LIFESTYLE: DAMALS IN DEN 2000ER JAHREN

Wenn man an verrückte Modesünden und wilde Zeiten denkt, fallen einem ja zuerst die 70er und 80er Jahre ein. Aber auch in der Anfangszeit der 2000er Jahre gab es ganz auserwählte Peinlichkeiten, die man heute kopfschüttelnd belächelt. Dabei ist das doch noch gar nicht so lange her…

 

Die 70er Jahre brachten Schlaghosen und Klumpschuhe in schrecklich unbequemen und schwitz-aktiven Synthetikstoffen. In den 80er Jahren regierten Schulterpolster und Neonfarben die Welt. In den 90er Jahren wurde dann alles irgendwie „billig“, angefangen beim „Arschgeweih“ bis hin zu Kirmes-Techno.

 

Man glaubt es kaum, die 2000er Jahre hören sich noch so vertraut an, sind styletechnisch aber mittlerweile ebenfalls Lichtjahre entfernt. Man denke nur an die Emo-Welle, oder an Tokio Hotel! Huhhh….

Zum ersten Mal kamen die UGG Boots in die Läden, und Millionen Frauen freuten sich über warme Füße, während Millionen Männer weltweit bei den häßlichen Teilen an nichts anderes mehr denken konnten als an Fußschweiß und Fußpilz.

DSDS kam ins Fernsehen, und damals haben wir tatsächlich geglaubt Alexander Klaws und Daniel Küblböck könnten echte „Stars“ werden. Wie tragisch das enden kann, haben wir leider multimedial miterleben müssen.

Die No Angels waren endlich mal „echte Konkurrenz“ für die ollen Spice Girls, und „Daylight“ war sicherlich einer der ersten Songs den ich am Computer downgeloaded habe. Die machen eine Weltkarriere – dachten damals viele. Naja, besser als bei Tic Tac Toe ist´s schon gelaufen…

Wollte man eher zu den rebellischen Typen gehören, fand man natürlich Avril Lavigne gut, die Skateralte war cool, hatte fettige Haare und verbreitete Neo-Grunge Atmo mit einem Schuss Emo.

Ach Spongebob, wie hab ich es geliebt. Insgeheim fand ich aber Thaddäus viel besser. Und bis heute muss ich an die Serie und den kleinen Schwamm mit Hose denken, wenn ich im Asia Restaurant Tofu im Gericht finde. Dann habe ich immer das Gefühl, jetzt beisse ich gerade auf den Hauptdarsteller.

 

Mit Klapphandy war man groß dabei! Endlich Raumschiff Enterprise auch in Essen-Bergerhausen. Krass, wie lässig man die Teile mit einer Hand aufschnippen konnte, um sich mal eben mit der SMS „Black“ an fünf Mal die Zwei den neuesten Black Eyed Pees Song als Klingelton zu installieren. Für gefühlte 200 Mark…äh Teuro, im Jamba Sparabo. Oder doch lieber den „Crazy Frog“…?

 

2001 kam der erste iPod auf den Markt, und ich konnte mit diesen weißen Teilen nichts anfangen. Ihhh, weiße Kopfhörer, weißes Gehäuse, wer will den sowas? Wer sollte denn ahnen, dass genau DAS den Siegeszug des angeknusperten Apfels einleitete?

Bei Myspace und StudiVZ war man gefühlt mit der halben Welt befreundet. Vergleicht man das heute mit Facebook, stand man bildlich gesprochen allein im Wald von Hintertürkheim…am Heiligabend….um Mitternacht.

Wo wir gerade bei aussergewöhnlich hässlichem Schuhwerk waren (UGG Boots): Die unvermeidlichen Crocs haben die 200er auch zu keinem besseren Jahrzehnt gemacht. UNsexy in Form von bunten Plastiklatschen, aus denen hinten die Fersen rausschauen. Aus welcher Designhölle sind die eigentlich entsprungen? Einzig: Man rutsch auf nassen Böden nicht aus, und es halten sich auf dem Material keine Fußpilzsporen. Klar, selbst der räudigste Fußpilz hat auch eine gewisse Schmerzgrenze…

 

Und wenn es in der Hölle Musik gibt, dann spielen die dort garantiert ununterbrochen den „Knallerhit“ der 2000er von der Musiksensation Grup Tekkan. Wer erinnert sisch noch an „Wo bist du, mein Sonnenlischt“?

 

 

 

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(Fotos: Pixabay    Keinerlei Sponsoring)


17 Gedanken zu “LIFESTYLE: DAMALS IN DEN 2000ER JAHREN

  1. Spongebob! Sein „Es ist alles eine Frage der Technik“ hat sich bis heute in mein Hirn gebrannt. 😂 Ich mag Spongebob. Irgendwo fliegt hier noch ne CD von ihm rum, könnte ich direkt mal wieder reinhören. Sonst sind die 2000er, neben Harry Potter, vor allem mit dem verknüpft, was frischgebackene Eltern halt so interessieet. Fixies, Schlecker (weil oft Fixies-Rabatte), Benjamin Blümchen…😩

    1. Ja, die Milleniumskinder! Ihre Eltern sind damals abgetaucht in die Welt selbstgebastelter Adventskalender, Martinslaternen, Schultüten… Und durften das Verspielte in sich noch mal hervorholen und so richtig ausleben :-)) Super-Grobi rauf und runter, Sesamstraße reloaded, der Bär im großen blauen Haus, der Maulwurf, der wissen wollte, wer ihm auf den Kopf… ;-D
      Unzählige sprechende Handpuppen (und -waschlappen), denen ich Leben einhauchte. Was für ein Spaß. Ob ich das noch mal mache? Warten auf die Enkel… Seufz.

      1. Ich hatte es ja nicht so mit der Bastelei. Sohn wird eines Tages leicht traumatisiert seufzen: Meine Mama hat nie mit mir gebastelt und sogar die Schultüte und den Adventskalender hat sie gekauft.^^ Dafür haben wir Sport getrieben. Ballsport in allen Variationen und dabei ist er geblieben – recht schnell ohne mich. Konnte da nicht mehr mithalten. ;D

        Aber der Maulwurf, der wisse wollte … ach ja… das Büchlein habe ich aufgehoben. Pädagosich wertvolle Lektüre.

        1. Ha, das musste ich letzte Woche erst vorlesen! Das lag hier auch noch rum. Und ich wurde aufgefordert, bitte Varianten der unterschiedlichen Kackgeräusche zu inszenieren.

  2. Ach ja, die 2000er- Unabhängigkeit! Und überhaupt die ganzen technischen Neuheiten. Polyphone Klingeltöne, die hören sich ja sooo echt an😂 Und auf einem der ersten i Pods habe ich Frank Schätzings „ der Schwarm“ gehört. Kennt noch jemand den Song „ Dragostea din tei“ (Maia hi maia ha…) geht mir grad nicht mehr aus dem Kopf. Den Hype um die UGG Boots konnte ich schon damals nicht verstehen. Danke für deine Erinnerungen KK!

  3. Ich habe bis heute Chung Shi als Hausschuhe, die sind wie Crocs. Es gibt keine bequemeren Schuhe! Übrigens bestehen die aus Kautschuk, nicht aus Plastik.

    1. Hallo Andrea,
      Chung Shi gegen Fersensporn und Sehnenentzündung am Fuß, jo, muss sein. Sehen aus wie Crocs, sind aber watteweich und haben einen therapeutischen Nutzen.
      Schön ist zwar anders, aber es hilft 🙂
      LG, Tina

  4. Ohhhh…diesen Song habe ich nicht mal eine Minute ertragen 😱 Gab’s den wirklich??????
    Und was Tokio Hotel angeht, ich oute mich mal, den Song *Durch den Monsun* fand ich toll, 😚 obwohl ich nicht zur Zielgruppe gehörte.

  5. Da gabs wenigstens noch ne Jugendkultur.. Ich konnte zwar mit Emo nicht so viel anfangen, aber es war immerhin eine Jugendkultur..
    Als ich aufgewachsen bin, gab es an jeder Ecke Metaller, Gothics, Punks und was nicht noch alles.
    Heute sehen irgendwie alle gleich aus.. 😞 ich finde das schade.

    1. Finde ich auch. Da war auch so viel Aufbegehren, und man wollte sich abgrenzen. Heute geht es mir bei vielen Jugendlichen zu konservativ zu. Aber so läuft das nun mal, alles in Wellen. Liebe Grüße, KK

  6. Hallo in die Runde! Also ich stehe zu meinen UGG Boots! Sind superwarm u superbequem und wenn man sie richtig stylt, sind sie auch ansehnlich! Gibt schlimmeres! 😊

  7. Ich liebe auch heute noch meine ugg boots! Ich fand die 00 super.
    Vielleicht auch weil ich da jung war und alles noch spannend…

  8. Ich habe das ja schon mal hier behauptet, aber es stimmt: In echten UGGs aus Schaffell gibt es keine Schwitzefüße, das Fußklima ist warm und trocken. Tatsächlich sehr angenehm.

    Die polyphonen Klingeltöne bei Jamba…hach ja 😀

  9. Ich habe sicherlich die eine oder die andere Modesünde begangen, aber niemals werde ich etwas wie Crocs und Uggs anziehen. Ich habe nämlich noch keine Person gesehen der diese Sachen stehen, auch wenn einige felsenfest davon überzeugt sind.
    Wir leben ja nicht in Alaska und unsere Wintertemperaturen kann man auch mit mehr Würde überleben.
    Was die Crocs angeht ich würde vermutlich eher dieses Risiko eingehen mal auszurutschen als sie zu tragen.
    Neulich hatte jemand hier einen berechtigten Einwand – schwanger und nichts anderes passt auf die Füße. Das ist dann aber auch die einzige Ausnahme.
    Meine blaue Motorola Razer fand ich sooo hübsch.

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