LIFESTYLE: ÜBER COMPUTER, DEMUT UND WIRKLICH DUMME NÜSSE

Hach, mein Laptop ist ne olle Möhre, andauernd muss ich die Augen zusammenkneifen, weil ich noch nicht den Monitor mit 4K Auflösung besitze. Und dieser kack 8-Kern Prozessor wird immer so ungemütlich warm. Im Sommer war das echt unerträglich! Und eigentlich hat man nur Probleme mit diesem technischen Teufelswerk, welches nur geschaffen wurde, um uns Usern ganze Gebirge in den Weg zu werfen…oder?

2015-05-28 11.26.26

Gejammere ist lächerlich, geradezu erbärmlich. Und dennoch, wir alle jammern über unsere (im besten Falle) Aluminium Rechen-Einsteins, als hätten sie spitze Zähne und giftige Tentakel.

Ok, aufgepasst: Wir betreten nun eine Zeitmaschine, und mit unserer „Tardis“ reisen wir doch einfach mal ein paar fette Jahrzehnt zurück in der Zeit. Einverstanden? Let´s go!  *Plöp* (Ernüchternder Sound bei der Ankunft)

Uns war schon klar, dass Computer früher größer waren, oder? Aber groß wie ein Haus? Ein mehrstöckiges Haus mit Garten und Dachterasse, und die eigentlich gerade mal so eben fehlerfrei 2 plus 2 ist gleich 4 rechnen konnten. Der „ENIAC“ von 1942 wog tatsächlich 27 Tonnen! („Zwei plus Zwei ist….aua, Tschuldigung der Rechner ist mir gerade auf den Fuß gefallen…“)

Wer jetzt geschmunzelt hat, soll sich was schämen, denn was dieses Gerät bereits für eine Meisterleistung der Ingenieurskunst war, können wir heute nur noch durch angestrengtes Nachdenken begreifen. Dazu waren all diese Geräte dermaßen Störungsanfällig, sodass man sich wirklich wundern muss, woher all die involvierten Personen einen derartigen Durchhaltewillen nahmen. Geduldig und kühn nahmen sie Rückschläge hin und wanderten auf der Erfolgsleiter in Ameisenschrittchen vorwärts, unglaublich kleine Schritte, aber voller Kraft und Zuversicht.

Und so wurde der Grundstein für heutige Produkte gelegt, die verkommen sind zu „Unterhaltungselektronik“, zu Spielekonsolen für pubertierende Clearasilfanboys, und Herbergen für ein nimmerendendes Wettrüsten der Chipindustrie, und jede dumme Nuss ist heutzutage in der Lage ein Rechengerät einigermaßen flüssig zu bedienen.

Was DU, ja DU, gerade in deinem Computer hast ist aber bereits der allerletzte Müll! Eine Halbwertszeit, die nicht mehr zu messen ist. Apple zB bringt „magische“ Gerätschaften im Takt des Herzschlages eines 100 Meter Sprinters heraus.

Was mir dabei fehlt, ist die Demut vor der Leistung, vor dem unglaublichen Umbruch, dem wahren Zeitalter der Aufklärung. Wir preisen unwirkliche Mächte und haben doch das mächtigste Werkzeug auf dieser Erde selbst erfunden. Ganz selbstverständlich lassen wir Geräte verdrecken, die in der Lage sind uns das gesamte Wissen der Menschheit, und demnächst darüber hinaus, zu liefern. Selbstlernende und durch Erfahrung „wachsende“ Systeme werden bald in der Lage sein, uns eine neue Dimension des Denkens zu eröffnen, falls wir das dann noch verstehen. Das Digitale Zeitalter ist schon längst nur noch 2. Generation. Die Zukunft wird TRIGITAL! Doch Obacht, Demut im Sinne des „Dienstwilligen“ bedeutet im Umkehrschluss, dass „Skynet“ bereits seine Fühler ausgestreckt haben könnte. „Großer Sturm wird kommen“ – „Ich weiß“.

Ok, alle eben genannten Nüsse dürfen sich jetzt ne Dose „Puke Duke“ aufmachen.

 

 

(Fotos: Konsumkaiser  Das Apple Logo wurde zufällig ausgewählt. Ich besitze Apple UND Windows Rechner. Keinerlei Sponsoring)


6 Gedanken zu “LIFESTYLE: ÜBER COMPUTER, DEMUT UND WIRKLICH DUMME NÜSSE

  1. Ich bin immer noch verwundert, wenn es um technische Weiterentwicklung geht.
    Bin z.B. vom heutigen Smartphone ständig fasziniert, kann kaum glauben, dass dort nun unsere gesamte Unterhaltung hineinpasst und das ich sowas miterleben darf 😀
    Beängstigend und faszinierend zugleich, wie ich finde, denn alles passiert mittlerweile so schnell, dass jedenfalls ich nicht mehr hinterher komme.
    Das neueste Handy (sagt man das heute eigentlich noch?) ist auf dem Markt, ich hab noch eines, dass vor 3 Jahren aktuell war, mittlerweile gibt es mindestens drei Folgemodelle, ich war zufrieden und gaaaanz plötzlich gibt es eine Softwareaktualisierung und alles schleicht nur noch vor sich hin und verbraucht massig Akku.
    Ich bin schon auf etlichen Seiten unterwegs um zu sehen, ob ich mir nicht vielleicht das neueste Modell leisten kann, kann ich aber definitiv nicht und merke dann, dass ich das auch nicht will und nicht einsehe.
    Bis zum Ende des Vertrages in einem Jahr werde ich dieses alte Ding nutzen und dann werde ich mir einen Sch…. das neueste Modell holen, selbst wenn sie das Teil noch langsamer machen sollten.
    Also Demut finde ich sehr gut, aber irgendwie hat man kaum noch Zeit sich über das Aktuelle zu freuen, da es morgen bereits „alt“ sein wird.
    Ich denke gern über sowas nach 🙂
    Schönen Tag wünsche ich.
    LG 😉

  2. Ha, ich hab die Zitate verstanden!! 🙂 Ich bin keine Nuss, hihihi! Sehr interessanter Denkanstoß.

  3. Doch, so einmal im Monat kommt regelmäßig ein Demutsgedanke zu mir. Dann sehe ich mein 8 Zoll Phablet an und denke „Du eierlegende, perfekte Wollmilchsau! Wer dich entwickelt hat, sollte einen Orden bekommen…“. Und dann gedenke ich auch Konrad Zuse, denn so eine Erfindung immer weiter zu entwickeln, funktioniert nur mit Enthusiasmus und unbändigem Willen.

  4. Die Sachen sollen einfach funktionieren, schließlich gibt es eine Menge überbezahlte Wichtigtuer, die sich darum kümmern.
    WebdeSigner , Developer und Evangelisten etc.pp.

  5. Also ich gehöre ja eigentlich auch zu den unumwundenen Bewunderern dieser ganzen technischen Wunderwerke dieser Tage. 🙂

    Wenn man sich mal nur die reinen technischen Fakten auf der Zunge zergehen läßt, z.B. wie viele Milliarden Rechenoperationen allein in einer Sekunde heutzutage erledigt werden können, dann entzieht sich das eigentlich schon der normalen menschlichen Vorstellungskraft, meiner jedenfalls … und doch ist es Realität.

    Angesichts der dafür hochkomplizierten Technik und den zugehörigen Verfahren in Entwicklung und Produktion, empfinde ich als normaler „User“ bei dieser Technik ab und an schon so ein gewisses Gefühl der Hilflosigkeit. Man stelle sich mal vor, eine irdische Katastrophe vernichtet auf einen Schlag die vorhandenen Produktions-, Forschungs- und Entwicklungsstätten der IT-Industrie. Selbst wenn alles irgendwo aufgeschrieben ist, ohne die genialen und klugen Köpfe hinter dieser Technik – wir wären alle aufgeschmissen und kämen uns vor, als lebten wir wieder in der Steinzeit. Da würde ich auch mit meinem Lötkolben nicht mehr viel ausrichten können ( … und ich meine einen richtigen Lötkolben!! – Der, welcher vorne an der Spitze auch heiß wird! … ZUM LÖÖÖÖTEN!!! … verdammt, aus der Nummer komme ich wohl nicht mehr raus! 😉

    Ich schließe mich aber auf der anderen Seite auch der Meinung (u.a. von Helen) an, dass es genügend Leute gibt, deren Job es ist, genau dafür zu sorgen, daß diese „technischen Dinger“, welche hoch gepriesen und teuer an den Mann und die Frau gebracht wurden, gefälligst auch reibungslos funktionieren sollen. An diesem Punkt gehen dann aber gelegentlich Anspruch und Wirklichkeit schon mal getrennte Wege. 😦

    Besser man nimmt den Mund nicht zu voll und verspricht nicht zu viel! Dann empfindet sicher fast jeder Nutzer auch die Portion an Bewunderung, die den „Müttern und Vätern“ dieser Technik gebührt. Der entscheidende Punkt in der individuellen Beurteilung ist allerdings der Zweck, zu dem die Technik letztlich eingesetzt und be-/genutzt wird. Da liegen dann Fluch und Segen sehr nah beieinander. Das hingegen ist ein menschliches/gesellschaftliches Problem, die Technik selbst ist unschuldig! Aber das ist wieder ein ganz anderes Thema …

Die Kommentarfunktion ist geschlossen.