meiner Lieben so richtig bewusst geworden. Ehrlich gesagt, macht es mir Angst, dass man eines Tages einfach weg ist. Der Gedanke, dass es danach doch irgendwie weitergeht, kann da schon etwas Tröstendes haben. Aber weißt Du, welche Frage sich mir dabei immer stellt? Wie man sich auf der anderen Seite tatsächlich begegnet oder wahrnimmt. So, wie zu dem Zeitpunkt, als man auseinander ging oder wie man beim „Wiedersehen“ tatsächlich ist. Wenn ich z.B. mit 80 sterbe, würde meine Mutter mich als die Frau sehen, die ich vor 3 Jahren war oder als 80 Jährige?
    Ob oder wie es nach dem Tod weitergeht, ist wohl ein Rätsel, das die Menschheit niemals löst…

    Liebe Grüße!

    Nora

  21. Sehr schönes und interessantes Thema lieber KK. Vielen Dank für den Denkanstoß und auch die vielen verschiedenen Kommentare.
    Ich bin super neugierig und wenn ich etwas testweise ausprobieren könnte, dann wäre es Tatsache das Sterben. Wahrscheinlich auch einfach, um zu wissen, was mich irgendwann einmal erwarten wird.
    Da ich aber an nichts glaube, außer dass es absoluter Zufall ist, dass wir kurz existieren und dann war’s das auch, versuche ich einfach irgendwie das Beste aus meinem Leben zu machen mit dem Fokus auf stetige Weiterentwicklung.
    Der Mensch neigt halt zur Dramatik und sieht sich in seinem Leben zu sehr als Hauptdarsteller im Rampenlicht, weswegen auch der Tod als tragisch wahrgenommen wird. Ich glaube, ein wenig mehr „es geht nicht nur um dich“ würde oft in vielen Situationen weiterhelfen, ein angenehmeres Beisammensein bis zum Tod zu haben.

    1. Genau mein Gedanke. Ich hatte es geschrieben, Menschen nehmen/halten sich für zu wichtig. Trotzdem hätte ich gerne irgendwann einmal einen kurzen Blick auf das große Ganze. Vielleicht ist im Moment des Todes der wirklich wichtige Satz auch nur „Jetzt verstehe ich es“?
      Liebe Grüße
      KK

  22. Tod,
    das Thema hat nich auch als Kind beschäftigt und mir ( katholisch, keine Kirchgänger ) Angst gemacht, früher sind die Menschen auch meine Großeltern zuhause gestorben und wurden in der guten Stube aufgebahrt und es wurde immer der Rosenkranz gebetet und ich habe mich dabei sehr gefürchtet.
    Ich habe über 10 Jahre meine demenzkranke Mutter mit allen machbaren Hilfen von außen und innerhalb der Familie betreut und gepflegt. In der letzten Phase der Demenzerkrankung ist sie dann an einer Lungenentzündung erkrankt und wollte nichts mehr mehr essen und trinken, man hat gesehen, sie will nicht mehr, sprechen konnte sie schon sehr lange nicht mehr. In Absprache mit unserem Hausarzt der auch zum Familienverbund gehört beließen wir sie im gewohnten Umfeld und haben ihr den Krankenhausaufenthalt erspart mit Hilfe meiner 2 Schwager, Altenpfleger und Hospizkrankenpfleger war das auch möglich.
    Im Familienverbund den Tod meiner Mutter zu erleben hatte nichts Schreckliches , sondern etwas friedliches , gepaart mit Zufriedenheit, Würde , auch Glück war spürbar, das hätte ich nicht so erwartet, der letzte Atemzug er hatte diese Erleuchtung , von der du sprichst, als ob sie eine schöne neue Welt betritt, das hat nich tief berührt.
    Wir haben dann innerhalb der Familie auf ihr Leben angestoßen und sie die Zeit die in Deutschland erlaubt ist zuhause gelassen und unser Pastor hat sie vor der Abholung noch gesegnet .Für mich und unsere Familie war das ein guter, würdevoller Abschied von unserer 86 jährigen Mutter,

    Mein Schwager, der Hospizkrankenpfleger, schon lange aus der Kirche ausgetreten, sagt uns immer das es Vieles gibt zwischen Himmel und Erde. Ein Beispiel sein eigener Bruder der an Leukämie erkrankt und mit 58 Jahren trotz erfolgter Transplatation verstorben ist.
    Auf seinem Leidensweg hatte er auf Pilgerwanderungen an spirituellen Orten auch Kraft erhalten und gespürt. Er war von Beruf Elektroniker und er hatte sich mit seinem Hobby eine beachtliche Sammlung von alten Radios aufgebaut. Er sagte seiner Familie wenn er dann sterben muß wird er sich von drüben melden, das glaubten wir zu erkennen, die Liedanzeigetafel im Sterbeamt fing bei allen Liedern ganz schrecklich laut an zu knattern und zu knistern wie als ob es athmoshärische Störungen wären aus dem All , der Pastor sagte danach zu der Ehefrau ,“Sehen sie er hat sich gemeldet“.
    Danach in der Leichenhalle die eine Rundumbeleuchtung hatte, ging diese während der ganzen Zeremonie immer wieder an und aus, das war schon merkwürdig, auch er ist im Familienverbund zuhause verstorben und war auch nicht katholisch praktizierend.
    Jeder kann und wird das beschriebene Erlebte ja vielleicht anders sehen und auch auslegen
    Herzliche Grüße
    Malou

    1. Danke für deine Schilderung. Das war sehr schön zu lesen, und diese „Zeichen“ kenne ich vom Tod meines Vaters nur zu gut. Es ist wie es ist, wir werden es zu Lebzeiten nie erfahren.
      Es ist nur schade, dass wir teilweise so unterschiedlich gehen müssen. Eigentlich macht mir das die meiste Angst.
      Viele liebe Grüße
      KK

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